Gefahr durch Zecken - Impfungen ratsam
Höhere Infektionszahlen als in den Vorjahren
Wer gerne Zeit im Freien verbringt, sollte nicht vergessen: Im
Grünen sind auch Zecken unterwegs. Die kleinen Spinnentiere können
durch ihre Stiche gefährliche Krankheitserreger wie
Borreliose-Bakterien oder Frühsommer-Meningoenzephalitis-Viren (FSME)
übertragen.
FSME ist eine Erkrankung der Hirnhaut und des zentralen Nervensystems,
die nicht mit Medikamenten heilbar ist. Zudem kann FSME einen
lebensgefährlichen Verlauf nehmen und schwere gesundheitliche Folgen
wie dauerhafte Lähmungen sowie Schluck- und Sprechstörungen nach
sich ziehen.
Was viele nicht wissen: Zecken können FSME-Viren in ganz Deutschland
übertragen. In den vergangenen zehn Jahren traten auch außerhalb der
sogenannten Risikogebiete FSME-Fälle auf. Das Robert Koch-Institut
(RKI) wies bereits Mitte Oktober mit 624 FSME-Fällen deutlich höhere
Infektionszahlen aus als im gesamten Jahr 2019 und als im
FSME-Rekordjahr 2018. Deshalb gilt: jetzt vorsorgen und den Grundstein
für eine unbeschwerte Freiluftsaison 2021 legen. Mehr Infos gibt es
etwa unter www.zecken.de.
„Durch Impfen kann man sich vor einer FSME-Erkrankung schützen.
Jeder, der sich gern im Grünen aufhält, in einem FSME-Risikogebiet
lebt oder in eines reisen möchte, sollte sich impfen lassen“,
betont etwa Reisemediziner Prof. Dr. med. Tomas Jelinek. Bei Reisen in
deutsche FSME-Risikogebiete werden die Impfkosten in der Regel von den
Krankenkassen übernommen, da die Impfung zu den empfohlenen
Reiseimpfungen zählt.
Mit dem Aufbau des Impfschutzes beginnt man idealerweise im Herbst
oder Winter, da für einen vollständigen Impfschutz mehrere Impfungen
in einem festgelegten Zeitraum benötigt werden. Wer im Herbst mit der
Grundimmunisierung anfängt, kann bei Beginn der nächsten
Zeckensaison im Frühjahr bereits einen vollständigen Impfschutz
aufgebaut haben. Je nach Alter und Impfstoff sollte er alle drei bis
fünf Jahre aufgefrischt werden. Um den Stichen der kleinen Blutsauger
vorzubeugen, sollte man im Freien lange Kleidung sowie geschlossenes
Schuhwerk tragen. Das Auftragen eines Anti-Insektensprays, das auch
gegen Zecken wirkt, kann die Parasiten zudem für einige Stunden
abschrecken. Nach jedem Aufenthalt im Grünen sollte der Körper
zusätzlich gründlich nach Zecken abgesucht werden.
In Deutschland sind Borrelien die am häufigsten durch Zecken
übertragenen Krankheitserreger. Wird die Erkrankung erst spät
diagnostiziert, können die Borrelien schwerwiegende bleibende
Schäden verursachen. Gegen Borreliose gibt es für den Menschen im
Gegensatz zu FSME keine Impfung. Darum ist Zeckenvorsorge besonders
wichtig. (djd)
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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