Gesund bleiben
Typisch deutsche Volkskrankheiten – So beugt man ihnen vor
Die Lebensbedingungen und die medizinische Versorgung verbessern
sich immer mehr. Deshalb werden wir Deutschen immer älter. Diese
Entwicklung jedoch ändert nichts an der Tatsache, dass es weiterhin
typische Volkskrankheiten gibt, an denen wir nicht erst seit gestern
erkranken und leiden. Welche sind die typischen Volkskrankheiten und
mit welchen Maßnahmen kann und sollte ihnen vorgebeugt werden?
Im Jahr 2050 sollen bereits
27,4
Prozent der Deutschen bereits 67 Jahre oder sogar älter sein.
Dies haben wir verschiedenen Verbesserungen unserer Lebensumstände zu
verdanken. Die Versorgungssicherheit mit Lebensmitteln und
verschiedene weitere komfortable Rahmenbedingungen ziehen jedoch zum
Teil auch „Wohlstandskrankheiten“ nach sich. Andere verbreitete
Volkskrankheiten haben noch andere Ursachen. Die wichtigsten
Beschwerden werden hier vorgestellt.
Bluthochdruck
Das Krankheitsbild
Würde man Deutsche auf der Straße zu typischen Volkskrankheiten
befragen, wäre Bluthochdruck (Hypertonie) mitunter gar nicht unter
den Antworten. Denn es gilt fast schon als „normal“, dass man als
Deutsche*r irgendwann an Bluthochdruck leidet.
Das allerdings ist weit gefehlt. Bluthochdruck ist extrem weit
verbreitet, aber es handelt sich dabei eben auch um eine ernst zu
nehmende Krankheit. Rund 20 Millionen Deutsche leiden darunter. Das
ist etwa jede*r dritte Bürger*in.
Als Bluthochdruck gilt ein Blutdruck über 140/90 mmHg. Häufig macht
sich Bluthochdruck bemerkbar durch
- ständige oder sich wiederholende Kopfschmerzen (gerade in
- Schwindel,[/*]
- Übelkeit,[/*]
- Nasenbluten,[/*]
- Kurzatmigkeit,[/*]
- Schlafstörungen[/*]
- leichte
- oder auch ein gerötetes Gesicht.[/*]
den
Morgenstunden),[/*]
Ermüdbarkeit,[/*]
Oftmals bemerken Menschen die Krankheit erst, wenn sich bereits
Symptome von Folgeerkrankungen zeigen. Das können etwa Brustenge
sein, aber auch Wassereinlagerungen im Gewebe oder Sehstörungen.
Die möglichen Folgen von Bluthochdruck können schwer sein. Koronare
Herzkrankheiten, Herzschwäche, Herzinfarkt, Schlaganfall,
Netzhautschäden, Nierenschäden und Weitere sind keine Seltenheit.
Deshalb ist es wichtig, dafür zu sorgen, dass es erst gar nicht zu
Bluthochdruck kommt.
Maßnahmen zur Vorbeugung
Bluthochdruck wird in zwei Grundformen eingeteilt: Die sekundäre und
die primäre Hypertonie. Der sekundären Hypertonie liegt eine andere
Krankheit als Auslöser zugrunde. Nieren- oder andere
Stoffwechselkrankheiten können der Auslöser sein. Den Großteil der
Fälle macht allerdings die primäre Hypertonie aus, bei der man von
einer Entstehung durch das Zusammenwirken erblicher Veranlagung mit
verschiedenen Risikofaktoren ausgeht.
Die typischen Risikofaktoren, die hier zu nennen sind:
- Übergewicht[/*]
- hohe Kochsalzzufuhr[/*]
- niedrige
- hoher
- Nikotinkonsum[/*]
- Bewegungsmangel[/*]
- chronischer
Kaliumzufuhr[/*]
Alkoholkonsum[/*]
Distress[/*]
Eine ausgewogene und gesunde Ernährung, gemäßigter
Alkoholkonsum, der Verzicht auf Tabak und regelmäßiger
Sport sind die besten Maßnahmen, um Bluthochdruck vorzubeugen.
