Badminton-Bundesliga-Spitzenspiel
TV Refrath geht als Sieger vom Platz

Ehrung durch Lutz Urbach für die Deutschen Meister des TV Refrath, Carla Nelte und Fabian Roth. | Foto: Heinz Kelzenberg
  • Ehrung durch Lutz Urbach für die Deutschen Meister des TV Refrath, Carla Nelte und Fabian Roth.
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Refrath -

350 Zuschauer – hohes Niveau – zu ersten Mal Bischmisheim
geschlagen“ – das sind die Fakten zum 15. Spieltag, an dem der TV
Refrath seine Titelambitionen für dieses Jahr ein weiteres Mal unter
Beweis stellte.

Nach zweieinhalb Stunden Spielzeit freuten sich alle Zuschauer in der
Halle in erster Linie über die gewonnenen Punkte, die den TVR auf
sicherem „Final-Four-Kurs“ halten. Doch für die Mannschaft, allen
voran die Coaches Denis Nyenhuis und Daniel Winkelmann, aber auch
Teamchef Heinz Kelzenberg fühlte sich dieser 4:3-Erfolg noch etwas
spezieller an. Kelzenberg: „Wir haben zum ersten Mal gegen den BCB
gewonnen und es hat sich angefühlt, dass wir dies auch schaffen
können, wen beide Teams komplett sind.

Nach wie vor sieht Kelzenberg den Titelverteidiger aus dem Saarland
als Favoriten um die Deutsche Meisterschaft, doch weiß er seit heute:
„wie nah wir dran sind, wenn am Ende alles passt“. 

Die Herrendoppel der Refrather waren durch den Ausfall von Sam Magee
weit deutlicher geschwächt als beim BCB durch den Ausfall von Marvin
Seidel. Die beiden starken Paarungen der Saarländer ließen
jedenfalls den Refrathern keine Chance und holten zwei von drei
Doppelpunkten. Relativ chancenlos war der BCB im Damendoppel – zu
stark und eingespielt agierten Chloe Magee und Carla Nelte an diesem
Abend.
Nichts zu holen an diesem Abend war auch für die 28-jährige Irin
gegen ihre Gegnerin Olga Konon. Durch Knieschmerzen leicht gehandicapt
ging Magee nicht bis ans Äußerste und hatte an diesem Abend keine
realistische Siegchance. „Die sehe ich jedoch bei einem erneuten
Aufeinandertreffen, wenn Chloe schmerzfrei ist“, so Heinz
Kelzenberg, der mit ansehen musste, wie sein Team nach eineinhalb
Stunden mit 1:3 ins Hintertreffen geriet.

Es folgten zwei äußerst dramatische Begegnungen, allen voran das 2.
Herreneinzel zwischen Lars Schänzler und dem in Bestform agierenden
Zweitligaspieler Matthias Deininger. Der 21-jährige, sonst so
konstante Refrather, tat sich an diesem Abend sehr schwer mit der
Spielweise seines Gegners und kam mehr und mehr in Bedrängnis. Nach
abgewehrten Matchbällen konnte Schänzler aber das Match mit 14:12 im
5. Durchgang für sich entscheiden. Deutlich eher fertig war das
gleichzeitig begonnene Mixed, bei dem an der Seite von Carla Nelte
kurzfristig Sam Magee durch Fabian Holzer ersetzt werden musste. Heinz
Kelzenberg: „Fabian hat in dieser und in der vergangenen Saison
vorzügliche Mixed gespielt und mit Carla lediglich das Hinspiel
in Saarbrücken hauchdünn verloren. Daher waren wir durchaus
optimistisch, obwohl mit den beiden Deutschen Meistern im Doppel Peter
Käsbauer und Isabel Herttrich zwei Hochkaräter auf der anderen Seite
standen. Obwohl Bischmisheim im abschließenden Satz fünf Matchbälle
abwehren konnte, hießen die Sieger schließlich verdientermaßen
Holzer/Nelte. Heinz Kelzenberg: „Die Leistung von Fabian Holzer ist
nicht hoch genug zu bewerten, ihm gebührt heute mein allergrößter
Respekt“.

In dem Wissen, dass aus einem 1:3 ein 3:3 geworden war und der Sieg
seines Clubs nun auf seinem Schläger liegen würde, ging
abschließend Fabian Roth gegen den 8 Jahre älteren Routinier Dieter
Domke auf den Court. Nur in einem Satz konnte Domke dem jungen
Refrather gefährlich werden und als um 21:30 Uhr der erste Matchball
von Roth auf der gegenüber liegenden Seite liegen blieb, war in der
Halle Steinbreche kein Halten mehr.

Team und Zuschauer feierten gemeinsam den denkwürdigen Sieg, der
deswegen etwas Besonderes war, weil ganz viele der anwesenden
Zuschauer live miterlebt hatten, wozu das Team von Heinz Kelzenberg im
Stande ist. Der Refrather Vereinschef geriet anschließend ins
Schwärmen: „Das ist sicherlich die stärkste Refrather Mannschaft,
die es je gab und die es vielleicht in den nächsten zwei, drei Jahren
geben wird. Dies trifft auf unseren heutigen Gegner allerdings so
nicht zu. Bischmisheim ist verwundbar und daher sind wir gierig und
zuversichtlich, die sich bietende Chance zu nutzen. Ja, wir wollen
Deutscher Meister werden“.

Auf das sich aktuell sehr schnell drehende Personalkarussell
angesprochen, äußert sich der TVR-Chef: „Wir haben drei Abgänge
und werden dafür vier neue Spieler verpflichten. Auch wenn Fabian
Roth nicht zu ersetzen sein wird, bin ich absolut zuversichtlich, dass
wir in der kommenden Saison nicht nur eine starke, sondern auch eine
attraktive Mannschaft haben werden. Die Namen werden in den
nächsten Wochen verkündet“.

Vor dem Match gegen Bischmisheim wurden die Deutschen Meister des TV
Refrath, Carla Nelte und Fabian Roth von Vereinsseite sowie von
Bürgermeister Lutz Urbach geehrt. Das Publikum belohnte die beiden
Ausnahmespieler für ihre Verdienste mit mit einem Riesenapplaus. 

Bereits am Sonntag tritt der TV Refrath zum nächsten Bundesligaspiel
an – Gegner ist um 17 Uhr im Ambiente der folgenden „German
Open“ der 1.BV Mülheim. Heinz Kelzenberg: „Das wird eine schwere
Aufgabe, denn nur wenn Mülheim gegen uns punktet, sind sie in den
Playoffs dabei, sonst sind sie raus“.  

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