Schlafapnoe
Nächtliche Atemaussetzer können gefährliche folgen haben

Lautes, röchelndes Schnarchen raubt nicht nur dem Partner den Schlaf. Kommen Atemaussetzer dazu, kann es auch der Gesundheit schaden . | Foto: djd/Inspire/iStockphoto/PIKSEL
  • Lautes, röchelndes Schnarchen raubt nicht nur dem Partner den Schlaf. Kommen Atemaussetzer dazu, kann es auch der Gesundheit schaden .
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Schnarchen ist ein lästiges, aber meist harmloses Übel. Bleibt es
aber nicht bei leisen, regelmäßigen Geräuschen, sondern ist das
Schnarchen laut, röchelnd und wird von Atemaussetzern begleitet,
raubt das nicht nur dem Partner den Schlaf. Es kann einen selbst krank
machen.

Denn die Atemunterbrechungen – medizinisch Schlafapnoe genannt –
führen zu Sauerstoffmangel und Weckreaktionen, die die Nachtruhe
stören und den ganzen Körper schädigen können. In Deutschland sind
rund 3,7 Millionen Menschen betroffen, vor allem Männer zwischen 40
und 70 Jahren. Leider wird bei 75 bis 80 Prozent der Betroffenen die
Erkrankung nicht erkannt, da sie sich nicht untersuchen lassen.

Gesundheitliche Folgen von Herzinfarkt bis Depressionen

Dabei ist eine Behandlung äußerst wichtig. Schlafapnoe kann
gefährliche Gesundheitsfolgen mit sich bringen: Tagesmüdigkeit bis
hin zum unfallträchtigen Sekundenschlaf, Herzinsuffizienz und
Herzinfarkte, ein erhöhtes Schlaganfallrisiko, Bluthochdruck,
Typ-2-Diabetes sowie Depressionen. Es ist deshalb empfehlenswert,
einen Arzt oder ein Schlaflabor aufzusuchen, wenn man selbst oder der
Partner Anzeichen einer Schlafapnoe bemerkt. Das können neben starkem
Schnarchen und ständiger Müdigkeit während des Tages
Konzentrationsschwierigkeiten, schnelle Erschöpfung, morgendliche
Kopfschmerzen und Potenzprobleme sein. Mehr Informationen gibt es
unter
www.therapie-auf-knopfdruck.de.

Zwei Formen der Schlafapnoe existieren: Bei der selteneren zentralen
Form ist der Atemantrieb im Gehirn gestört. Die häufigere
obstruktive Schlafapnoe wird durch eine Verengung der oberen Atemwege
ausgelöst. Die Standardbehandlung bei obstruktiver Schlafapnoe ist
eine sogenannte CPAP-Maske, die durch leichten Überdruck die Atemwege
offenhält und jede Nacht getragen werden muss.

Zungenschrittmacher als Alternative

Wird die Maske nicht vertragen oder wirkt sie nicht ausreichend, kann
die Therapie mit einem Zungenschrittmacher eine wirkungsvolle
Alternative sein. Das kleine Gerät wird unter Vollnarkose
minimalinvasiv implantiert. Danach wird es vom Arzt individuell auf
die Bedürfnisse des Patienten eingestellt und hält fortan während
der Nacht die Atemwege durch eine sanfte Stimulation offen. Per
Knopfdruck auf eine kleine Fernbedienung vor dem Schlafengehen können
Betroffene dann nachts frei atmen und ohne Maske und
Bewegungseinschränkungen durchschlafen. (djd)

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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