Wichtig ist beim Sport, dass auf die richtige Intensität in der
richtigen Sportart geachtet wird. Krafttraining mit schweren Gewichten
etwa kann zu bedrohlichen Blutdruckspitzen führen und eher ungeeignet
sein.
Diabetes
Das Krankheitsbild
Mehr als sieben Millionen Menschen in Deutschland leiden unter
Diabetes. Im Jahr 1998 waren es noch 38 Prozent weniger, als heute.
Rund
1500
Neuerkrankungen lassen sich jeden Tag verzeichnen. Der
Großteil der Erkrankten leidet unter Typ-2-Diabetes. Aber was heißt
das eigentlich?
Der Diabetes Typ 2 ist die häufigste Form der Zuckerkrankheit. Er
entsteht durch eine mangelhafte Insulinwirkung an den Körperzellen,
was dazu führt, dass nicht ausreichend genug Zucker aus dem Blut ins
Gewebe gelangt. Die Zuckerkonzentration im Blut ist dann erhöht, in
den Zellen kann aber trotzdem ein Energiemangel entstehen. Das
wiederum führt zu meist schleichenden Symptomen, wie etwa
- chronischer Müdigkeit,[/*]
- erhöhter
- trockener Haut,[/*]
- Juckreiz[/*]
- und
Infektanfälligkeit,[/*]
vermehrtem Durst.[/*]
Auch hier sind, wie beim Bluthochdruck, zum Zeitpunkt der Diagnose
häufig schon Symptome von Folgeerkrankungen vorhanden. Sehstörungen
oder Durchblutungsstörungen in den Beinen kommen am häufigsten vor.
Diabetes Typ 1 dagegen ist deutlich seltener. Bei dieser Form der
Zuckerkrankheit produziert die Bauchspeicheldrüse nicht mehr
genügend oder gar kein Insulin. Die Betroffenen sind deshalb dazu
gezwungen, regelmäßig das Hormon Insulin zu spritzen. Dadurch lässt
sich der erhöhte Blutzuckerspiegel senken. Diese Art der Behandlung
erstreckt sich über das ganze Leben.
Maßnahmen zur Vorbeugung
Typ-1-Diabetes lässt sich nicht verhindern und bis heute auch nicht
heilen. Wird ein Risiko für Typ-1-Diabetes bereits bei Babys
festgestellt, können –
so
wird derzeit diskutiert – mitunter vorbeugende Maßnahmen
helfen, wie:
- ausreichende Stilldauer nach der Geburt[/*]
- spätere Gabe
- spätere Verwendung von glutenhaltiger
- Vermeidung von Giftstoffen, wie etwa
von Kuhmilch an Kinder[/*]
Kost[/*]
Nitrosaminen[/*]
Verschiede Vorsorgemaßnahmen gegen Begleiterkrankungen sind von
Betroffenen aber in jedem Falle zu treffen.
Typ-2-Diabetes hingegen lässt sich oft mit einem gesunden Lebensstil
verhindern. Auch hier sind die Schlagworte: Ausgewogen
ernähren und viel bewegen – auch, wenn es so simpel
klingt. Am wichtigsten ist dabei, so gut wie möglich auf
zuckerhaltige Nahrung zu verzichten. Statt Softdrinks, Fruchtsäften
und Eistee stehen Wasser und selbstgemischte Fruchtschorlen ohne
Zuckerzusatz auf dem Programm. Süßigkeiten und Backwaren sowie
Weißmehl sollten möglichst vermieden werden.
Was die Bewegung betrifft, gilt: Am besten alles, was auch zu Fuß
oder mit dem Rad erledigt werden kann, auch auf diese Weise erledigen.
