Krise führt zum Wandel
Die "Soft Skills" und der Einfluss von Corona
Die Arbeitswelt hat sich in den vergangenen Jahren stark verändert - pandemiebedingt zuletzt sogar ganz rasant. Corona und die entsprechend einhergehenden Beschränkungen führten dazu, dass Unternehmen und Arbeitnehmende gleichermaßen zunehmend digital und virtuell gefragt waren - nicht nur, was Besprechungen anbelangt. Die Themen Home-Office und Online-Kommunikation stehen seitdem deutlich intensiver im Fokus. Und diese Veränderungen haben natürlich auch Auswirkungen auf aktuelle Anforderungen - sowohl an Unternehmen als auch an Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.
Dauerkrisen-Modus und die „Soft Skills“
Der neue „Jobmonitor“ der Bertelsmann Stiftung kommt zu dem Schluss, dass die Welt im Dauerkrisen-Modus der vergangenen Jahre die Arbeitswelt auch im Bereich der so genannten „Soft Skills“ stark beeinflust hat. Der englische Fachjargon „Soft Skills“ steht dabei für persönliche Eigenschaften, unabhängig von fachlichen Qualifikationen. Eine zentrale Erkenntnis lautet: „Deutlich häufiger als vor der Krise verlangen Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber in Stellenanzeigen Besonnenheit, Einfühlungsvermögen und eine positive Grundeinstellung von zukünftigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.“
„Klassiker“ bleiben an der Spitze
Analysiert wurden für den Jobmonitor mehr als 48 Millionen Stellenanzeigen. In den vergangenen vier Jahren stieg die Nachfrage nach Besonnenheit um 73 Prozent, nach Einfühlungsvermögen um 39 Prozent und nach einer positiven Grundeinstellung um 26 Prozent.
Des Weiteren fallen Veränderungen beim sicheren Umgang mit Daten (+ 62 Prozent) und der digitalen Identität (+34 Prozent) auf. Und in Zeiten zunehmender virtueller Teams ist auch die Fähigkeit, andere zu motivieren, stärker gefragt (+37 Prozent).
Bei aller Veränderung bleiben allerdings die „Klassiker“ an der Spitze der „Soft Skills“-Liste: In knapp der Hälfte der im August 2022 untersuchten Online-Stellenanzeigen forderten Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber „Einsatzbereitschaft“, gefolgt von „Teamfähigkeit“, die in knapp einem Drittel gefragt war. Auch die „Selbstständigkeit“ stand hoch im Kurs - in einem Viertel aller Anzeigen. Eine untergeordnete Rolle spielten dagegen „Kreatives Denken“ oder „Sorgfalt“.
„Soft Skills“ spielen wichtige Rolle
Auch hinsichtlich des Fachkräftemangels sind Veränderungen zu beobachten. So kommt der „Jobmonitor“ der Bertelsmann Stiftung zu dem Ergebnis, dass mittlerweile für jede vierte Stelle explizit Deutschkenntnisse eingefordert werden. Im Umkehrschluss bedeute dies eine große Chance für Zugewanderte: „Besitzen sie die benötigten Fachkompetenzen und sprechen zusätzlich die deutsche Sprache, steht ihnen ein Drittel mehr Arbeitsplätze offen“, so der Bildungs- und Arbeitsmarktexperte der Bertelsmann Stiftung, Martin Noack.
So lässt sich für Unternehmen wie für Arbeitnehmende das Fazit ziehen, dass auch die „Soft Skills“ ein entscheidender Baustein im Mosaik der Jobsuche sind.
Redakteur/in:Düster Volker aus Erftstadt |
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