Wenn der Husten nicht besser wird
Fünf Indizien, die auf Keuchhusten hindeuten
Erkältungen sind allgegenwärtig. Meist werden sie von Husten
begleitet – besonders, wenn die Erkrankung auf die unteren Atemwege
übergreift und sich eine Bronchitis entwickelt. Normalerweise heilt
diese innerhalb von ein bis zwei Wochen wieder ab. Bleibt der Husten
hartnäckig, kann aber auch etwas anderes dahinterstecken: Denn
tatsächlich ist ein Viertel der Erwachsenen, bei denen das Husten
länger als zwei Wochen anhält, an Keuchhusten erkrankt.
Die bakterielle Atemwegsinfektion ist keineswegs nur eine
Kinderkrankheit, sondern betrifft mittlerweile in zwei von drei
Fällen Erwachsene. Jeder fünfte Erkrankte ist über 60 Jahre alt.
Husten bis zum Erbrechen
Ein Erkältungshusten oder eine Bronchitis lassen sich von Keuchhusten
in der ersten Phase der Erkrankung schwer unterscheiden. Der
Keuchhusten ähnelt einem typischen grippalen Infekt mit Fieber,
Schnupfen und Reizhusten. Erst in der zweiten Phase weisen fünf
charakteristische Indizien auf Keuchhusten hin:
1. Langanhaltende, stakkatoartige Hustenanfälle über Wochen.
2. Unkontrollierbare, schmerzhafte Hustenattacken.
3. Erbrechen nach Hustenanfällen.
4. Keuchende Atemgeräusche beim Einatmen (Fachbegriff:
Inspiratorischer Stridor).
5. Lungenentzündung.
Während der dritten Phase, der Erholung, flaut die Krankheit dann
langsam wieder ab. Dass so viele Erwachsene an Keuchhusten erkranken,
liegt daran, dass weder die Grundimmunisierung als Säugling noch eine
durchgemachte Erkrankung für einen lebenslangen Schutz vor
Keuchhusten sorgen. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt
deshalb allen Erwachsenen eine einmalige Auffrischimpfung im Rahmen
der nächstfälligen Tetanus-/Diphtherie-Impfung.
Weitere Informationen zu den Impfempfehlungen gibt es unter
www.impfen.de.
Häufige Komplikationen bei Älteren
Eine Keuchhustenerkrankung kann insbesondere für ältere Menschen
unangenehme Folgen haben. Statistisch sind bei rund 40 Prozent der
Älteren Komplikationen zu erwarten. Besonders häufig kommt es zu
Lungenentzündungen, aber auch Rippenbrüche oder Inkontinenz können
durch die Hustenattacken ausgelöst werden. Langwierige Behandlungen
und Krankenhausaufenthalte können bei einem von zehn an Keuchhusten
Erkrankten die Folge sein. Die rechtzeitige Auffrischimpfung bietet
den bestmöglichen Schutz vor einer Keuchhusteninfektion. (djd)
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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