Oft reicht das bereits aus, um lange fit und gesund zu bleiben. Von
Regeln, wie der 10.000-Schritte-Regel (die letztlich nur eine
Werbeidee war) ist wenig zu halten. Wobei natürlich auch hier gilt:
10.000 Schritte sind besser als 1000 Schritte pro Tag.
Schlaganfall
Das Krankheitsbild
Weltweit gehört der Schlaganfall zu den häufigsten Todesursachen.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO)
klärt
darüber auf, dass nach der koronaren Herzkrankheit (KHK /
chronische ischämische Herzkrankheit) der Schlaganfall gar auf Platz
zwei der häufigsten weltweiten Todesursachen liegt. Wer bei Berichten
über natürliche Todesfälle in den Medien einmal genau hinsieht,
wird merken, wie oft von einem Schlaganfall die Rede ist. Erst im Juli
2020 starb beispielsweise der Country-Sänger Charlie Daniels nach
einem Schlaganfall –
wir
berichteten darüber.
Meist ist ein Blutgerinnsel in einer Ader des Gehirns, ausgehend von
einer Engstelle in der Halsschlagader oder direkt aus dem Herzen, die
Ursache für einen Schlaganfall. Die Nervenzellen erhalten dabei zu
wenig Sauerstoff und Nährstoffe. Dadurch sterben sie innerhalb
weniger Minuten ab.
Je schneller man die Symptome eines Hirnschlags erkennt, desto
größer sind die Chancen, vollständig zu genesen.
Symptome sind beispielsweise
- halbseitige Lähmungen,[/*]
- einseitige
- plötzliche Sprach- oder
- Schwindel oder auch Kopfschmerzen.[/*]
Gesichtslähmungen,[/*]
Sehstörungen,[/*]
Maßnahmen zur Vorbeugung
Ähnlich, wie bei Bluthochdruck (der Schlaganfälle übrigens auch
begünstigt), sollte zur Vorbeugung gegen einen Schlaganfall
- viel Sport getrieben,[/*]
- gesund gegessen und
- wenig geraucht[/*]
- und nur gemäßigt Alkohol
getrunken,[/*]
genossen werden.[/*]
Darüber hinaus ist es wichtig, Grunderkrankungen, die das
Risiko für einen Hirnschlag deutlich erhöhen, rechtzeitig und
umfassend zu behandeln. Der erwähnte Bluthochdruck, ein
erhöhter Cholesterinspiegel oder auch Diabetes sind hier zu nennen.
Ebenfalls nicht zu ignorieren ist das sogenannte Vorhofflimmern.
Sollte dies diagnostiziert werden, ist
eine
umfassende Therapiebegleitung ratsam. Dabei kann mit oralen
Antikoagulantien (sog. Blutgerinnungshemmern) zusätzlich vorgebeugt
werden. Außerdem stehen Patient*innen während der Therapie mit der
Erkrankung vertraute Experten stets als persönliche Gesprächspartner
zur Seite.
Die Deutsche Schlaganfallgesellschaft empfiehlt abgesehen davon, bei
Verdacht auf einen Schlaganfall sofort ein Krankenhaus mit einer
zertifizierten
Stroke Unit aufzusuchen. Dort kann so schnell wie möglich
alles getan werden, um die Frage nach der Art, der Ursache und der
optimalen Therapie zu klären.
Erkältungen
Das Krankheitsbild
Eine Erkältung ist eine Infektion der oberen Atemwege. Sie treten bei
den meisten Menschen in Herbst und Winter auf. Durchschnittlich kommt
es bei Erwachsenen zu zwei bis vier Infekten pro Jahr. Kinder dagegen
sind manchmal bis zu zehn oder gar zwölf Mal im Jahr betroffen. Kein
Wunder also, dass die Erkältung zu den häufigsten Krankheiten
hierzulande gehört.
Symptome einer typischen Erkältung sind
- Halsschmerzen,[/*]
- Schnupfen,[/*]
- Husten
- Heiserkeit (im Rahmen einer
- sowie fast jede beliebige Kombination der
(Bronchitis),[/*]
Kehlkopfentzündung)[/*]
genannten Symptome.[/*]
Wichtig zu wissen ist, dass viele Ärztinnen und Ärzte von einem
„grippalen Infekt“ sprechen, damit aber eine Erkältung meinen.
Meist kommt eine Erkältung eher schleichend, während die Symptome
einer Influenza ganz plötzlich auftreten. Die Virusgrippe (meist kurz
„Grippe“ genannt und gleichbedeutend mit Influenza) ist etwas
anderes, als die Erkältung. Dazu an späterer Stelle mehr.
