Mit "Horst" über den Balkan
Ein besonderes Rallye-Abenteuer für den guten Zweck
Lindlar - (son) Dunkelgrün, Baujahr 1993, 90 PS, 215.000 Kilometer auf dem
Tacho - „Horst“ ist der Hauptprotagonist, von dem der Erfolg des
Unterfangens abhängen wird.
4.000 Kilometer quer über den Balkan gilt es für den schon etwas
betagten Audi 80 B4 zu bewältigen. Denn für seine Besitzer, das
„Rallye Team Frie-
lingsdorf“, steht im Sommer die Teilnahme an der „Balkan Express
Rallye“ auf dem Programm.
Am 25. August geht es für Joscha Dahl (26), Thomas Fischer (31) und
Johannes Ufer (27) mit dem offiziellen Start in Dresden los, danach
werden in zehn Tagen 14 Länder durchfahren, bevor am 4. September in
Salzburg die Ziellinie überquert wird.
Dabei dürfen keine GPS- und Navigationsgeräte verwendet und keine
Autobahnen befahren werden. Außerdem müssen alle teilnehmenden
Fahrzeuge mindestens 20 Jahre alt sein.
Die Frage nach der Namensherkunft kann übrigens niemand wirklich
beantworten: „Er brauchte einen Namen und plötzlich war es der
Horst - eine persönliche Beziehung zum Auto ist bei so einem Vorhaben
wichtig“, erklärt Ufer augenzwinkernd.
Charity-Projekt
Neben dem gemeinsamen Urlaub und der Lust am Abenteuer steht für die
drei Freunde ein weiterer Aspekt im Vordergrund: Bei der Rallye
handelt es sich um ein Charity-Projekt, bei dem die Teams die
entstehende Aufmerksamkeit nutzen, um Spenden für soziale oder
gemeinnützige Zwecke zu sammeln.
Ein musikalisches Früherziehungsprojekt des Frielingsdorfer
Musikvereins sowie die Anschaffung von Outdoor-Spiel-
geräten für die katholische Jugend möchten die Drei mit ihren
Spenden unterstützen.
Vor allem der lokale Bezug zu beiden Organisationen ist ihnen dabei
wichtig: „Es sollte schon ein persönliches Projekt sein, wir
möchten für den Ort, in dem wir aufgewachsen sind, etwas Gutes
tun“, erklärt Thomas Fischer.
Über eine Online-Spendenplattform kann gezielt für die einzelnen
Projekte gespendet werden, bei größeren Summen, beispielsweise von
Unternehmen, stellt das Team als Gegenleistung Werbefläche am Auto
zur Verfügung. „Wir selber haben dabei niemals Zugriff auf das
Geld“, betont Johannes Ufer, „auf der Plattform werden die Spenden
sozusagen treuhänderisch verwaltet.“
Alle entstehenden Ausgaben, wie Anschaffung und Unterhaltung des
Fahrzeuges oder Kosten für Unterkünfte, trägt das Team selber.
„Wir fahren die Rallye, um Spaß zu haben, etwas zu erleben und
möglichst viele Leute kennenzulernen“, erzählt Joscha Dahl, der
als gelernter Kfz-Mechatroniker und leidenschaftlicher Auto-Fan dafür
zuständig sein wird, dass „Horst“ problemlos funktioniert. Der
Plan, an einer Rallye teilzunehmen, stammt ursprünglich von ihm. Ein
Zeitungsbericht über eine ähnliche Veranstaltung begeisterte ihn so
sehr, dass die Idee ihn seither nicht mehr losgelassen hat.
Seine beiden Freunde aus Kindertagen waren schnell zu überzeugen.
Ende letzten Jahres passten dann alle Parameter und der Anmeldung
stand nichts mehr im Wege. Bei der Suche nach einem geeigneten Auto
wurde man bald fündig und seither laufen die Vorbereitungen.
Woher genau die Fahrt gehen wird und welche Aufgaben dabei eventuell
noch zu meistern sein werden, erfahren die Teilnehmer erst mit dem
Erhalt des „Roadbooks“ beim Start.
Zu gewinnen gibt es die Teilnahme an einer weiteren Rallye - doch die
letztendliche Platzierung ist den drei Frielingsdorfern nicht wichtig:
„Wir hatten bisher bereits so viel Spaß, haben uns viel häufiger
getroffen als früher, die Aktion hat sich schon jetzt gelohnt. Wir
freuen uns auf alles, was nun noch kommt“, sind sie sich einig.
Weitere Infos, auch zur Spendenplattform, unter
www.facebook.com/RTFrielingsdorf/ oder j_ufer@yahoo.de
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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