Nach dem 2:6 in Dortmund
Bayer 04 trennt sich von Roger Schmidt
Leverkusen - (me) – Das war`s. Knapp 24 Stunden nach der empfindlichen 2:6 (
0:2)-Niederlage bei Borussia Dortmund hat sich Fußballbundesligist
Bayer 04 Leverkusen am Sonntag von seinem Cheftrainer Roger Schmidt
getrennt. Nach drei Pflichtspielniederlagen in Folge mit insgesamt
zwölf Gegentoren war Schmidt nicht mehr zu halten.
Der Werksklub verzeichnet die schwächste Bundesligasaison seit 14
Jahren. Mit elf Niederlagen steht Bayer 04 aktuell schlechter da als
zum Ende der vergangenen Spielzeit. Sogar das Minimalziel, die
Qualifikation für die Europa League, ist vorerst in die Ferne
gerückt.
Nach einer Krisensitzung mit Geschäftsführer Michael Schade,
Sportchef Rudi Völler, Manager Jonas Boldt und Aufsichtsratschef
Werner Wenning zog der Bundesligist am Sonntag die Notbremse und gab
die sofortige Trennung von Roger Schmidt bekannt.
Der Fußballlehrer war 2014 vom österreichischen Meister Salzburg
unters Bayerkreuz gewechselt. Sein Vertrag bei den Rheinländern lief
noch bis 2019. Insgesamt handelt es sich um den neunten Trainerwechsel
in der laufenden Bundesligasaison.
„Angesichts der aktuellen sportlichen Entwicklung sind wir nach sehr
ausführlicher Analyse und Beratung zu der Auffassung gelangt, dass
eine Trennung zwar schmerzhaft, aber für die weitere Entwicklung und
Zielerreichung von Bayer 04 unumgänglich ist", erklärte
Geschäftsführer Michael Schade am Sonntag in einer Stellungnahme.
„Mir persönlich tut dieser Schritt sehr leid, denn wir haben Roger
Schmidt viel zu verdanken. In seiner Amtszeit haben wir uns dreimal
für die Gruppenphase der Champions League qualifiziert. Außerdem hat
er vorbildlich unsere Philosophie der Nachwuchsarbeit umgesetzt, junge
Spieler weiterentwickelt und zu Nationalspielern geformt und damit
nachhaltig Werte geschaffen."
Ähnlich äußerte sich Sportdirektor Rudi Völler. „Ich halte Roger
Schmidt für einen absoluten Top-Trainer und habe mich deshalb immer
und überall aus voller Überzeugung für ihn eingesetzt. Aber wir
mussten jetzt handeln, wenn wir unsere Ziele nicht vollends aus den
Augen verlieren wollen", so Völler. „Nun geht es zunächst einzig
und allein darum, in veränderter Konstellation neuen Schwung
aufzunehmen und endlich Konstanz in unsere Leistungen zu bringen.
Unser Team hat große Qualitäten, die es allerdings viel zu selten in
dieser Saison gezeigt hat. Die Spieler stehen nach der Trennung von
Roger Schmidt mehr denn je in der Pflicht und in der Verantwortung,
diese Qualitäten wieder freizusetzen."
Ihr nächstes Bundesligaspiel bestreitet die Werkself schon am
Freitagabend um 20.30 Uhr in der BayArena gegen Werder Bremen. Nur
fünf Tage später folgt am Mittwoch (20.45 Uhr) in der Champions
League das Rückspiel bei Atlético Madrid. Die Spanier gehen nach dem
4:2-Sieg im Hinspiel als klarer Favorit in die Partie.
Beim 2:6 in Dortmund hielt die Werkself – bei aller Kritik – lange
Zeit mit und musste sich erst in der Schlussviertelstunde geschlagen
geben. Vor knapp 80.000 Zuschauern verkürzte Kevin Volland
unmittelbar nach der Halbzeit die frühe Dortmunder 2:0-Führung durch
Dembélé und Aubameyang auf 1:2. Dem Dortmunder 3:1 durch Aubameyang
in der 69. Minute folgte fünf Minuten später der erneute
Leverkusener Anschlusstreffer durch den Brasilianer Wendell, der einen
Freistoß von der Strafraumgrenze in den Torwinkel zirkelte. Schade,
dass die Werkself dann doch noch unter die Räder geriet. Pulisic,
Schürrle und Guerreiro sorgten in der Schlussphase für den zu
deutlichen 6:2-Sieg der Gastgeber.
Ein wenig überraschend hatte Roger Schmidt im letzten Leverkusener
Bundesligaspiel unter seiner Regie neben Brandt und Baumgartlinger
zunächst auch auf die später eingewechselten Bellarabi, Chicharito
und Dragovic verzichtet.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.