Viel Lob trotz Niederlage
Team von Heiko Herrlich verliert gegen Rekordmeister

So hatte sich die Werkself den Bundesliga-Auftakt nicht gewünscht: Nach 20 Minuten führten die Bayern bereits mit 2:0. Aber das Bayer-Team blieb dran. | Foto: KSmediaNET
  • So hatte sich die Werkself den Bundesliga-Auftakt nicht gewünscht: Nach 20 Minuten führten die Bayern bereits mit 2:0. Aber das Bayer-Team blieb dran.
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Leverkusen (me) - Mit der erwarteten Niederlage ist Bayer 04 in die neue Saison der
Fußball-Bundesliga gestartet. Beim Rekordmeister Bayern München
unterlagen die Leverkusener am Freitagabend mit 1:3 (0:2).

Trotz der Auftakt-Pleite gab es viel Lob für die Werkself. Über
weite Strecken begegnete die Mannschaft des neuen Trainers Heiko
Herrlich den Bayern auf Augenhöhe und hatte nach der Pause sogar die
Mehrzahl der Torchancen. „Wir haben mutig nach vorne gespielt und
auch nach dem 0:3-Rückstand nicht aufgesteckt“, so Heiko Herrlich
nach dem Schlusspfiff. „Es ist ärgerlich, dass wir unsere
Möglichkeiten nicht genutzt haben und durch zwei Standardsituationen
früh mit 0:2 ins Hintertreffen geraten sind.“

Die Partie war noch keine 20 Minuten alt, da führten die Gastgeber
schon mit 2:0. Den ersten Treffer erzielte der aus Hoffenheim
gewechselte Neu-Bayer Niklas Süle in der neunten Minute, als er einen
Freistoß des ebenfalls aus dem Kraichgau gekommenen Sebastian Rudy
per Kopf ins Leverkusener Tor lenkte. Das Münchener 2:0 in der 18.
Minute resultierte aus einem Eckball, den Joshua Kimmich vors Tor
schaufelte. Schlussmann Bernd Leno klärte nur unvollkommen mit einer
Faust vor die Füße des Ex-Leverkuseners Arturo Vidal. Der bediente
den Franzosen Corentin Tolisso, der per Kopf zum 2:0 verwandelte und
seinen ersten Torerfolg im Trikot des FC Bayern feiern durfte.

In der Folge bremste ein Unwetter den Spielfluss. Der Regen
durchnässte die Fans bis unters Tribünendach, Blitz und Donner
machten eine Weiterführung der Partie nach der Halbzeit zunächst
nicht möglich. Immerhin konnte die Begegnung im Anschluss an die
Pause nach einer halbstündigen Unterbrechung fortgesetzt werden.

Ausgerechnet der erstmals in einem Bundesligaspiel zu Rate gezogene
Videobeweis führte in der 53. Minute zur klaren 3:0-Führung der
Bayern. Aranguiz hatte Münchens Torjäger Robert Lewandowski im
Strafraum zu Boden gestoßen. Schiedsrichter Tobias Stieler ließ
zunächst weiterspielen, entschied dann aber doch auf Elfmeter.
Lewandowski verwandelte sicher zum 3:0.

Es verdient Respekt, dass die Werkself das Spiel zu keinem Zeitpunkt
verloren gab und die Gastgeber zunehmend bedrängte. Die Rheinländer
erspielten sich sogar ein klares Plus an Chancen, kamen durch Mehmedi
in der 65. Minute aber nur noch zum Ehrentreffer. Volland, Kohr und
Brandt vergaben in der Schlussphase weitere herausragende
Möglichkeiten. „Wir müssen uns dieser Niederlage nicht
schämen“, so das Fazit des Leverkusener Trainers Heiko Herrlich.

„Es ist schade, dass wir mit leeren Händen dastehen“, so der
Leverkusener Torschütze Admir Mehmedi nach dem Abpfiff. „Wir haben
guten Fußball geboten.“ Ähnlich urteilte sein Sturmkollege Kevin
Volland: „Mit den beiden Gegentreffern in der ersten Halbzeit haben
wir es uns enorm schwer gemacht. Das 0:3 war bitter und ärgerlich. Im
Heimspiel gegen Hoffenheim muss bei uns der Knoten jetzt platzen.“

Ungewiss ist bei Bayer, welcher der angeschlagenen Spieler bei der
Heimpremiere gegen Hoffenheim ins Team zurückkehren könnte. In
München fehlten neben Tin Jedvaj (Haarriss im rechten Schienbein)
auch Kapitän Lars Bender (Sprunggelenk) und der junge Kai Havertz
(Oberschenkel). Der von Borussia Dortmund unters Bayerkreuz
gewechselte Sven Bender erlitt in München eine schmerzhafte
Rippenprellung und konnte das Spiel nach der Pause nicht fortsetzen.
Sein Mitwirken am Samstag erscheint fraglich.

Für Sven Bender wurde Aleksandar Dragovic eingewechselt und rückte
neben Tah, Henrichs und Wendell ins Abwehrzentrum. Im Mittelfeld
musste Charles Aranguiz seinen Platz in der 61. Minute für Kevin
Kampl räumen. Daneben gehörten Kohr, Bellarabi, Mehmedi und Volland
zur Leverkusener Stammformation. Der Jamaikaner Leon Bailey blieb zur
Halbzeit in der Kabine. Für ihn kam Julian Brandt, der für eine
deutliche Belebung des Leverkusener Angriffs sorgte.

Die TSG 1899 Hoffenheim, am Samstagnachmittag (15.30 Uhr) erster
Leverkusener Gegner in der BayArena, tat sich schwer zum Saisonstart.
Gegen Werder Bremen glückte dem Team aus dem Kraichgau nur ein
mühsamer1:0-Sieg gegen Werder Bremen. Allerdings war Hoffenheim vier
Tage zuvor in der Qualifikation zur Champions League gefordert. Das
Team von Trainer Julian Nagelsmann unterlag gegen den FC Liverpool
knapp mit 1:2. Drei Tage vor dem Auftritt in Leverkusen ist
Hoffenheim, in der zurückliegenden Saison als Bundesliga-Vierter ins
Ziel gekommen, am Mittwochabend im Rückspiel zu Gast in Liverpool.

Bei Bayer 04 ist nicht auszuschließen, dass der Verein noch einmal
auf dem Transfermarkt aktiv wird. Sportchef Rudi Völler kündigte
jedenfalls eine Verstärkung für den Angriff an. Auf der anderen
Seite scheint ein Wechsel von Kevin Kampl, der seinem Ex-Trainer Roger
Schmidt gerne nach China gefolgt wäre, zum Konkurrenten RB Leipzig
möglich. Bei den Sachsen steht Oliver Burke offenbar vor einem
Wechsel in die englische Liga.

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RAG - Redaktion

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