Maßnahmen zur Vorbeugung
Wie erwähnt kommt es häufig in den kalten Monaten zu einer
Erkältung. Wer es gerne warm in den eigenen vier Wänden hat, sollte
darauf achten, dass die Luft in den Innenräumen nicht zu
trocken wird. Dafür kann etwa eine kleine Schüssel Wasser auf
die Heizung gestellt und regelmäßig gelüftet werden. Ist die Luft
nämlich zu trocken, trocknen die Schleimhäute schneller aus.
Das ist eine der häufigsten Ursachen für eine Erkältung. Denn
unsere Schleimhäute sind mit einem dünnen Sekretfilm ausgestattet,
der die Atemwege normalerweise gut vor eindringenden Bakterien und
Viren bewahrt. Mittels eines Selbstreinigungsmechanismus werden
Krankheitserreger durch kleine Flimmerhärchen wieder aus den
Atemwegen getrieben. Bei trockenen Schleimhäuten haben es
Erkältungsviren hingegen leichter: Sie passieren die natürlichen
Barrieren und nisten sich im Organismus ein.
Es hilft darüber hinaus, das Immunsystem durch verschiedene
Maßnahmen zu stärken. Regelmäßige Bewegung an der frischen Luft
– auch, wenn es draußen kalt sein mag – ist essentiell. Außerdem
gibt es Nährstoffe, die das Immunsystem unterstützen. Vitamin C
und Zink sind besonders wichtig. Am besten wird auch bei
der Flüssigkeitsaufnahme auf zusätzliche Vitamin C-Zufuhr geachtet,
um die Befeuchtung der Schleimhäute zu verbessern. Ingwer-,
Lindenblüten- oder Zitronentee sind besonders gut geeignet.
Letztlich stärken auch Wechselduschen das Immunsystem. Erst warm,
dann kalt, dann wieder warm und vor dem Abtrocknen noch einmal kurz
kalt – das ist eine bewährte Methode.
Wichtig
ist aber, langsam umzusteigen und auch immer zuerst lauwarm
anzufangen.
Grippe
Das Krankheitsbild
Die Grippe ist ebenfalls eine Atemwegserkrankung, allerdings ist sie
deutlich schwerer, als eine herkömmliche Erkältung. Auch Grippen
treten vermehrt in den Wintermonaten auf. Wie bei einer Erkältung
auch, wird sie durch Viren hervorgerufen, die das geschwächte
Immunsystem angreifen. Eine Grippe hält meistens ein bis zwei Wochen
an. In diesem Punkt ist sie einer Erkältung recht ähnlich.
Zu den typischen, meist plötzlich und heftig auftretenden Symptomen
einer Grippe gehören
- plötzlich einsetzendes Fieber (bis zu 41 Grad Celsius) mit
- Abgeschlagenheit,[/*]
- Halsschmerzen,[/*]
- trockener
- Rachenentzündung,[/*]
- Bindehautentzündung,[/*]
- Knochenschmerzen,[/*]
- Muskel-
- Kopfschmerzen[/*]
- und
Schüttelfrost,[/*]
Reizhusten,[/*]
und Gliederschmerzen[/*]
Magen-Darm-Beschwerden.[/*]
Maßnahmen zur Vorbeugung
Gegen eine Grippe-Infektion kann man sich impfen lassen, gegen
eine Erkältung nicht. Gerade Menschen mit einem schwachen Immunsystem
empfehlen Ärztinnen und Ärzte immer wieder, sich gegen Grippe impfen
zu lassen. Am besten ist eine solche Impfung im Herbst. Die Viren
verändern sich jedoch sehr schnell, weshalb die Impfung jedes Jahr
wiederholt werden muss. Nur so ist ihre Wirksamkeit garantiert.
Abseits von der Impfung empfehlen sich vorbeugend natürlich die
gleichen Maßnahmen wie bei einer Erkältung. Ein geschwächtes
Immunsystem ist immer der größte Risikofaktor auch für eine Grippe.
