Friedelm Meisen: 50 Jahre Karate
Seit 50 Jahren in dieser Sportart zu Hause

Shihan Friedhelm Meisen (l.), 6. Dan Karate Do, beim Training mit einem seiner Karateschützlinge im Rebbelrother Dojo. | Foto: Renate Gosiewski
  • Shihan Friedhelm Meisen (l.), 6. Dan Karate Do, beim Training mit einem seiner Karateschützlinge im Rebbelrother Dojo.
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rg. Gummersbach-Rebbelroth. Voller Würde geht Friedhelm Meisen durch
sein Restaurant im Gummersbacher Stadtteil Rebbelroth. Das Haus ist
voller Erinnerungen, überall gibt es etwas zu sehen. An einer Wand,
umringt von Schnick und Schnack, hängt der Verdienstorden der
Bundesrepublik Deutschland - unterzeichnet vom Bundespräsidenten.

Meisen trägt bereits seinen Karateanzug, denn gleich beginnt der
Unterricht im gegenüberliegenden Dojo, wo er den Karatenachwuchs auf
den ersten schwarzen Gürtel vorbereitet.

Der Seniorenweltmeister von 1997 begann seine Karate-Karriere recht
spät, doch es war immer sein Wille, der ihn antrieb und zu
Höchstleistungen motivierte.

Als er 1971 nach einem schweren Unfall an Krücken gefesselt war,
bewegte ihn sein damaliger japanischer Lehrmeister Akio Nagai zum
Training mit Krücken.

Meisen befolgte die Anweisungen seines Meisters, trainierte und holte
trotz Lähmung im Fuß viele Titel. Seitdem weiß der Gastronom: „Es
gibt immer einen Weg, um aus einem Problem heraus zu kommen“. Dies
ist neben Respekt auch die Schlüsselbotschaft, die der sechsfache
Dan-Träger seinen international erfolgreichen Karateschülern
vermittelt. Auch, als er 2010 an einer altersbedingten
Makuladegeneration sein Augenlicht teilweise einbüßen musste, war
das kein Hinderungsgrund, von seinem Weg abzukommen. Mit einem
Behinderungsgrad von 100 Prozent machte er weiter und holte stetig den
Karatenachwuchs in die Verantwortung. So trainiert sein Schützling
Nika Tsurtsumia, der 2004 und 2005 Deutscher Meister wurde und
Karate-Team-Europameister ist, als Spitzentrainer die
Hochleistungssportler.

Meisen und seinen Karatekids ist es zu verdanken, dass Gummersbach
nicht nur als Handballstadt bekannt ist. Die Kreisstadt findet auch in
der Karatewelt international Beachtung.

„Unseren Oberberg Karate Club Gummersbach habe ich seit der
Eröffnung im Jahre 1994 zum erfolgreichsten offiziellen im Deutschen
Olympischen Sportbund vertretenen Sportvereinen des Oberbergischen
Kreises mit über 40 nationalen und internationalen Meisterschaften,
mit zahlreichen Worldcup und Europacupsiegen geführt“, so
Großmeister Friedhelm Meisen. Es gibt keinen Kampfsport auf der Welt,
der mehr Anhänger hat als Karate. Auch zahlreiche ältere Menschen
üben diesen Traditionssport aus. „Ich bin alt - ich kann das nicht,
ist Unsinn!“, beteuert Meisen. Sein athletischer Körper und seine
Fertigkeiten beweisen das. Als gereifter Athlet - Meisen ist 74 -
weiß er um seine Stellung im Leben anderer und auf welcher Ebene
seine Fähigkeiten am Besten zum Einsatz kommen. Weise vergleicht er
die Lebenszeit von Jugend bis Alter mit dem sportlichen Spannungsbogen
von Warm Up über Hochleistungsphase zum Cool Down - in dem er sich
gerade befindet.

„Es ist kein Problem, in der Cool-Down-Phase noch mit Karate zu
starten. Man sollte sie aber nicht nutzen, um der Jugend
nachzueifern“, so der Karate-Senior.

Die Gefahr, nicht mithalten zu können, sich lächerlich zu machen
oder sich zu verletzen, ist gegeben.

„Eine ideale Trainingsform ist das isometrische Training, bei
welchem durch Halten einer Muskelspannung von über sechs Sekunden die
Muskulatur ideal trainiert wird. Eine Schädigung der Muskulatur ist
hierbei kaum möglich, da jeder einzelne Muskel einen Selbstschutz
besitzt, die sogenannte reziproke Hemmung“, erklärte der
Sportler.www.oberbergkarategummersbach.de

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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