GP von Russland
Vettel möchte den "Bann" unbedingt brechen und gewinnen

Der russische F1 Grand Prix ist für Präsident Putin "Chefsache". Alle vier Rennen i Sotschi wurden bislang von einem Mercedes-Piloten gewonnen, so hatte im vergangenen Jahr Valtteri Bottas die Nase vorn. | Foto: Lukas Gorys
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  • Der russische F1 Grand Prix ist für Präsident Putin "Chefsache". Alle vier Rennen i Sotschi wurden bislang von einem Mercedes-Piloten gewonnen, so hatte im vergangenen Jahr Valtteri Bottas die Nase vorn.
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Sotschi - Für Sebastian Vettel und Ferrari wird es im Kampf um den
Weltmeistertitel  langsam eng. In Singapur musste sich Vettel vor
zwei Wochen auch wegen taktischer Fehler des Ferrari-Teams beim
Reifenpoker mit einem dritten Platz hinter Max Verstappen im Red-Bull
und dem Sieger des Rennens, Mercedes-Pilot Lewis Hamilton, zufrieden
geben. Mit jetzt 40 Punkten Rückstand in der WM auf Lewis Hamilton,
muss er an diesem Wochenende beim Großen Preis von Russland voll auf
Angriff und das "Resultat Sieg" fahren, wenn er den Titel aus eigener
Kraft noch gewinnen und seine Chancen wahren will.

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Dabei darf der vierfache Weltmeister gleichzeitig aber auch nicht zu
viele Risiken eingehen, denn einen Unfall bzw. vorzeitiges Ausscheiden
kann sich Vettel jetzt kaum noch leisten. Fahrfehler wie zuletzt der
Dreher in Monza, oder der Abflug "ohne Not" in Hockenheim, der Crash
mit Valtteri Bottas in Frankreich und der Verbremser in Baku mit
Folgen dürfen sich nicht wiederholen. Auch die Ferrari-Teamführung
hatte sich in dieser Saison nicht nur einmal  taktisch verzockt, so
zuletzt auch in Singapur.

Für maximale Attacke steht jetzt in Sotschi u.a. auch die 
Reifenwahl Vettels, der sich mit neun Sätzen der superschnellen
Hypersoft-Pneus offenbar für eine aggressive Strategie entschieden
hat. Sein "noch" Teamkollege Kimi Räikkönen geht mit acht Sätzen
Hypersoft -Gummis in das Rennwochenende, eher "sparsamer"  sollen
Ultrasoft -und Soft-Reifen eingesetzt werden. Die Red-Bull Piloten Max
Verstappen und Daniel Ricciardo setzen in Sotschi wohl auf die gleiche
Strategie wie Vettel, das Renault-Team mit Nico Hülkenberg und Carlos
Sainz Junior will sogar mit je zehn Hypersoft-Pneus attackieren,
hingegen werden die beiden Mercedes-Piloten Lewis Hamilton und
Valtteri Bottas wohl nur je sieben Sätze der superschellen Pneus
einsetzen.

Außer  den Reifen "dreht" sich auch das Fahrertransfer-Karussel
fleissig weiter: vor dem Russland-GP wurde jetzt der Italiener Antonio
Giovinazzi als neuer Teamkollege von Kimi Räikkönen für das
Sauber-Team im nächsten Jahr bestätigt, für den Italiener muss
Marcus Ericsson im nächsten Jahr das Sauber-Cockpit räumen.
Giovinazzi steht derzeit noch bei Ferrari als Testfahrer unter
Vertrag, er wäre nach 2011 damit dann auch wieder der erste
italienische Fahrer in der Formel 1.

Apropos Ferrari: der neue starke Mann und neuer Präsident bei Ferrari
ist der 63jährige Louis Camilleri. Verheiratet ist er mit Super-Model
Naomi Campbel und als Ex-Tabakmanager im Philip Morris Konzern zählt
er zu den weltweit besten Top-Managern. Für die Tifosi und alle
Ferraristi dürfte er jetzt schon die richtigen Worte gefunden haben:
" Ferrari ist ein Juwel, mein Job ist es, dieses funkeln zu lassen",
so der neue Ferrari-Präsident. 

Auf dem "Sochi Autodrom" an der "russischen Riviera"  gelegen, fand
im Jahr 2014 das erste Mal ein Formel 1-Grand Prix in Russland statt.
Im gleichen Jahr fanden vor dem Grand Prix dort  auch die Olympischen
Winterspiele statt, der Formel 1-Rundkurs wurde dann quasi in den
Olympiapark integriert. Es war der russische Präsident Putin
persönlich, der mit dem langjährigen Formel 1- Chef Bernie
Ecclestone einen Vertrag für Formel 1-Rennen in Sotschi schloss,
zunächst noch bis zum Jahr 2020 ist der GP in Russland gesichert.
Satte 260 Millionen ließ Putin sich "sein Prestigeobjekt" mit
entsprechend  großer internationaler Beachtung kosten.

Der Kurs mit seinen neunzehn, überwiegend eher langsamen
90-Grad-Kurven gilt als nicht besonders spektakulär. Der
Vollgasanteil liegt bei 60 Prozent, die Piste ist auch Dank der sehr
glatten Asphaltdecke eher reifenschonend, der Bremsverschleiß ist
eher gering, der Benzinverbrauch niedrig. Lediglich der Start-Sprint
über die 844 Meter lange Gerade bis zur ersten Kurve birgt einige
Risiken und lädt bei einer Breite von 15 Metern geradezu zu riskanten
Attacken ein. Seit der Premiere im Jahr 2014 hat in Sotschi bislang
immer ein Mercedes gewonnen, diese "Serie" will und muss Sebastian
Vettel am Sonntag jetzt endlich durchbrechen.

In Sotschi, der 400.000 Einwohner Stadt am Schwarzen Meer, befindet
sich auch die Sommerresidenz des russischen Präsidenten, viele
Staatsgäste gingen dort schon aus und ein, so wurde dort auch schon
die deutsche Kanzlerin Angela Merkel von Putin empfangen. Stichwort
Deutschland: für Aufsehen sorgt nicht nur hierzulande derzeit die
Erfolgserie von Mick Schumacher, der in der
Formel3-Europameisterschaft die letzten fünf Rennen gewann und in der
Serie derzeit auch in Führung liegt.

Beim Finalrennen am 13./14.Oktober in Hockenheim könnte er zum neuen
Formel 3-Europameister gekürt werden, viele sehen den 19jährigen
Sohn von Rekordweltmeister Michael Schumacher schon bald in der Formel
1. Genügend Punkte für die erforderliche Superlizenz dürfte er bis
zum Saisonende vorweisen können, wahrscheinlicher ist aber 2019
zunächst ein Einsatz in der Formel 2 und 2021 könnte er, wenn es
weiterhin gut läuft dann in einem Formel 1 Auto sitzen... dann
vielleicht ja sogar in einem "roten Juwel"...?

 

Der russische F1 Grand Prix ist für Präsident Putin "Chefsache". Alle vier Rennen i Sotschi wurden bislang von einem Mercedes-Piloten gewonnen, so hatte im vergangenen Jahr Valtteri Bottas die Nase vorn. | Foto: Lukas Gorys
"Wir schaffen das"? Noch sind Sebastian Vettel und Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene optimistisch den WM-Titel doch noch zu gewinnen. | Foto: Lukas Gorys
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