Zudem kann es sich lohnen, gerade in Monaten, in denen viele Menschen
an einer Grippe erkranken, besonders auf Schutz vor Ansteckung zu
achten. Das Ansteckungsrisiko lässt sich durch verschiedene Methoden
verringern:
1. Regelmäßiges Händewaschen ist das Wichtigste.
Gerade, wenn man an öffentlichen Orten unterwegs war, Türklinken,
Haltestangen oder Ähnliches berührt hat, sollten immer gründlich
die Hände gewaschen werden.
2. Grundsätzlich ist sich mit den Händen nicht ins
Gesicht zu fassen. Auch über die Augen können Grippeviren über
die Schleimhäute in den Körper gelangen.
3. Bestenfalls ist auf Händeschütteln zu
verzichten, wenn möglich.
4. Große Menschenmassen sind weitestgehend zu
meiden. Gerade Menschen mit schwachem Immunsystem fangen sich
hier schneller, als man oft denken mag Viren ein.
5. Auch bei der Grippevorbeugung gilt: Immer gründlich
lüften und die Raumluft feucht halten.
Gelenk- und Rückenschmerzen
Die Krankheitsbilder
Der menschliche Bewegungsapparat ist täglich vielen Belastungen
ausgesetzt. Auch die Zeit, die wir sitzen etwa an einem
Computerarbeitsplatz in gleicher Haltung verbringen, fordert den
Körper. All das hinterlässt seine Spuren. Gelenk- und
Rückenschmerzen zählen ebenfalls zu den deutschen Volkskrankheiten.
Gelenkschmerzen entstehen durch eine falsche oder übermäßige
Belastung der Gelenke oder eines Gelenks. Neben diesen
„Abnutzungserscheinungen“ (Verschleiß) können auch entzündete
Gelenke (Arthritis) oder verletzte Gelenke mit schmerzhaften
Beschwerden verbunden sein.
Manche Gelenkschmerzen sind chronisch, andere treten nur zweitweise
auf. Auch berichten viele Patient*innen von Beschwerden, die nur
während Ruhephasen oder nachts auftreten.
Rückenschmerzen können ebenfalls an ganz unterschiedlichen Stellen
am Rücken auftreten. Am häufigsten betroffen ist der untere Rücken.
Rückenschmerzen betreffen meist nicht nur den Rücken selbst. Sie
strahlen stattdessen oft in den Nacken, die Schultern und Arme, den
Hinterkopf, sowie in Po und Beine.
Auslöser der Schmerzen im Rücken können eine falsche
Körperhaltung, ein Bandscheibenvorfall, der Überanstrengungen der
Muskulatur oder auch psychische Einflüsse sein.
Maßnahmen zur Vorbeugung
Gelenkschmerzen vorbeugen
Um Gelenkschmerzen vorzubeugen, hilft es oftmals, Übergewicht
abzubauen. Jedes überschüssige Kilo ist eine zusätzliche
Belastung für die Gelenke im Körper. Lastet mehr Gewicht auf ihnen,
verschleißen sie schneller und es entstehen unweigerlich Schmerzen.
Zudem ist regelmäßiges Ausdauertraining empfehlenswert. Es
hilft nicht nur bei besagtem Abbau von zu viel Gewicht, dabei werden
vielmehr Muskeln und Gelenkknorpel gestärkt. Schwimmen und Radfahren
gelten als besonders gelenkschonend.
Grundsätzlich sind einseitige Belastungen, wie das Tragen
schwerer Taschen oder das Heben zu schwerer Gewichte im Fitnessstudio
zu vermeiden. Regelmäßiges Krafttraining unter Anleitung
erfahrener Trainer*innen dagegen ist sinnvoll.
Seelische Belastungen können sich auch in Form von
Gelenkschmerzen äußern. Wer viel Stress hat oder stark verkopft ist,
sollte daher versuchen, einen Ausgleich zu finden. Stellt sich durch
Sport keine mentale Entspannung ein, können Techniken, wie
Meditation oder autogenes Training helfen.
