Klavier statt Haustier
Das Escher Kinderprinzenpaar kennt keine Langeweile

Maylin Klein (M.) liebt die Auftritte mit ihrer Tanzgruppe „Escher Mädchen“. Besonderen Spaß machen die Darbietungen auf Kindersitzungen. | Foto: Hoeck
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  • Maylin Klein (M.) liebt die Auftritte mit ihrer Tanzgruppe „Escher Mädchen“. Besonderen Spaß machen die Darbietungen auf Kindersitzungen.
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ESCH - (hh). Nur Fastelovend und Schunkeln im Kopf? Philipp Girodi kann
auch anders. Behende springt der elfjährige Gymnasiast auf, rast zum
Klavier und präsentiert gekonnt den Anfang von Marlon Roudettes Hit
„New Age“.

„Ich spiele gerne Klavier. Einmal die Woche habe ich Unterricht. Und
ich habe auch schon bei einem Konzert meines Klavierlehrers Jonas
Körfer an der Musikschule mitgemacht“, verkündet er stolz.
Ansonsten verbringt der Sechstklässler, der in dieser Session als
Kinderprinz Philipp II. viel Spaß und Freude mit den Jecken aus Esch
und Umgebung erleben wird, seine Freizeit wie viele Heranwachsende.
„Ich beschäftige mich viel mit meinem Handy, spiele mit der
Playstation, schaue gerne Fernsehen oder treffe mich mit Freunden.
Dann gehen wir ins Kino oder machen sonst irgendwas Cooles.“ Besuche
auf der Kartbahn oder im Ossendorfer „Jump House“ zählen
beispielsweise dazu.
Auch Fußball hat er aktiv gespielt, doch seit sein damaliges
Jugendteam beim SV Auweiler-Esch aufgelöst wurde, ist es ruhiger um
sein Kicker-Dasein geworden. Als Ausgleich würde er gerne einen
Schäferhund als Haustier haben, doch da spielen seine Eltern (noch?)
nicht mit.
Prinz Philipp II., der ein großer Fan von Pizza und Lasagne ist,
findet es zudem doof, für Klassenarbeiten lernen zu müssen. „Und
Fliegen mag ich auch nicht. Zuletzt sind wir mal nach Dresden
geflogen. Da hatte ich echt ein mulmiges Gefühl.“
Rund 40 Auftritte warten nun in den kommenden Wochen auf ihn, doch
Philipp ist zuversichtlich, dies wie sein Bruder zu meistern.
„Christoph war vor zwei Jahren Kinderprinz. Zunächst wollte ich es
ihm ja nicht nachmachen, aber dann hat es mich doch gepackt. Nun freue
ich mich insbesondere auf den Escher Karnevalszug, aber auch in Pesch
sind wir dabei.“
Das „Wir“ wird gebildet durch die zwölfjährige Maylin Klein, die
Philipp Girodi als weibliches Pendant zur Seite steht. Auch bei ihr
kommt keine Langeweile auf, wenn sie am Nachmittag die
Max-Ernst-Gesamtschule verlässt. „Ich mache einmal wöchentlich am
Reitschulbetrieb auf dem Zuchthof Claren in Pulheim mit, besuche auch
wöchentlich einen Malkurs und treffe mich gerne mit Freundinnen zum
Quatschen. Leider wohnen einige sehr weit weg, das ist schon blöd.
Und natürlich sind da noch die Escher Mädchen.“ Seit 2009 ist
Maylin Mitglied der aktuell 29 Mädchen umfassenden Tanzgruppe, die
sich regelmäßig zum Training unter der Leitung von Astrid Lüpschen
und Anke Tange in der Aula der Escher Grundschule versammelt. „Das
macht mir wirklich viel Spaß. Ich tanze sehr gerne, ich mag den
Karneval, und wir sind nicht so eine riesengroße Gruppe. Das finde
ich sehr gut“, sagt der große Nutella-Fan.
Dass ihre Schwester Celina, die vor zwei Jahren mit Christoph Girodi
das Kinderprinzenpaar bildete, auch bei den „Escher Mädchen“
mittanzt, ist für sie manchmal komisch. „Ich find´s schon prima,
dass sie dabei ist, aber ab und zu nervt es auch.“ Lernen für die
Schule und gelegentliche Langeweile lassen Maylins Stimmung bisweilen
auch schnell sinken. „Zum Glück ist ja mein Hund Balou noch da. Der
heitert mich oft schnell wieder auf.“
In den kommenden Wochen sollte sich bei Maylin Klein ein Gefühl von
Unausgefülltheit angesichts zahlreicher Termine in Kindergärten,
Schulen oder auf Sitzungen jedoch nicht einstellen. „Ich freue mich
auch am meisten auf den Zug durch die Escher und Pescher Straßen. Das
wird bestimmt klasse!“ Für die Zeit nach der Session hat sie schon
ein neues Hobby auserkoren. „Dann will ich unbedingt mit Boxen
beginnen.“

Maylin Klein (M.) liebt die Auftritte mit ihrer Tanzgruppe „Escher Mädchen“. Besonderen Spaß machen die Darbietungen auf Kindersitzungen. | Foto: Hoeck
Seit drei Jahren nimmt Kinderprinz Philipp II. Klavierunterricht, der ihm immer noch großen Spaß macht. | Foto: Hoeck
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