Kredite bleiben attraktiv
Auch in 2021, trotz Spekulation über Zinsanstieg

Günstige Kredite sind auch in 2021 vergleichsweise leicht zu bekommen. | Foto: pixabay.de © Tumisu CCO Public Domain
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Seit einigen Monaten reißen die Warnungen nicht ab, die Zinsen für
Kredite könnten in 2021 deutlich ansteigen. Bisher haben sich diese
Befürchtungen nicht bewahrheitet. Das liegt unter anderem an der
Niedrigzinspolitik der EZB
und daran, dass Banken Strafzinsen
drohen, wenn sie zu viel Geld bei der EZB einlagern. Deswegen sind
Kredite für unterschiedliche Projekte nach wie vor günstig zu haben.
Für Verbraucher ist es empfehlenswert, eine sinnvolle
Zinsbindungsfrist zu wählen. Aufgrund der immer noch aktuellen
Corona-Pandemie lässt sich nicht wie üblich einschätzen, wie sich
die Zinsen im kommenden Jahr entwickeln werden. Dieser Artikel
erläutert die Gründe, warum trotz Spekulationen über einen
Zinsanstieg Kredite auch in 2021 günstig zu haben sind.

Spekulationen über Zinsanstiege bewahrheiten sich bisher
nicht

Die Nachfrage nach Krediten ist 2021 ungebrochen. Deswegen gehen
verschiedene Experten davon aus, dass die Zinsen für solche Kredite
deutlich ansteigen dürften. Eine hohe Nachfrage führt nämlich in
der Regel zu einer Anpassung der Preise. Tatsächlich sind die Zinsen
für Kredite in den ersten Monaten des Jahres leicht angestiegen,
von einer Trendwende kann jedoch nicht die Rede sein.

Nach wie vor müssen Verbraucher historisch niedrige Zinsen zahlen,
wenn ein günstiger Kredit
aufgenommen
werden soll. Bei Kleinkrediten ist es teilweise
sogar so, dass weniger Geld zurückgezahlt werden muss, als
aufgenommen wurde. Hieran zeigt sich das große Interesse der
Banken, Geld nicht einzulagern
, sondern dem Markt zur Verfügung
zu stellen. Wer einen Kredit benötigt, hat somit nach wie vor gute
Chancen, diesen zu günstigen Konditionen zu erhalten.

Die Niedrigzinspolitik der EZB hält die Preise niedrig

Der Leitzins der EZB ist auf einem historischen Tief. Das
bedeutet, dass Geld am Markt zu niedrigen Preisen zu haben ist. Mit
dieser Strategie verfolgt die EZB das Ziel, die Eurozone zu
stabilisieren und es finanzschwachen Ländern zu ermöglichen, sich
frisches Geld am Kapitalmarkt zu besorgen. Auf diese Weise soll
einerseits für Preisstabilität besorgt und andererseits die Eurozone
zusammengehalten werden.

Für Sparer bedeutet diese Niedrigzinspolitik, dass sie quasi keine
Zinsen mehr auf ihre Spareinlagen auf den Konten erhalten. Im
Gegenteil
werden
immer häufiger Strafzinsen fällig
, wenn eine bestimmte Summe
auf einem Konto geparkt wird. Für Kreditnehmer bedeutet die
Niedrigzinspolitik der EZB jedoch, dass die Kreditzinsen niedrig
sind
und ein Kredit somit wenig kostet. Da die EZB bereits
angekündigt hat, diese Strategie auch in 2021 vorzuführen, bleiben
die Kreditpreise nach wie vor stabil niedrig.

Strafzinsen erhöhen bei Banken den Druck, Kredite zu
vergeben

Die EZB möchte, dass Geld nicht gehortet, sondern investiert wird.
Auf diese Weise sollen die Wirtschaften der einzelnen EU-Länder
angekurbelt
und eine Inflation in Gang gesetzt werden. Durch
dieses Vorgehen soll verhindert werden, dass es zu einer Deflation
kommt, die für die gesamte Eurozone zu einer Gefahr werden kann.

Aus diesem Grund ist es nur noch bis zu einem bestimmten Wert erlaubt,
Geldmittel kostenlos bei der EZB einzulagern. Wird dieser Wert
überschritten, werden Strafzinsen fällig. Banken wollen dies nach
Möglichkeit vermeiden und vergeben Kredite daher vergleichsweise
großzügig
. Somit haben sie die Möglichkeit, durch das
vorhandene Kapital Geld zu verdienen und es nicht durch Strafzinsen zu
verlieren. Gleichzeitig erheben einige Banken selbst Strafzinsen, wenn
ihre Kunden hohe Geldsummen auf ihren Konten parken.

