Städtetrip zur Fachwerkschönheit
Freudenberg im Siegerland lockt Kulturinteressier ...
(djd). Städtereisen sind seit Jahren die Nummer eins im
Kurzurlaubsektor. Laut Verbrauchs- und Medienanalyse (VuMA) haben 35,8
Prozent der deutschsprachigen Bevölkerung im Jahr 2020 einen
mehrtägigen Trip in eine Stadt unternommen. Aber nicht nur in den
großen Metropolen, sondern auch in deren Nachbarschaft lässt sich
Kulturvielfalt erleben und Überraschendes entdecken. Lediglich rund
eine Autostunde östlich von Köln und eineinhalb Stunden nordwestlich
von Frankfurt erstreckt sich die Region Siegen-Wittgenstein mit
zahlreichen historischen Orten. Eine Fundgrube für
Kulturinteressierte und Fotomotivsammler ist beispielsweise der
denkmalgeschützte Stadtkern von Freudenberg, wo sich über 80
original erhaltene Fachwerkhäuser aus dem 17. Jahrhundert zu einem
einzigartigen Ensemble gruppieren.
Fotogenes Kleinod
Wer die rund 170 Stufen hinauf zum Kurpark steigt, kann vom
sogenannten „Fotoblick“ aus die besondere Ästhetik des
architektonischen Kleinods „Alter Flecken“ genießen. Von hier
oben fallen die geometrischen Muster, die aus den Formen der
schwarz-weißen, schiefergedeckten Fachwerkhäuser und der sich eng
aneinanderreihenden Giebel entstehen, besonders gut ins Auge. Je nach
Tageslicht und Witterung – ob im Frühnebel oder in der „blauen
Stunde“ am Abend, ob vor tiefblauem Himmel oder mit schneebedeckten
Dächern – ändern sich die Kontraste und Stimmungen. Aber auch
innerhalb der kopfsteingepflasterten Gassen wimmelt es nur so von
fotogenen Motiven: reich verzierte Haustüren, liebevoll gepflegte
Höfe, schmucke Cafés und kleine Läden. Und dazwischen lockt das
„4Fachwerk Mittendrin Museum“ mit seiner Sammlung Siegerländer
Uhren und wechselnden Kunstausstellungen. Unter
www.siegen-wittgenstein.info finden Interessierte alle Informationen
zur Region, darunter Öffnungszeiten und Wandertipps. Vom „Alten
Flecken“ starten Touren wie der „Kulturfleckenweg“ oder der etwa
zwölf Kilometer lange „Fachwerkweg Freudenberg“, der zu jeder
Jahreszeit unterschiedliche Naturerlebnisse verspricht und unter
anderem durch einen stillgelegten beleuchteten Bahntunnel führt.
Mit dem Nachtwächter
zum Wilden Mann
Verborgene Winkel und spannende Geschichten lassen sich am
lebendigsten auf einem der Rundgänge mit dem Nachtwächter entdecken.
Dieser berichtet unter anderem vom großen Stadtbrand im Jahr 1666. In
dessen Folge erhielt die Stadt auf Geheiß des damaligen Landesherrn
Fürst Johann Moritz von Nassau ihr charakteristisches Gesicht, das
bis heute bewahrt ist. Außerdem erfährt man auf der 1,5-stündigen
Tour, wo die mittelalterliche Burg stand, warum der Raub einer
französischen Kriegskasse gerade noch glimpflich für Freudenberg
ausging und wo sich der „Wilde Mann“ versteckt.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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