Formel 1 in Baku
Wer gewinnt auf dem schnellsten Stadtkurs der Welt?
Baku - Der Kampf um die Fahrerweltmeisterschaft der Formel 1 geht an
diesem Wochenende mit dem "Großen Preis von Aserbaidschan" in die
nächste Runde. Auch beim achten Rennen der Saison steht wiederum das
Duell Lewis Hamilton und Mercedes gegen Sebastian Vettel und Ferrari
im Vordergrund. Vor 14 Tagen war es beim Grand Prix in Kanada Lewis
Hamilton, der diesmal vor Sebastian Vettel ins Ziel fuhr. Auf dem
schnellsten Stadtkurs der Welt werden die Karten am Sonntag zwar neu
gemischt, aber die Farbe des "Siegerautos" dürfte vermutlich auch
hier wieder "Silber oder Rot" sein.
Die Formel 1-Premiere in Baku, der Hauptstadt Aserbaidschans, war im
vergangenen Jahr ein voller Erfolg. Nico Rosberg, der sich im Vorjahr
als erster Sieger auf dem Stadtkurs am Kaspischen Meer in den
Motorsportgeschichtsbüchern verewigen konnte, schwärmte regelrecht
vom "Baku City Circuit" und sprach sogar von einer "Offenbarung". Der
neue Stadtkurs wurde, wie viele andere neue Rennstrecken, ebenfalls am
"Reißbrett" des Aachener Architekten Hermann Tilke konzipiert.
In der Tat ist es ein außergewöhnlicher Stadtkurs mit vielen
"Kulissen". Die Boliden rasen mitten durch die mittelalterliche,
historische Altstadt vorbei an der alten Stadtmauer und an
ehrwürdigen Gebäuden, dann wiederum vorbei an ganz modernen
Regierungsgebäuden oder der Strandpromenade. Der Kurs wird da, wo
sonst teilweise noch alte Pflastersteine das Straßenbild bestimmen,
eigens für die Formel 1 temporär mit einem neuen, besonderen
Straßenbelag "asphaltiert", sämtliche Anlagen wie Paddock inklusive
Boxengebäude, Team-Hospitalitys, Medienzentrum und Medical Center
werden ebenfalls temporär nur für den Grand Prix errichtet und
anschließend wieder abgebaut.
Die Start-Zielgerade ist mit einer Länge von 2,2 km nicht nur die
längste Gerade aller Rennstrecken überhaupt, auf keiner anderen
Geraden erreichen die Formel 1 Boliden derart hohe
Spitzengeschwindigkeiten. Offiziell stellte Valtteri Bottas hier im
Vorjahr einen neuen "Top-Speed-Rekord" in der Formel 1 auf, als er in
seinem Mercedes am Ende der Zielgeraden nach 22 Sekunden Vollgas bei
Tempo 366 km/h gemessen wurde und das mitten durch die 2 Millionen
Einwohnermetropole!
Die Bremsen der Boliden werden in Baku extrem belastet, so besonders
hart in fünf von den insgesamt neun Bremszonen. Die Fahrbahn ist an
vielen Punkten zudem sehr eng, so dass keine zwei Autos nebeneinander
passen, entsprechend schwierig ist dort das Überholen. Schwierig ist
auch die richtige Abstimmung der Autos, Teams und Fahrer müssen dabei
einerseits den hohen Vollgasanteil von 49% berücksichtigen,
andererseits auch die zum Teil sehr engen Kurven und bei 78
Gangwechsel pro Runde kann "Langeweile" wohl kaum aufkommen.
Sebastian Vettel führt vor dem GP von Aserbaidschan immer noch mit 12
Punkten Vorsprung auf seinen ärgsten Konkurrenten Lewis Hamilton. Wer
von den beiden am Wochenende auf dem schnellsten Stadtkurs der Welt am
Ende die Nase vorn haben wird, darauf wird vorher wohl kaum jemand
"wetten" wollen, zumal ja wie immer "Überraschungen" aus den
"hinteren Reihen" auch nie auszuschließen sind.
Sieger gibt es aber jetzt schon und das sind die deutschen Fans. Im
Formel 1 Kalender 2018 wird es wieder einen "Großen Preis von
Deutschland" geben", wenn die Formel 1 am 22. Juli 2018 in Hockenheim
zu Gast ist.
- Jens Hoffmeister
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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