Pause beendet
Die Räder drehen sich wieder in der Formel 1 - und wie!

Brachial-Aktion mit Folgen: Lokalmatador Max Verstappen versuchte im Vorjahr nach dem Start, sich mit seinem Red-Bull innen an den beiden Ferraris vorbei zu schieben. | Foto: Lukas Gorys
  • Brachial-Aktion mit Folgen: Lokalmatador Max Verstappen versuchte im Vorjahr nach dem Start, sich mit seinem Red-Bull innen an den beiden Ferraris vorbei zu schieben.
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Nach einer vierwöchigen Auszeit trifft die Formel 1 an diesem
Wochenende auf dem Ardennenkurs von Spa-Francorcamps erstmals wieder
beim Großen Preis von Belgien zum 12. WM-Lauf der Saison aufeinander.
In allen Formel 1-Fabriken herrschte zwei Wochen Ruhe, im wahrsten
Sinne des Wortes standen dort "die Räder still", es durfte weder
"geschraubt" noch anderweitig an den Boliden gearbeitet werden. Die
Fahrer nutzten die verordnete Sommerpause ebenso, wie auch alle
Teamchefs, Ingenieure, Techniker, oder Mechaniker. Beim "Urlaub von
der Formel 1" galt es die eigenen "Akkus neu aufzuladen", um so jetzt
bei der Fortsetzung im Kampf um die Weltmeisterschaft frische Kräfte
mobilisieren zu können.

Spa-Francorchamps. Während einige Piloten es vorzogen, an
irgendeinem Swimming-Pool, wo auch immer in der Welt, einfach nur
"abzuhängen", nutzten andere Fahrer wiederum die freie Zeit, um
einmal mit der Familie zu Hause, oder mit Freunden und Bekannten
abseits von jedem Rummel richtig Urlaub zu machen: "Ich freue mich auf
Langeweile und ruhige Tage mit der Familie", war so von Sebastian
Vettel nach seinem Sieg in Ungarn zu hören.

Die "Formel 1-Pause" wurde mit dem "Resource Restriction Agreement" im
Jahr 2009 in der Formel 1 seinerzeit auch eingeführt, um Kosten zu
sparen und natürlich, um den Protagonisten Zeit zum Verschnaufen zu
gönnen und um neue Kraft zu tanken. Letztere werden die zwanzig
Piloten insbesondere auf der belgischen Traditionsrennstrecke
brauchen, denn der Kurs in den Ardennen zählt zu den absoluten
"Fahrerstrecken". Es ist eine der wenigen noch verbliebenen "richtigen
Rennstrecken", auf der die Piloten alle Register ziehen müssen. Mit
einer Länge von 7,004 Kilometern ist der "Circuit Spa-Francorchamps"
nicht nur der längste Kurs im Kalender, speziell die herausfordernden
Kurvenkombinationen trennen in Belgien die Spreu vom Weizen.

Spa, die anspruchsvolle Rennstrecke

Es gibt unglaublich schnelle Kurven, aber auch langsame Schikanen.
Immer noch ein Highlight ist die Eau Rouge, eine Senke, die mit mehr
als 300 km/h gefahren wird, danach geht`s mit Tempo 330 km/h steil
nach oben. Oft beschreiben die Piloten das Gefühl, hier mit 4G in die
Sitze gedrückt zu werden, mit Achterbahnfahren. Bekannt ist auch die
Blanchimont, eine 300 km/h-Linkskurve, an deren Stelle man wegen
beschränkter Auslaufzonen besser nicht abfliegen sollte. Dank mehr
Abtrieb in den neuen Boliden kann aber auch diese inzwischen mit
Vollgas gefahren werden. Eine weitere Schlüsselstelle ist die Kurve
Pouhon, auch hier fahren die Piloten am Limit.

Mick Schumacher würdigt "Schumis" ersten F1-Sieg vor 25 Jahren

Es war vor 26 Jahren, als ein "junger Nachwuchspilot" namens Michael
Schumacher 1991 in Spa-Francorchamps in einem Jordan bei seinem
allerersten Formel 1 Grand Prix den etablierten Piloten wie Senna,
Prost & Co. in der Bus-Stop-Schikane die Faust zeigte, weil sie ihn im
Training "behinderten". Nur ein Jahr später, also vor genau 25
Jahren, feierte Schumi 1992 hier im Benetton seinen ersten
Formel-1-Sieg und wurde zwei Jahre später 1994 erstmals Weltmeister.
Mit alleine sechs Siegen auf dem "Achterbahn-Kurs" von
Spa-Francorchamps und insgesamt sieben WM-Titeln ist Schumi bis heute
absoluter Rekordchampion in der Formel 1.

Die Begeisterung wird also groß sein, wenn ihm zu Ehren kein
Geringerer als sein Sohn Mick vor dem Rennen, insbesondere in Gedenken
an den ersten Formel-1-Sieg seines Vaters vor 25
Jahren, in einem
Benetton-Ford von 1994 einige Ehrenrunden drehen wird
.

Tausende deutscher Fans werden auch in diesem Jahr wieder nach
Spa-Francorchamps kommen, zumal es in diesem Jahr keinen deutschen
Grand Prix geben wird und der belgische Rennkurs nicht allzu weit von
Aachen entfernt liegt. Aber nicht nur deutsche Farben und Fahnen,
sondern auch viel "Oranje" werden das Bild beim diesjährigen Belgien
Grand Prix bestimmen.

Heimspiel für Max Verstappen

Für Max Verstappen, Niederländer mit belgischen Wurzeln, ist es
sozusagen ein "Heimspiel" und Tausende seiner Landsleute werden ihn
entsprechend anfeuern. Der bis heute jüngste "Formel 1-Starter" und
mit seinem Sieg beim GP von Spanien im Vorjahr gleichzeitig auch
jüngster Formel 1-Sieger aller Zeiten, konnte in bislang 51 Rennen
acht Podestplätze im Red-Bull einfahren. Im Vorjahr machte er in Spa
allerdings Negativ-Schlagzeilen, als er nach dem Start in der in der
engen La Source-Kurve unsanft in die Boliden von Sebastian Vettel und
Kimi Räikkönen krachte.

Räikkönen verlängerte am Dienstag jüngst seinen Vertrag mit
Ferrari für das Jahr 2018, Sebastian Vettels Unterschrift wird wohl
beim Rennen in Monza am 3. September folgen. Vettel kommt mit 14
Punkten Vorsprung vor Mercedes-Pilot Lewis Hamilton nach Belgien.
Beide haben diesen Grand Prix schon zwei Mal gewonnen und beide gehen
nach dem "Urlaub von der Formel 1" mit großem Selbstvertrauen ins
Rennen.

Der Große Preis von Belgien - Circuit Spa-Francorchamps

44 Runden je 7,004 km
Vorjahressieger: Nico Rosberg (Mercedes)
www.f1belgium.com
TV live: Qualifying Samstag ab 13.45 Uhr
Rennen Sonntag ab 13.00 Uhr
Start: Sonntag, 14 Uhr MESZ

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Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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