Werkself muss Punkte gegen Abstieg sammeln

Am Sonntag gegen Wolfsburg

Leverkusen (me) - Von der zweiwöchigen Länderspielpause war Bayer 04 auch diesmal im
besonderem Maß betroffen. Gleich zwölf Profis des
Fußballbundesligisten waren mit ihren Nationalmannschaften
überwiegend im Rahmen der WM-Qualifikation im Einsatz. Leverkusens
neuer Trainer Tayfun Korkut nahm die Situation mit Gelassenheit.
„Auch mit wenigen Spielern können wir ein gutes Training machen“,
so der 42-jährige Fußballlehre, der im Bundesliga-Heimspiel gegen
den VfL Wolfsburg am Sonntag (17.30 Uhr) endlich den ersten Sieg
einfahren will. Natürlich hofft Korkut, dass die international
tätigen Werksprofis im Laufe der Woche möglichst gesund nach
Leverkusen zurückgekehrt sind.
Bundestrainer Joachim Löw hatte mit Bernd Leno und Julian Brandt zwei
Spieler von Bayer 04 für die A-Nationalmannschaft und deren
Begegnungen gegen England (1:0) zum Abschied von Lukas Podolski sowie
in der WM-Qualifikation in Aserbaidschan (1:4) nominiert. Julian
Brandt spielte gegen England, Torwart Bernd Leno absolvierte in
Aserbaidschan sein erstes Pflichtspiel für die Nationalmannschaft.
International tätig waren auch Ömer Toprak (Türkei), Joel
Pohjanpalo (Finnland), Tin Jedvaj (Kroatien), Admir Mehmedi (Schweiz),
Kevin Kampl (Slowenien) sowie Aleksandar Dragovic und Julian
Baumgartlinger (beide Österreich). In der südamerikanischen
WM-Qualifikation waren Chicharito (Mexiko) und Charles Aránguiz
(Chile) gefordert.
Daneben gehörte Benjamin Henrichs zum Aufgebot der deutschen
U21-Nationalmannschaft, die eine ganze Serie von Testspielen bestritt.
Die Leverkusener Nachwuchskräfte Atakan Akkaynak und Sam Schreck
standen im Kader der U18-Auswahl des DFB für zwei Testspiele in
Frankreich.
In der Bundesliga zählen für Bayer 04 ab sofort nur noch Siege.
Ansonsten droht der Tabellenelfte nicht nur den Anschluss an die
oberen Ränge und damit die Qualifikation für einen internationalen
Wettbewerb zu verpassen. Vom Sechsten Köln trennen die Werkself
bereits sechs Punkte und vom Siebten Frankfurt fünf Punkte.
Bedrohlich nahe gerückt ist aber das Tabellenende. Der Hamburger SV
auf dem Relegationsplatz 16 liegt nur noch vier Punkte hinter Bayer
04.
Leverkusens nächster Gegner, der VfL Wolfsburg, ist kaum besser dran.
Mit 29 Zählern ist das Team aus der Autostadt als Fünfzehnter nur
zwei Punkte hinter Bayer (31). Beide Klubs haben erst vor wenigen
Wochen die Trainer gewechselt. In Wolfsburg kam der Holländer Andries
Jonker für Dieter Hecking. In Leverkusen ersetzte Tayfun Korkut den
zunehmend in die Kritik geratenen Roger Schmidt. Mit Blick auf die
untere Tabellenregion steht sowohl für Leverkusen als auch für
Wolfsburg am Sonntag viel auf dem Spiel. „Gegen Wolfsburg muss die
Hütte brennen“, so Leverkusens Sportchef Rudi Völler nach der
jüngsten 0:1-Niederlage in Hoffenheim. Chefcoach Tayfun Korkut kann
mit großer Wahrscheinlichkeit wieder auf den lange verletzten
Jonathan Tah zurückgreifen. Fraglich ist weiterhin der Einsatz von
Kapitän Lars Bender.