Schmökern bis nach Mitternacht
28 Schüler bei der „Lesenacht“ im Pescher Gymnasium

Basierend auf einer Idee und eigenen Erfahrungen der Lehrerin Maria Juchem war die Lesenacht am Gymnasium Pesch für alle teilnehmenden Schüler ein besonderes Erlebnis. | Foto: Hoeck
  • Basierend auf einer Idee und eigenen Erfahrungen der Lehrerin Maria Juchem war die Lesenacht am Gymnasium Pesch für alle teilnehmenden Schüler ein besonderes Erlebnis.
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Pesch - (hh). Oscar und Julian hatten es sich auf ihren Schlafsäcken
gemütlich gemacht und stellten sich gegenseitig ihre Lieblingsbücher
vor. „Ich habe ´1000 Gefahren in der Wildnis´ mitgebracht. Das ist
sehr spannend“, erzählt der elfjährige Oscar. Sein Kumpel hatte
sich hingegen für ein Werk aus der „Animox“-Reihe entschieden.
„Das ist ein Tierfantasy-Buch und super klasse. Daraus will ich den
anderen nachher vorlesen.“

Das Gymnasium Pesch veranstaltete eine „Lesenacht“ für
Fünftklässler, die ein Teil des schulischen Lesekonzepts darstellt.
28 Schüler verwandelten dabei das pädagogische Zentrum in einen
Lese- und Schlafsaal. „Ich habe nicht vor, zu schlafen“,
verkündete Jan mutig, der es toll fand, die Schule mal nicht als
direkten Lernort erleben zu können. „Die Schüler werden zunächst
in vorher ausgelosten Kleingruppen eingeteilt, in denen sie sich
gegenseitig aus ihren Lieblingsbüchern vorlesen sollen. Nach ein paar
unterhaltsamen Spielen und Pizzas zur Stärkung wird das Licht
gedämmt. Dann tragen die Lehrer zu später Stunde Gruselgeschichten
nur mit einer Stirnlampe vor“, erklärte Deutsch- und Kunstlehrerin
Christine Maerz, die mit einer Kollegin und vier Referendaren die
Lesenacht begleitetete. Gegen Mitternacht sei grundsätzlich Bettruhe
vorgesehen, „aber ich bin skeptisch,  ob das wirklich klappt.“
Ein gemeinsames Frühstück beendete das außergewöhnliche
Schulerlebnis. Durch das Basteln einer Leseratte oder eines
Bücherwurms konnten sich die Schüler Wochen vorher einen Startplatz
sichern. „Viele Schüler lesen zu wenig. Daher ist das Lesen sehr
stark in unseren Schulalltag eingebaut. Mit verschiedenen Projekten,
etwa der individuellen Gestaltung eines Buchumschlags, möchten wir
verschiedene Anreize schaffen und das Interesse der Schüler an
Büchern wecken“, führt Maerz aus. Darüber hinaus fördere die
Lesenacht das Gemeinschaftsgefühl der Jahrgangsstufe. „Wir mischen
bewusst die Gruppen, damit sich die Mädchen und Jungs auch mal
klassenübergreifend kennenlernen.“
Das Lesekonzept der Schule richtet sich an Fünft- bis Neuntklässler.
Jede Klasse veranstaltet monatlich eine Lesestunde, in der die
schulinterne Bibliothek besucht wird und die Schüler ihre Erlebnisse
anschließend in einem „Lese-Tagebuch“ niederschreiben.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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