Apotheken schließen
Protesttag am 15. November – Notdienst gesichert
Aus Protest gegenüber der Politik von Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach werden am kommenden Mittwoch, 15. November, wieder zahlreiche Apotheken im ganzen Land geschlossen bleiben. Tausende Mitarbeiter aus Apotheken in Nordrhein-Wetsfalen, aber auch aus Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland demonstrieren an diesem Tag in Dortmund. „Die Versorgung der Bevölkerung wird über die Notdienst-Apotheken sichergestellt. Patienten wird geraten, Rezepte nach Möglichkeit in den Tagen vor oder nach dem Protesttag einzulösen“, heißt es seitens des Apothekerverband Nordrhein e.V.
Zum Hintergrund des Protesttages erklären Thomas Preis, Vorsitzender des Apothekerverband Nordrhein e.V., und Dr. Armin Hoffmann, Präsident der Apothekerkammer Nordrhein: „Durch die Belastungen der nicht enden wollenden Lieferengpässe bei Arzneimitteln, stark steigenden Personalkosten, Inflation und Fachkräftemangel hat sich die wirtschaftliche Lage der Apotheken in den vergangenen 24 Monaten erheblich verschlechtert. Eine zusätzliche, von Bundesgesundheitsminister Lauterbach im Februar vorangetriebene, Honorarkürzung hat mit dazu beigetragen, dass sich Apothekenschließungen auf einem Rekordniveau bewegen und die Zahl der Apotheken einen historischen Tiefstand erreicht hat. In Nordrhein müssen wir leider davon ausgehen, dass wir Ende des Jahres sogar nur noch unter 2.000 Apotheken haben.“ Vor zehn Jahren seien es noch 2400 gewesen, die wohnortnahe Versorgung von Patientinnen und Patienten sei dadurch massiv gefährdet.
Angst vor noch mehr Apotheken-Schließungen
Daher fordert die Apothekerschaft die Bundesregierung im Rahmen des Protesttages auf, „das Honorar zukunftsgerecht anzupassen und die Apotheken solide zu finanzieren, statt – wie kürzlich geschehen – bewährte Strukturen in Frage zu stellen und eine zerstörerische Deregulierung in Richtung von Leistungskürzungen und einem Zwei-Klassen-Apothekensystem vorzuschlagen.“ Angesichts der aktuellen Lage hat die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) den November zum Protestmonat erklärt.
„Wir werden deutlich machen, wie wenig wir von den nicht zu Ende gedachten Plänen des Ministers halten“, kündigen Hoffmann und Preis an. „Manch ein Vorschlag mag sinnvoll klingen – wer sich aber mit den Details beschäftigt, wird schnell erkennen, dass das Gegenteil der Fall ist. Denn wenn das kommt, was Herr Lauterbach sich vorstellt, kommt es zu Leistungskürzungen und noch mehr Schließungen.“
Redakteur/in:Düster Volker aus Erftstadt |
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