Arbeitsmarkt
Experten diskutierten zukünftige Entwicklungen
Auf dem Gesundheitskongress der AOK, den sie gemeinsam mit ihrem
Institut für Betriebliche Gesundheitsförderung BGF-GmbH
organisierte, informierten sich im Kölner Sport & Olympiamuseum über
120 interessierte Personaler, Geschäftsführer und Unternehmer über
die Herausforderung der Zukunft, den Fachkräftemangel.
„Wer von Ihnen kennt den Zusammenhang eines Stiftes und einer
Kassette? Wer diese Frage beantwortet, gehört nicht zu den
Arbeitnehmern von morgen“ stellte Victor Vehreschild, Psychologe und
Experte der betrieblichen Gesundheitsförderung, in seinem Vortrag zum
Generationswechsel am Arbeitsmarkt fest.
Der Arbeitsmarkt ist im Begriff sich grundlegend zu verändern. Eine
neue Generation von qualifizierten und motivierten „Digital
Natives“ drängt von den Schulen und Universitäten auf den
Arbeitsmarkt und bringt deutlich
andere Vorstellungen von der neuen Arbeitswelt mit. Bereits mit der
Begrüßung stellte Dr. Harald Rau, Gesundheitsdezernent der Stadt
Köln, die Bedeutung von Fachkräftemangel und die gesellschaftliche
Entwicklung nach selbstbestimmten Arbeiten heraus.
Bis zu zehn Millionen Arbeitskräfte werden bis 2030 fehlen
Als Deutschlands bekannteste Expertin der Millennials, der Generation
Y (*1980–1995) und der Generation Z (*1995–2010) setzte Dr. Steffi
Burkhart die Bedürfnisse dieser Generationen und den Kampf um die
Fachkräfte von morgen in ihrem einstündigen Impulsvortrag in den
Fokus.
Bis 2030 klafft eine acht bis zehn Millionen Lücke an Arbeitskräften
in Deutschland oder anders formuliert: Wir steuern auf eine Zeit der
Vollbeschäftigung zu.
Während früher die Verfügbarkeit von Kapital, Technologie und
Ressourcen wie Öl und Gas über wirtschaftlichen Erfolg entschied,
ist zukünftig der Mangel an Arbeitskraft die größte
Wachstumshürde. Arbeitskraft wird zum mangelnden Rohstoff der
Zukunft. Fehlender Nachwuchs bremst Unternehmen in Performance,
Wachstum und Umsatz aus. Unternehmen wer-
den weltweit um Millennials konkurrieren.
Krieg um Talente
„Die Wirtschaft wird einen globalen War for Talents erleben“, hob
Burkhart heraus und fügte weiter an: „Schon jetzt muss dringend ein
Umdenken in Politik und Wirtschaft beginnen“. Motivierte und
talentierte Mitarbeiter werden zum wichtigsten Kapital einer
Organisation und unseres Landes. Eine zentrale Frage der Zukunft für
Unternehmen wird sein: Wie gelingt es, dass fünf Generationen
gemeinsam am Arbeitsplatz Großes schaffen?
Statussymbole von Morgen
Work-Life-Balance, Arbeitsklima oder betriebliches
Gesundheitsmanagement werden Gehalt, Firmenwagen und Prestige von der
Hitliste der begehrten Statussymbole verdrängen. Nicht selten ist es
der Arbeitgeber der den geeigneten Mitarbeiter von seinem Unternehmen
überzeugen muss, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Diese fundamentalen
Probleme konnte Dr. Steffi Burkhart für die Unternehmen beantworten:
„Jetzt sind diese am Zug, ihr eigenes Mitarbeiter-Recruiting
aufzubauen“.
Lösungsansätze für Arbeitsunfähigkeitszeiten
Auch die AOK Rheinland/Hamburg stellt sich dem Problem des
Fachkräftemangels und im Interview mit den beiden Regionaldirektoren
Jürgen Engels und Helmut Schneider konnte die Moderatorin des
Kongresses, WDR-Journalistin Franziska Hilfenhaus, die Bedeutung des
Arbeitnehmermarktes der Zukunft heranziehen.
Unternehmen können mit der betrieblichen Gesundheitsförderung jedoch
eine Brücke zu ihren Beschäftigten schlagen und die Attraktivität
steigern – dies stellte Victor Vehreschild, Psychologe und Experte
des BGF-Institutes heraus und konnte anhand von
Arbeitsunfähigkeitszeiten deutlich die Zunahme von psychischen
Erkrankungen von jungen Menschen auf dem Arbeitsmarkt zeigen und
Lösungsansätze bieten.
Der Kongresses bot den Teilnehmern viele Impulse für ihr eigenes
Unternehmen und ihnen wurde vor allem die Bedeutung der
Mitarbeiterbindung als Wirtschafts-Instrument der Zukunft bewusst.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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