Tischtennis
1. FC Köln sichert sich Herbstmeisterschaft

Dirk Huber, Trainer des 1. FC Köln, zieht Bilanz nach der Herbstmeisterschaft. | Foto: Maksim Shdan
  • Dirk Huber, Trainer des 1. FC Köln, zieht Bilanz nach der Herbstmeisterschaft.
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Köln - Durch einen 6:4-Sieg gegen den direkten Verfolger Union Velbert
kürte sich die 1. Tischtennis-Herrenmannschaft des FC vorzeitig zum
Herbstmeister der 3. Bundesliga Nord.

Entsprechend positiv fällt das Zwischenfazit von Trainer Dirk Huber
aus. Er mahnt aber auch, dass ein Team mit dem Titel
Herbstmeisterschaft nicht automatisch aufsteige. Auch beim 6:4 gegen
den direkten Konkurrenten Velbert war nicht alles „Gold, was
glänzte.“ Huber: „Insgesamt war das schon gut von uns. Immerhin
drei der vier Jungs haben ihre Möglichkeiten optimal abgerufen.“

In der Hinrunde hat Köln bisher einen Punkt abgegeben. Ein
bemerkenswertes Ergebnis, das der Trainer so nicht erwartet hat. Ein
Grund: Die positive Entwicklung seines Kaders. „Unsere Spieler haben
mächtige Fortschritte gemacht. Nehmen wir die Spiele gegen Hertha BSC
aus den letzten Jahren. Die haben zwei Spieler obendrauf bekommen, wir
nur einen. Und wir haben trotzdem ein Unentschieden gehalten“, so
Huber.

Auch wenn Köln dabei ist, den Abstieg aus der 2. Liga zu korrigieren,
sieht Huber die Entwicklung in dieser Liga mit kritischen Augen:
„Was in der 2. Liga läuft, ist aus meiner Sicht bedenklich. In
Deutschland gibt es viele gute, junge Talente, die kaum eine Chance
bekommen. Jeder Verein meint, er müsse sich mit teuren Spielern aus
dem Ausland verstärken. Aber das ist dann letztlich ein
Nullsummenspiel, weil es sich gegenseitig aufhebt. Aufsteigen kann
trotzdem nur einer.“ Allerdings hat der FC mit Jakub Kosowski auch
eine – in diesem Fall polnische – Nummer eins eingekauft. Huber:
„Der FC will aufsteigen – die Spieler, Fans, der Vorstand und
letztlich auch ich. Trotzdem glaube ich, dass diese Fokussierung auf
den schnellen Erfolg langfristig dem deutschen Tischtennis und den
vielen jungen Talenten nicht gerecht wird.“

Die Bilanz von Kosowski bewertet der Trainer insgesamt positiv. „Ich
kenne ihn als Trainer ja schon recht lang als einen sehr ruhigen,
introvertierten Typ. Er ist nicht mehr so stark wie in seinen besten
Zeiten. Aber er spielt hier mit bislang 10:3 eine großartige Bilanz
und gibt nie auf.“ So wie der Rest der Mannschaft. Mit Lennart
Wehking habe der FC einen sehr starken Mann an drei und Gianluca
Walther agiere „da oben auch recht gut, scheitert jedoch zuweilen an
seinen hohen Ansprüchen. Er kommt halt immer zuerst gegen die
gegnerische eins, da kann man auch mal verlieren“, räumt Huber ein.

Für den Trainer ist das Paar Walther und Robin Malessa das Doppel der
Zukunft: „Wenn es bei den beiden gut läuft, ist das unser
stärkstes Duo.“ Bis zum Aufstieg ist es noch ein langer Weg. Aber
wie sieht Huber die Chancen seiner Mannschaft nach einem eventuellen
Aufstieg? Huber: „So, wie die 2. Bundesliga im Moment aussieht,
wären wir wieder erster Abstiegskandidat. Da müssten wir wohl noch
eine neue Nummer 1 obendrauf bekommen. Aber andererseits weiß man
nicht, wie sich die Sache entwickelt, ob vielleicht ein paar Sponsoren
abspringen oder Ähnliches. Zunächst mal werden wir nun zusehen, die
Spannung weiter hochzuhalten. Die Jungs wissen alle, dass drei Punkte
Vorsprung keine Aufstiegsgarantie sind.

- Holger Bienert

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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