Autoschieberbande zerschlagen
Polizei legt Litauern im Großraum Köln das Handwerk
Köln - Das war ein großer Schlag gegen organisierte Kriminalität: Die
Polizei Köln und des Oberbergischen Kreises konnten jetzt einer
Autoschieberbande das Handwerk legen, die nachweislich mindestens 24
Mercedes Sprinter und VW Multivan T6 gestohlen hat.
Die Tätergruppe war seit Jahresbeginn in Köln, Leverkusen und dem
weiteren Umland aktiv. Die Schadenssumme beläuft sich auf circa 1,3
Millionen Euro. Über Sachsen-Anhalt verschob die Bande die
hochpreisigen Fahrzeuge nach Polen. Am Dienstag (16. Juli) legten
Kräfte der Polizei Köln und des Oberbergischen Kreises sowie der
Polizei des Landes Sachsen-Anhalt den äußerst professionell
agierenden Litauern (27 - 43) das Handwerk.
Seit März im Fokus der Ermittler
Seit 2018 waren die Diebstähle an Sprintern und T6 im Großraum Köln
angestiegen. Nicht zuletzt infolge von Erkenntnissen der
Polizeibehörden in Sachsen-Anhalt und im Oberbergischen Kreis
fokussierte sich das Augenmerk der Ermittler auf die aus diesen
Regionen heraus agierende Bande. Unter anderem durch Manipulation der
elektronischen Zündschlösser und mit Schlüsselrohlingen gingen die
Litauer die Beutefahrzeuge an und versahen sie zum Transport mit
Kennzeichendubletten.
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft ordnete das Amtsgericht Köln
verdeckte Maßnahmen gegen die Tätergruppe an. Entsprechend operierte
seit März die beim Kriminalkommissariat 74 angesiedelte, aus Kölner
und oberbergischen Polizisten bestehende Ermittlungsgruppe "Oase"
gegen die Bande.
In Reichshof und Köln-Finkenberg klickten die Handschellen
Einer der Haupttäter (37) hatte als Stützpunkt Räume einer
ehemaligen Pension im oberbergischen Reichshof angemietet. Dort
vollstreckten die Fahnder am Dienstag um 16 Uhr einen gegen den
37-Jährigen bereits erwirkten Haftbefehl. Auch ein 30-jähriger
Komplize ging den Beamten dort ins Netz. Zusätzlich trafen die
Ermittler dort einen Verdächtigen (36) an, der keinen Bezug zum
Verfahren der EG "Oase" hatte. Gegen diesen Mann jedoch lagen in
anderer Sache mehrere Haftbefehle vor, die ebenfalls von den Fahndern
vollstreckt wurden.
Gleichzeitig klickten in Köln-Finkenberg die Handschellen bei drei
weiteren Mittätern (27, 30, 43) - an einem in der Nacht von Sonntag
auf Montag (14.-15. Juli) in Euskirchen gestohlenen Mercedes Sprinter.
Von einem Stützpunkt in Halle (Saale) aus hatte einer der nun in
Oberberg verhafteten Haupttäter (37) agiert. Die Polizei
Sachsen-Anhalt fand bei der Durchsuchung dieses konspirativen Objekts
eine Hanfplantage mit circa 600 erntereifen Pflanzen. Deren Betreiber
(18) nahmen die Beamten vor Ort fest und führten auch ihn
anschließend einem Haftrichter vor. (red/ots)
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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