Werkself holt gegen Dortmund einen Punkt in Unterzahl
Nur noch auf 9. Tabellenplatz
Leverkusen (me) - Nur knapp schrammte Bayer 04 im Heimspiel gegen Borussia Dortmund
am Sieg vorbei. Mit dem 1:1 (1:0)-Unentschieden waren die Gäste am
Ende eher zufrieden als die Leverkusener. Obwohl die Werkself nach dem
Platzverweis gegen Wendell mehr als eine Halbzeit mit zehn Spielern
auskommen musste, hatte das Team ein Plus an klaren Torchancen.
„Der Punkt fühlt sich nicht wirklich gut an“, urteilte
Leverkusens Chefcoach Heiko Herrlich: „Nach dem 1:0 hätten wir auch
das 2:0 machen können. Trotz der Dortmunder Überzahl haben wir aus
dem Spiel heraus kaum Chancen zugelassen. Unsere Spieler sind mit dem
Unentschieden auch nicht zufrieden. Sie wissen, dass mehr möglich
war.“
Dortmunds Trainer Peter Bosz, dessen Team sich im jüngsten Heimspiel
gegen Schalke 04 nach eigener 4:0-Führung am Ende mit einem
enttäuschenden 4:4-Remis begnügen musste, lobte den Gegner:
„Leverkusen war klar besser und ist zu Recht in Führung
gegangen“, so der Niederländer. „Aber dann hat unsere Mannschaft
eine gute Mentalität gezeigt. Es ist nicht unbedingt einfach, mit elf
Spielern gegen zehn anzulaufen.“
Bei Bayer 04 kehrten mit Wendell, Sven Bender, Bailey und Henrichs
vier Profis in die Startelf zurück, die zuletzt beim 2:1-Sieg in
Frankfurt nicht spielen konnten. Sven Bender hielt mit dem erneut
herausragenden Jonathan Tah die Abwehr zusammen. Leon Bailey war
selten zu bremsen. Der Jamaikaner belebte das Leverkusener
Angriffsspiel, half wenn nötig aber auch in der Abwehr aus.
Mit Lars Bender und Charles Aranguiz hatte die Werkself starke Kräfte
im Mittelfeld. In der 38. Minute scheiterte Aranguiz nur knapp am
starken Dortmunder Schlussmann Roman Bürki.
Schade, dass der chilenische Nationalspieler in der 52. Minute mit
einem Muskelfaserriss im linken Wadenbein verletzt ausscheiden musste.
Aranguiz wird seinem Team in den verbleibenden drei Spielen der
Bundesliga-Hinrunde wahrscheinlich fehlen. Am Samstag übernahm Julian
Baumgartlinger den Part im Mittelfeld.
Im Angriff war auch diesmal Kevin Volland der herausragende
Leverkusener. In der 30. Minute erzielte der Nationalspieler den
Führungstreffer, als er den Pass von Kai Havertz noch vor der
Mittellinie annahm, den Dortmunder Torwart Bürki umkurvte und den
Ball ins leere Tor schoss. In einer ähnlichen Situation scheiterte
der Leverkusener Stürmer in der 72. Minute denkbar knapp an
Schlussmann Bürki. Sein Torerfolg zum 1:0 war für Volland bereits
der neunte Saisontreffer. Damit ist er in der Torjägerliste der
Bundesliga – hinter Lewandowski und Aubameyang – bester deutscher
Schütze.
Kai Havertz und Julian Brandt unterstützten Volland nach Kräften
über die Außenpositionen. Havertz hatte Pech mit einem Lattentreffer
in der 21. Minute. Borussia musste immerhin bis zur 71. Minute auf den
Ausgleich warten. Gefeierter Torschütze war der russische
Nationalspieler Yarmolenko.
Borussia Dortmund musste am Samstag neben den Langzeitverletzten wie
Reus und Piszczek auch seinen französischen Goalgetter Pierre-Emerick
Aubameyang (gelb-rot gesperrt) sowie den WM-Torschützen Mario Götze
(Bänderrisse) ersetzen. Mit Philipp und Castro verlor die Elf zwei
weitere Stammkräfte mit schweren Verletzungen. Maximilian Philipp
blieb bereits in der vierten Minute nach einem Zweikampf mit Jonathan
Tah am Rasen hängen und erlitt eine schlimme Knieverletzung. Er wurde
umgehend ins Krankenhaus eingeliefert. Den Ex-Leverkusener Gonzalo
Castro erwischte es unmittelbar vor der Pause. In einem engen
Zweikampf traf Leverkusens Brasilianer Wendell den Dortmunder mit den
Stollen oberhalb des Sprunggelenks und sah dafür zu Recht die rote
Karte von Schiedsrichter Robert Hartmann.
Bayer 04 rutschte durch das 1:1-Remis auf den neunten Tabellenplatz,
hält aber weiter Anschluss zu den oberen Rängen. Die Werkself ist
jetzt seit neun Bundesliga-Spielen ungeschlagen. Im eigenen Stadion
hat das Team seit acht Begegnungen nicht mehr verloren. Ähnlich wie
gegen Borussia Dortmund erreichten die Rheinländer im vorherigen
Heimspiel gegen Leipzig mit zehn Spielern ein 2:2-Unentschieden.
Bereits am Freitagabend (20.30 Uhr) ist Bayer 04 in der Bundesliga zu
Gast beim heimstarken Aufsteiger VfB Stuttgart. Im nächsten Heimspiel
trifft die Werkself am Mittwoch, 13. Dezember, um 20.30 Uhr in der
BayArena auf Werder Bremen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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