Das sanfte Spiel mit dem Leder-Ei
Der Touch-Rugby Cologne-Cup auf den Jahnwiesen
Müngersdorf - (as). „Tap!“, Touch!“, „Dive!“ und „Rollball!“ Die
Spielbefehle sind laut und kurz. Konzentration, Schnelligkeit, gutes
Reaktionsvermögen und ein geschicktes Passspiel stehen beim „Touch
Rugby“ im Vordergrund. Das macht, wie Pia Kotzur sagt, „den
besonderen Reiz der etwas softeren Art des Rugbys“ aus. „Es ist
zwar schade, dass wir das Vorrundenspiel zur Endrunde, verloren haben,
aber wir freuen uns sehr, wenn eine auswärtige Mannschaft mit dem
Dom-Pokal auch ein Stück Köln mit nach Hause nimmt“, lacht die
32-jährige Kölnerin.
Pia Kotzur ist eine von insgesamt 150 Touch Rugby-Spielern, die in
diesem Jahr am Cologne Cup auf den Jahnwiesen teilgenommen haben. Seit
fünf Jahren spielt sie beim Touch Rugby Team „Colonia“ diesen
Sport. „Dass ich bei diesem Turnier das Kölner Team als Captain
anführen durfte, freut mich sehr. Den Sport habe ich mehr oder
weniger zufällig für mich entdeckt“, erzählt sie weiter. „Das
Besondere an dieser Ballsportart ist für mich, dass er wirklich ein
Sport für alle ist. Jeder kann seinen ganz eigenen Beitrag zum Erfolg
des Teams leisten, egal ob die Stärken eher in der Geschwindigkeit,
taktischem Denken oder aktiver Kommunikation liegen.
Leistungsunterschiede zwischen Frauen und Männern scheiden damit aus.
Diese Selbstverständlichkeit von gemischten Teams gibt es in keiner
anderen Team-Sportart. Alles zusammen macht für mich diese sehr
offene und wertschätzende Teamdynamik aus.“
Das Alter spielt beim Touch Rugby laut Teamkollege Thorben Pfeil
ebenfalls eine untergeordnete Rolle. „Touch Rugby ist ein Sport für
alle Altersklassen. Unsere Spielerinnen und Spieler sind zwischen 15
und 45 Jahren. Im Unterschied zum klassischen Rugby gibt es in dieser
Rugby-Variante kein Tackling (hartes Angreifen mit Körpereinsatz).
Damit wird die Verletzungsgefahr reduziert. Zusammen mit dem hohen
Maß an Taktik, das jedes Spiel erfordert, eignet sich Touch Rugby
durchaus als Breiten- und Familiensport“, so Pfeil.
Veranstaltet wurde das bereits zum dritten Mal stattfindende Turnier
vom Kölner Touch Rugby-Team „Colonia“, eine Abteilung des TuS
Köln rrh. Insgesamt elf Mannschaften, darunter auch ein Team aus
Zürich und Amsterdam, beteiligten sich am Wettbewerb. Sieger des
Cologne Cups 2017 wurden die Gäste aus Berlin. Die Gastgeber belegten
Platz vier. Als beste Spielerin und bester Spieler des Turniers wurden
dieses Mal Christine Geiger und Christophe Lafourcade ausgezeichnet.
Touch Rugby stammt aus Australien. Turniere werden nach den
offiziellen Regeln der Federation of International Touch, dem
internationalen Dachverband für Touch Rugby (FIT), gespielt. Ein
Spiel dauert zweimal 20 Minuten. Gespielt wird auf einem 50 Meter
breiten und 70 Meter langen Rasenfeld. Je zwei Mannschaften mit je
sechs aktiven und bis zu acht Ersatzspielern treten gegeneinander an.
Gespielt wird mit einem Ball, der eine Stufe kleiner ist als ein
normaler Rugbyball. Ziel des Spiels ist es, mehr Punkte als die
gegnerische Mannschaft zu erzielen. Ein Punktgewinn erfolgt, wenn es
der Spieler einer Mannschaft schafft, den Spielball zu einem
sogenannten Touchdown (kontrolliertes Ablegen des Balles auf dem
Boden) über die gegnerische Punktlinie zu setzen. Den Weg über das
Spielfeld muss der Spieler ohne Touch (Berührung mit der Hand) durch
Verteidiger der gegnerischen Mannschaft durchlaufen. Wird der Spieler
der angreifenden Mannschaft im Ballbesitz von einem Spieler der
anderen Mannschaft zum sechsten Mal in Folge berührt, muss der Ball
an diese abgegeben werden. Daraufhin wechselt die Spielrichtung und
die andere Mannschaft startet ihrerseits einen Angriffsversuch. Harter
Körperkontakt ist im Touch untersagt, gepasst werden darf nur nach
hinten.
Weitere Infos unter www.tuskoeln.de
- Stahl
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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