Rückenschmerzen vorbeugen
Um Rückenschmerzen vorzubeugen, ist regelmäßig Sport zu treiben.
Dabei ist es besonders wichtig, gezielt die Bauch-, Brust-, Gesäß-,
Nacken- und Rückenmuskulatur durch bestimmte Übungen
stärken. Gerade, wer einen Sport betreibt, bei dem vor allem die
Beine gefordert sind, sollte auf zusätzliches Rückentraining achten.
Ein stressfreier Lebensstil ist ebenfalls förderlich. Denn
Rückenschmerzen entstehen häufig auch aus innerer Anspannung, die
wiederum Muskelverspannungen nach sich ziehen kann.
Zu guter Letzt entscheidet oft auch die richtige Matratze für
den Schlaf über einen gesunden Rücken. Zu weiche Matratzen
begünstigen oft ein Hohlkreuz oder eine Körperhaltung, unter die die
Rückenmuskeln leiden. Am besten spricht man dazu zunächst mit
Ärztin oder Orthopäde und lässt sich anschließend zusätzlich im
Fachgeschäft von Experten beraten.
Übergewicht
Das Krankheitsbild
Übergewicht und die stärkste Form davon, die Fettleibigkeit
(Adipositas) ist in den Industrienationen ein immer größer werdendes
Gesundheitsproblem. Schon viele deutsche Kinder leiden unter
Übergewicht. In der
„Studie
zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland
2018“ (KiGGS), die vom Robert Koch-Institut seit 2003
durchgeführt wird, ist zu lesen:
„Seit einiger Zeit gibt es Hinweise darauf, dass sich die
Übergewichts- und Adipositasprävalenzen bei Heranwachsenden in
Deutschland auf hohem Niveau stabilisiert haben. Mit Daten aus der
zweiten Folgeerhebung der Studie zur Gesundheit von Kindern und
Jugendlichen in Deutschland (KiGGS Welle2, 2014–2017) liegen nun
erneut Messwerte zu Körpergröße und -gewicht von Kindern und
Jugendlichen im Alter von 3 bis 17 Jahren vor, die dies bestätigen.
Die Prävalenz der daraus abgeleiteten Indikatoren beträgt für
Übergewicht 15,4 % und für Adipositas 5,9 %. Es gibt keine
Unterschiede zwischen Mädchen und Jungen.“
Die große Zahl an Kindern und Erwachsenen, die unter Übergewicht
leiden, beklagen folgende Symptome:
- Rücken- und Gelenkschmerzen aufgrund des zusätzlichen
- chronischer
- Schlafapnoe (Atemaussetzer bei
- Schnarchen, welches den Schlaf weniger erholsam machen
- erhöhter Blutdruck, durch Mehrarbeit des Herzens wegen des
- verringerte körperliche
- schneller Ermüdung[/*]
- verstärktes
- Depressionen[/*]
Gewichts, das auf dem Bewegungsapparat lastet[/*]
Sauerstoffmangel, der durch eine stärker arbeitende Lunge durch das
Übergewicht entstehen kann[/*]
Nacht)[/*]
kann[/*]
Übergewichts – dies kann auch zu einer chronischen Herzschwäche
oder gar zum Herzinfarkt führen[/*]
Belastbarkeit[/*]
Schwitzen[/*]
Maßnahmen zur Vorbeugung
Übergewicht und Adipositas können genetisch begünstigt sein. Manche
Menschen verbrauchen mit einem niedrigen Grundumsatz weniger Kalorien
in Ruhe. Das führt zu einer schnelleren Gewichtszunahme, sobald etwas
mehr gegessen wird, als eigentlich nötig. Das bedeutet jedoch nicht,
dass auch diese Menschen nicht einige Maßnahmen zur Vorbeugung von
Übergewicht treffen können.
Das Essverhalten und die Ernährung sind der wichtigste
Punkt. Zunächst ist zu sagen: Nicht immer erst dann, wenn das
Sättigungsgefühl einsetzt, sollte aufgehört werden zu essen.
Manchmal ist dieses nämlich gestört und setzt erst verspätet ein.
Am besten isst man ähnlich viel, wie andere im gleichen Alter, um
einen Orientierungspunkt zu haben.
