Chancen im Minutentakt
Aber für die Werkself reicht es nur zum 2:2 gegen Hoffenheim

Mit der Chancenverwertung konnte die Werkself auch am Samstag gegen Hoffenheim nicht zufrieden sein. | Foto: KSmediaNET
  • Mit der Chancenverwertung konnte die Werkself auch am Samstag gegen Hoffenheim nicht zufrieden sein.
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Leverkusen (me) - Das erhoffte Erfolgserlebnis blieb Bayer 04 auch im zweiten
Saisonspiel versagt. Eine Woche nach der 1:3-Pleite in München musste
sich die Werkself im ersten Heimspiel der neuen Saison mit einem 2:2
(1:0)-Unentschieden gegen die TSG 1899 Hoffenheim begnügen.

Kaum fassbar war auch diesmal die mangelhafte Chancenauswertung. Bayer
04 erspielte sich Möglichkeiten, die für zwei oder drei Siege
gereicht hätten. „Das Remis fühlt sich an wie eine Niederlage“,
bekannte Leverkusens Trainer Heiko Herrlich.
Der neue Chefcoach musste am Samstag vor der eher bescheidenen Kulisse
von 27.106 Zuschauern neben den verletzten Tin Jedvaj und Lars Bender
kurzfristig auch auf Joel Pohjanpalo (Muskelfaserriss) und den
erkrankten Aleksandar Dragovic verzichten. Bis auf Leon Bailey, der
seinen Platz für Julian Brandt räumen musste, setzte Herrlich auf
dieselbe Startelf wie in München. Julian Brandt bestritt sein 100.
Bundesligaspiel. Der 21-jährige Nationalspieler ist jetzt der
jüngste Leverkusener Profi, der diese Marke erreicht hat.
Fast im Minutentakt ergaben sich in der ersten Halbzeit Leverkusener
Torchancen. Dennoch dauerte es 32 Minuten bis zum Führungstreffer.
Nach einem Foul von Bicakcic an Brandt im Strafraum verwandelte der
Brasilianer Wendell den fälligen Elfmeter zum 1:0. Dominik Kohr, vom
FC Augsburg nach Leverkusen zurückgekehrt, vergab kurz vor die Pause
die größte Möglichkeit, als er völlig frei und unbedrängt aus
kurzer Entfernung am Hoffenheimer Tor vorbeizielte. "Wir erspielen uns
beste Chancen, machen die Dinger aber nicht rein“, ärgerte sich der
Mittelfeldstratege. „Zur Pause hätten wir 3:0 oder 4:0 führen
müssen.“

Dass die unter der Woche in der Champions League mit 2:4 am FC
Liverpool gescheiterten Hoffenheimer unmittelbar nach Wiederanpfiff
zum 1:1-Ausgleich durch Kramaric kamen, stellte den Spielverlauf auf
den Kopf. Immerhin glückte Karim Bellarabi fast im Gegenzug der
erneute Leverkusener Führungstreffer zum 2:1.

Die Werkself blieb am Drücker, doch erneut ging der Schlag nach
hinten los. Durch Mark Uth kamen die Gäste aus dem Kraichgau in der
70. Minute zum glücklichen 2:2-Ausgleich. Aus Leverkusener Sicht war
der Treffer irregulär. Auf dem Weg zum Tor, so die einhellige Meinung
bei Bayer, hatte Uth von hinten den Laufweg von Benjamin Henrichs
gekreuzt. Der Leverkusener Abwehrspieler kam zu Fall, und Uth hatte
freie Bahn zum Tor.

Schiedsrichter Harm Osmers ließ das Foul durchgehen, zumal vom
Video-Assistenten in Köln kein anderes Signal kam. „Das war ein
ganz klares Foul“, schimpfte Bayer 04-Sportchef Rudi Völler.
„Wenn die Jungs vor dem Fernseher einschlafen, brauchen wir auch
keinen Video-Beweis.“ Ähnlich urteilte Trainer Heiko Herrlich:
„Das war ein irreguläres Tor. Henrichs fällt doch nicht von allein
hin. Wir sehen, dass auch vor dem Bildschirm mit zweierlei Maß
gemessen wird. Aber ich war schon immer ein Gegner des
Video-Beweises.“

Hinter den Kulissen liefen bei Bayer 04 im übrigen verstärkte
Bemühungen, bis zum Ablauf der Transferfrist am Donnerstag noch
Verstärkungen an Land zu ziehen. Neben dem griechischen Verteidiger
Panagiotis Retsos (18) von Olympiakos Piräus, dessen 15 Millionen
Euro teurer Wechsel am Wochenende als nahezu sicher galt, stand der
Argentinier Lucas Alario, 24-jähriger Stürmer von River Plate, im
Mittelpunkt des Leverkusener Interesses. Der Nationalspieler (drei
Länderspiele) hatte in der zurückliegenden Saison zwölf Tore für
River Plate erzielt.

Die Argentinier fordern rund 25 Millionen Euro an Ablöse für den
gefragten Goalgetter. Angesichts der aktuellen Torflaute ist der
Leverkusener Bedarf an einem torgefährlichen Stürmer im Zentrum
groß.

Nach zwei Spieltagen ist in der Bundesliga bereits Pause. Auf dem
Programm stehen die Qualifikationsspiele zur Weltmeisterschaft. Die
deutsche Elf spielt am Freitag, 1. September, um 20.45 Uhr in Prag
gegen Tschechien und am Montag, 4. September, um 20.45 Uhr in
Stuttgart gegen Norwegen. Bundestrainer Joachim Löw hat mit Bernd
Leno, Benjamin Henrichs und Julian Brandt auch drei Leverkusener
Profis berufen.

Bayer 04 nutzt die Bundesliga-Pause zu einem Testspiel. Gegner am
morgigen Donnerstag um 15 Uhr im Ulrich-Haberland-Stadion ist der
Zweitligist VfL Bochum. Der Eintritt ist frei.
Das nächste Bundesligaspiel bestreitet Bayer 04 am Samstag, 9.
September, um 15.30 Uhr beim FSV Mainz 05. Im nächsten Heimspiel
erwartet die Werkself am Sonntag, 17. September, um 15.30 Uhr den FC
Freiburg in der BayArena.

 

 

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