Kredite für unterschiedliche Projekte

Die günstigen Zinsen für Kredite betreffen quasi alle Kreditarten.
Somit ist es unerheblich, ob ein Konsumentenkredit, ein Autokredit
oder eine Baufinanzierung
benötigt wird. Durch die aktuelle
Marktsituation können diese unterschiedlichen Projekte besonders
günstig realisiert werden. Wer einen Hauskauf oder einen Hausbau
plant, sollte die aktuell günstige Marktlage nutzen, um sich
attraktive Konditionen zu sichern.

Ebenso ist es möglich, Umschuldungen vorzunehmen und sich eine
Anschlussfinanzierung zu sichern
. Vor einigen Jahren waren die
Kreditkonditionen längst noch nicht so günstig wie heutzutage. Wer
damals einen Kredit aufgenommen hat, muss deutlich mehr Zinsen zahlen,
als dies momentan der Fall wäre. Deswegen lohnt es sich, einen
günstigen Kredit aufzunehmen, um einen teuren abzulösen.

Eine sinnvolle Zinsfestschreibung wählen

Wer sich für einen Kredit entscheidet, sollte eine sinnvolle
Zinsfestschreibung beziehungsweise
Zinsbindungsfrist
wählen. Hierdurch können sich Kreditnehmer
Planungssicherheit verschaffen
und wissen genau, welche Zinslast
sie in den kommenden Jahren zu tragen haben. Sollten die Kreditzinsen
tatsächlich steigen, ist es mit einer solchen Zinsfestschreibung
möglich, dauerhaft von den aktuell günstigen Konditionen zu
profitieren.

Zwar ist es unwahrscheinlich, dass die Kreditzinsen noch weiter
sinken, ausgeschlossen ist es jedoch nicht. Wer dann eine lange
Zinsfestschreibung gewählt hat, kann von den sinkenden Zinsen nicht
profitieren, ohne eine Entschädigungszahlung an die Bank oder das
Kreditinstitut
leisten zu müssen. Deswegen sollte eine
Zinsfestschreibung gewählt werden, die lang genug ist, um von den
günstigen Zinsen zu profitieren, und kurz genug, um eventuell
günstigere Entwicklungen ausnutzen zu können.

Corona macht die Lage unübersichtlich

Die Corona-Pandemie hat den Kreditsektor ebenso auf den Kopf gestellt
wie alle anderen Branchen. Deswegen lässt sich nur schwer
vorhersagen, wie sich die Zinsen in den nächsten Monaten entwickeln
werden. Sollte die Impfstrategie aufgehen und ein Großteil der
Bevölkerung innerhalb kürzester Zeit immunisiert sein, besteht die
Hoffnung auf Lockerungen und Normalität. In diesem Fall wäre
es möglich, dass die Zinsen etwas anziehen.

Genauso vorstellbar ist es jedoch, dass ich die Corona-Pandemie noch
lange hinziehen wird. Das ist beispielsweise dann der Fall, wenn
Mutanten auftauchen oder die Produktion von Impfstoff ins Stocken
geraten sollten. In einem solchen Fall könnten noch weitere
Einbrüche am Kapitalmarkt
stattfinden, die sich wiederum auf die
Kreditzinsen auswirken würden.

Fazit

Die Prognosen verschiedener Experten, dass die Kreditzinsen in
nächster Zeit deutlich ansteigen dürften, haben sich bisher nicht
bewahrheitet
. Die Niedrigzinspolitik der EZB sorgt weiterhin
dafür, das Geld am Kapitalmarkt günstig zu haben ist. Das gilt für
alle erdenklichen Kreditformen. Außerdem fürchten Banken hohe
Strafzinsen, weswegen sie Kredite relativ unbürokratisch vergeben.
Konsumenten sollten eine sinnvolle Zinsfestschreibung wählen, sich
hierbei aber bewusst machen, dass aufgrund der Corona-Krise
langfristige Prognosen schwer bis unmöglich sind.

Günstige Kredite sind auch in 2021 vergleichsweise leicht zu bekommen. | Foto: pixabay.de © Tumisu CCO Public Domain
Um keine Strafzinsen zahlen zu müssen, vergeben Banken Kredite vergleichsweise großzügig. | Foto: pixabay.de © Steve Buissinne CCO Public Domain
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