Genauso wichtig ist aber auch, was man isst. Reichlich Obst und
Gemüse, Kartoffeln, Vollkornprodukte, Reis, Couscous und anderes
Getreide, mäßig Milchprodukte, Fleisch, Fisch und Eier und nur
sparsam fett- und zuckerreiche Speisen sind am besten. Besonders
aufpassen sollte man auch bei gesüßten Getränken. Über diese nimmt
man häufig in kürzester Zeit übermäßig viel Zucker zu sich.
Wasser ist und bleibt der beste Durstlöscher.
Neben einer ausgewogenen Ernährung sowie täglichen Ruhepausen
und ausreichend Schlaf spielt außerdem das
Bewegungsverhalten eine entscheidende Rolle. Kinder sollten sich
mindestens neunzig Minuten am Tag bewegen.
Am besten ist es, schon in den Alltag so viel Bewegung
wie möglich einzubauen, etwa zur Schule, zur Uni oder zur Arbeit
zu laufen oder mit dem Rad zu fahren. Zusätzlich sorgt Sport,
der mindestens zwei oder besser noch drei Mal die Woche
betrieben wird, für eine gesunde Fitness und baut überschüssige
Kilos bestenfalls einfach ab. Dadurch lässt sich zudem Stress und
Depressionen entgegenwirken.
Schlafstörungen
Das Krankheitsbild
Mit Schlafstörungen kann ein unruhiger Schlaf oder auch eine
regelmäßig unterbrochene, kaum erholsame Nacht gemeint sein. Das
Gefährliche an Schlafstörungen sind vor allem, die Folgen des
Schlafmangels. Diese können sein:
- Nervosität und
- Stressgefühl[/*]
- Frieren[/*]
- Kopfschmerzen[/*]
- depressive
- Konzentrationsschwäche[/*]
- Leistungsschwäche[/*]
- Gedächtnis-
- erhöhte
- Wortfindungsstörungen[/*]
- Tagesmüdigkeit[/*]
- schlechtes
- Unaufmerksamkeit und mangelnde Konzentration, die
Gereiztheit[/*]
Verstimmungen[/*]
und Sprachprobleme[/*]
Schmerzempfindlichkeit[/*]
Hautbild[/*]
beispielsweise im Straßenverkehr schnell zu einer lebensgefährlichen
Situation führen kann[/*]
Maßnahmen zur Vorbeugung
Schlafstörungen entstehen häufig durch psychische Belastungen.
Dauerhafter Stress und viele Sorgen, die ein „Abschalten“ am Abend
im Bett verhindern, führen oft zu schlechtem Schlaf. Auch der
erhöhte Konsum von Genussmitteln, bestimmten Medikamenten und
diversen Drogen kann zu Schlafstörungen führen. Diese Dinge sind zu
vermeiden. Im Falle einer Abhängigkeit sollten sich Betroffene um
professionelle Hilfe kümmern.
Auch Maßnahmen rund um die Schlafstätte können gegen
Schlafstörungen helfen. So kann sinnvoll sein, vor dem Zubettgehen zu
lüften und auf niedrige Raumtemperaturen zu achten (16
Grad ist ein geeigneter Wert). Bettwäsche aus dünnem,
hautfreundlichem Stoff, etwa aus Baumwolle oder Seide trägt
ebenfalls zu einem angenehmeren Schlaf bei. Vor dem Schlafengehen ist
vor allem auf den Konsum von koffein- oder nikotinhaltigen
Getränken, bzw. Substanzen zu verzichten.
Zudem empfiehlt es sich, kurz vorm Schlafengehen nicht mehr auf das
Handy oder auf einen Computerbildschirm zu schauen
und stattdessen etwa noch ein paar Seiten in einem Buch zu lesen. Das
blaue Licht von LED-Bildschirmen, das auf die Netzhaut fällt, mindert
die Bildung von Melatonin. Dieses Hormon wird in der Zirbeldrüse im
Zwischenhirn gebildet und sorgt für Müdigkeit und damit für ein
gesundes Einschlafen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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