Flexible Arbeitszeiten & Co.
Familienfreundlichkeit macht attraktiv

Klarer Wettbewerbsvorteil: Wenn der Arbeitgeber Eltern eine gewisse Flexibilität zugesteht und auch spontan die „Home Office“-Option möglich ist, falls die Kinderbetreuung ausfällt, dann hilft das Eltern sehr bei der Vereinbarkeit von Familie & Beruf. | Foto: Syda Productions Stock.Adobe.com
  • Klarer Wettbewerbsvorteil: Wenn der Arbeitgeber Eltern eine gewisse Flexibilität zugesteht und auch spontan die „Home Office“-Option möglich ist, falls die Kinderbetreuung ausfällt, dann hilft das Eltern sehr bei der Vereinbarkeit von Familie & Beruf.
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2002 verfügten lediglich zwei Prozent der deutschen Betriebe über Kinderbetreuungsangebote. 2016 lag dieser Anteil dann bereits bei fast acht Prozent, berichtet das IAB-Forum, das Magazin des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung.

Mittlerweile bieten immer mehr Betriebe Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf an. Das zeigt auch der „Unternehmensmonitor Familienfreundlichkeit 2019“, eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Im Vergleich zur letzten Umfrage im Jahr 2015 gab es in mehr Betrieben entsprechende Angebote für Eltern. 83 Prozent der befragten Firmen gaben an, dass Angebote, mit denen sich Familie und Beruf miteinander vereinbaren lassen, wichtige Ziele ihrer Personalpolitik sind.

Doch was macht einen Arbeitsplatz neben der Kinderbetreuung familienfreundlich? In vielen Umfragen steht der Wunsch nach flexiblen Arbeitszeiten ganz oben auf der Liste.

Von „Home Office“ bis Eltern-Kind-Büros

Gefragt sind auch verschiedene Arbeitszeitmodelle mit unterschiedlichen Arbeitszeiten in unterschiedlichen Lebensphasen. Und ganz wichtig: Die Rückkehr aus der Teilzeit zur Vollzeit, beispielsweise nach der Elternzeit. Eine weitere herausragende Maßnahme ist die Erleichterung des Wiedereinstiegs in den Beruf, etwa durch Weiterbildungsangebote auch während der Elternzeit.

Arbeitnehmerinnen wie auch Arbeitnehmer sollten also bei einem potenziellen neuen Arbeitgeber genau hinschauen. „Home Office“-Angebote sind durch die Pandemie in vielen Unternehmen etabliert und, wo möglich, daher bereits oft selbstverständlich geworden. Fragen wie „Besteht im Betrieb der Wahl die Möglichkeit, in bestimmten Situationen den Job stunden- oder tageweise von zu Hause aus zu erledigen - gerade dann, wenn ein Kind krank ist?“ sollten vorab geklärt werden. Viele Unternehmen bieten mittlerweile sogar schon Eltern-Kind-Büros an, für den Fall, dass die Kinderbetreuung kurzfristig ausfällt. Im Idealfall hat der Arbeitgeber sogar einen eigenen Hort oder Belegplätze im örtlichen Kindergarten oder eine eigene Ferienbetreuung. Eine weitere wichtige Frage: „Gewährt der Arbeitgeber vielleicht mehr Kinderkrankentage als gesetzlich geregelt, für die er das Gehalt selbst zahlt?

Väter im Fokus der Personalpolitik

Ein weiteres Ergebnis der Studie: Inzwischen werden in jedem zweiten Betrieb speziell Väter ermutigt, Familie und Arbeit miteinander zu vereinbaren. Die meisten Unternehmen setzen dabei auf sogenanntes „ergebnisorientiertes Führen“. Das bedeutet: Nicht die geleistete Arbeitszeit zählt, sondern das Ergebnis muss stimmen. Mit diesem Konzept einer modernen Personalführung unterstützen 36,4 Prozent der Betriebe verstärkt Väter. 2015 boten weniger als 20 Prozent der Firmen dieses Modell an.

Pflegende Angehörige

Immer mehr Arbeitnehmer werden sich künftig neben ihrem Job auch um einen Pflegefall kümmern müssen. Eine weitere Herausforderung für Arbeitgeber. „Das Thema der Betreuung von Angehörigen betrifft mehr junge Beschäftigte, als in den meisten Unternehmen angenommen wird. Die bisherigen Angebote der Unternehmen sind zudem noch deutlich ausbaufähig und müssen offensiver und zielgruppengerechter kommuniziert werden“, zeigte schon 2010 eine repräsentative Umfrage unter Arbeitgebern und Beschäftigten im Auftrag des Bundesfamilienministeriums auf.

Familienfreundlichkeit zum Markenzeichen machen, das möchte "Competentia" – das Kompetenzzentrum Frau und Beruf Region Aachen. Zu den hier engagierten Akteuren gehört auch Euskirchen.

Redakteur/in:

Martina Thiele-Effertz aus Hürth

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