Gold für Weitspringer Rehm und Langsprinter Floors
Schäfer fliegt zu Bronze
Leverkusen/London - Was für ein Abend, was für Emotionen: Die deutsche
Paraleichtathletik-Nationalmannschaft jubelt am Mega-Monday bei der WM
in London über Dreifach-Gold und zweimal Bronze. Je ein Titel geht
davon an Johannes Floors und Markus Rehm vom TSV Bayer 04 Leverkusen.
Weitspringer Markus Rehm holte das zweite Gold für Deutschland und
bleibt in seiner Startklasse T44 weiterhin das Maß aller Dinge.
„Ich bin sehr glücklich, dass ich den vierten WM-Titel in Folge
gewonnen habe. Das ist ein toller Erfolg, wobei ich die acht Meter
gerne noch ein wenig überboten hätte. Ich habe natürlich darauf
gehofft, dass noch ein Sprung dabei ist, der richtig weit geht, aber
ich bin irgendwie nicht optimal weggekommen.
Trotzdem bin ich froh, dass die Acht vor dem Komma steht, das war mir
wichtig“, erklärt Rehm, der von Steffi Nerius trainiert wird. Der
28-Jährige ließ seinen Konkurrenten Ronald Hertog (6,94
Meter/Niederlande) und Jean-Baptiste Alaize (6,82 Meter/Frankreich)
keine Chance.
Kurz nach seinem Gold-Sprung fieberte Rehm mit Vereinskollege Johannes
Floors mit, der über die 400 Meter in der Klasse T43 unbedingt den
Titel wollte. Und der 21-Jährige gab von Beginn an mächtig Gas,
setzte sich von seinen Kontrahenten ab und lief mit WM-Rekord von
46,67 Sekunden zum ersehnten Gold. „Das Rennen war absolut der
Wahnsinn. Ich habe das umgesetzt, was ich mit meinem Trainer Kalle
Düe Tag für Tag erarbeitet habe.
Es hat sich ausgezahlt, das ist einfach der Hammer“, sagte Floors,
der bei den Paralympics in Rio über seine Paradediszplin nicht
antreten konnte, nachdem er sich beim Jubel über Staffel-Gold
verletzt hatte. „Das war heute mein Rio-Finale, ich habe Gold geholt
und das nimmt mir jetzt keiner mehr.“
Schäfer holt Bronze
Léon Schäfer durfte nach zwei persönlichen Bestzeiten über 100 und
200 Meter nun auch endlich seine erste Medaille bejubeln. Mit 6,25
Metern wurde der 20-Jährige im Weitsprung der Klasse T42 Dritter
hinter Daniel Wagner aus Dänemark und Atsushi Yamamoto aus Japan.
Angefeuert von Heinrich Popow und seinen Staffelkollegen sprang der
Athlet von Karl-Heinz Düe im vierten Versuch zur Bronze-Weite,
verschenkte aber oft viel Platz beim Absprung. "Das Brett war heute
nicht mein Freund. Ich habe mich lange geärgert, dass ich gleichauf
mit dem Japaner lag und er den besseren zweiten Versuch hatte. Aber
als er dann am Ende einen rausgehauen hat, konnte ich mich über
Bronze freuen", sagte Schäfer, der seit diesem Jahr an der Deutschen
Sporthochschule in Köln studiert und nach Leverkusen gezogen ist.
Bei den Vormittags-Sessions sind mehrere tausend Schulkinder im
Stadion, "das war cool, die Begeisterung und Stimmung der Kids war
einfach der Wahnsinn." Am Sonntag wird er zum Abschluss der WM noch
erstmals in der 4x100-Meter-Staffel starten.
Trainer Karl-Heinz Düe war mit der Leistung zufrieden: "Das waren
heute keine einfachen Bedingungen. Léon hat seine Sache gut gemacht
und verdient Bronze gewonnen. "
Quelle: Nico Feißt/DBS
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.