Nachtfalter im Nationalpark Eifel
Schmetterlingsforscher entdecken 1.288 Arten

Die Langhornmotte Nemophora ochsenheimerella ziert das Titelbild der umfangreichen Studie zu den Nachtfaltern im Nationalpark Eifel. Die Art gehört zu den Erstmeldungen für den Naturraum Eifel und steht für die Vielfalt an Artenfunden während der zwölfjährigen Kartierung der Schmetterlinge im Nationalpark.  | Foto: Rudolf Bryner
  • Die Langhornmotte Nemophora ochsenheimerella ziert das Titelbild der umfangreichen Studie zu den Nachtfaltern im Nationalpark Eifel. Die Art gehört zu den Erstmeldungen für den Naturraum Eifel und steht für die Vielfalt an Artenfunden während der zwölfjährigen Kartierung der Schmetterlinge im Nationalpark.
  • Foto: Rudolf Bryner

Eine 288 Seiten starke Broschüre widmet sich jetzt den Nachtfaltern im Nationalpark Eifel. Sie gilt als wichtige Grundlage, um die weitere Entwicklung der Natur im Nationalpark Eifel fachlich zu bewerten.

Region (lk). Möglich wurde diese Forschung unter anderem durch sechs ehrenamtliche Schmetterlingsforscher, die in langen nächtlichen Beobachtungen das Arteninventar erfasst haben. Über einen Zeitraum von zwölf Jahren haben die Nachtfalterexperten um Wolfgang Wittland und Rudi Seliger mit viel Engagement und Herzblut 1.288 Nachtfalterarten nachgewiesen.

Die Arbeit der ehrenamtlichen Schmetterlingskundler ist ein so genanntes „Citizen Science-Projekt“ – übersetzt „Bürger schaffen Wissen“. Dr. Andreas Pardey vom Fachgebiet Forschung des Nationalparkforstamtes Eifel: „Die Broschüre wäre ohne das „Citizen Science-Projekt“ nicht möglich gewesen. Sie liefert einen wichtigen Beitrag zur Erfassung der Artenvielfalt in der nordrhein-westfälischen Eifel und eine solide Basis für die Untersuchung der zukünftigen Naturentwicklung im bisher einzigen Nationalpark des Landes.“

Der noch junge Entwicklungsnationalpark wurde 2004 gegründet und ist auf dem Weg zu einer Wildnis aus zweiter Hand. Die Nachtschmetterlinge, die dort aktuell vorkommen und künftig vorkommen werden geben den Experten des Nationalparks wertvolle Hinweise, wie die Entwicklung zur Natur aus zweiter Hand vorankommt.

Die ehrenamtlichen Wissenschaftler lagen 273 Tage, aber vor allem Nächte auf der Lauer und lockten mit Lichtquellen und Ködern an zwölf ausgewählten Wald- und Grünlandbereichen über 90.000 Einzeltiere an. Dabei wurden 1.337 Schmetterlings-Arten gefunden, darunter 1.288 Nachtfalter-Arten. Dies sind rund 36 Prozent der für Deutschland bekannten Arten. Darunter sind 248 Arten mit einem Gefährdungsstatus in NRW. Zahlreiche Arten wurden für die Nordeifel sogar zum ersten Mal nachgewiesen.

Die Studie wurde als neunter Band der Schriftenreihe zum Nationalpark Eifel der Nationalparkverwaltung herausgegeben und ist für 20 Euro zu beziehen unter:

info@nationalpark-eifel.de

Redakteur/in:

Lars Kindermann aus Rhein-Erft

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