"Tunnel" gezogen
Jugendeinrichtung „Northside“ führte Weidenbau-Projekt durch
CHORWEILER - (hh). Der etwa 70 Zentimeter tiefe Graben deutete an, wieviel
Erdaushub für den Bau des „Tunnels“ auf dem Außengelände der
Kinder- und Jugendeinrichtung „Northside“ notwendig ist. „Hier
können unsere kleinen und heranwachsenden Besucher demnächst robben,
laufen und sogar Kettcar fahren. Und natürlich ist es eine coole
Verbindung zwischen unserem Naturspielplatz und dem Schiffswrack“,
erläutert Diplom-Sozialpädagogin Melanie Rotscheroth.
Rund 30 Kinder und Jugendliche haben im Rahmen einer viertägigen
Projektwoche gemeinsam mit Eltern, hauptamtlichen Mitarbeitern und
Honorarkräften des Jugendzentrums einen „Tunnel“ auf der
Brachfläche gebaut.
Nach der Aushebung des Grabens wurden mit Pfahleisen Löcher für
Weidenstecklinge in den Boden gestampft, diese zugeschnitten und
schließlich aufgestellt. „Nach spätestens zwei Vegetationsperioden
können die Stecklinge zusammengebunden werden. Dann haben wir hier
ein natürliches Weidenhaus zum Spielen und Treffen.“
Die arbeitsintensiven Nachmittage waren Bestandteil des wöchentlich
stattfindenden Projekts „Wildwuchs - Naturkunst im Kölner
Norden“, dessen zentrale Aufgabe die Ermöglichung intensiver Natur-
und Kunsterfahrungen für Kinder ist. „Vor zwei Jahren hatten wir
zunächst begonnen, ein Schiffswrack aus altem Holz zu bauen. Es ist
ein fortlaufendes Projekt, das wohl nie endgültig abgeschlossen sein
wird“, erklärt Rotscheroth. Im vergangenen Jahr errichteten
Jugendzentrumsbesucher mit Flüchtlingskindern sowie Eltern und
„Northside“-Mitarbeitern unter der Federführung von Fachleuten
der Natur-Abenteuerschule „NUAS“ einen Spielplatz mit
Wasserpipeline, Kletter- und Balanciergeräten. Melanie Rotscheroth
betont das pädagogische Ziel der Aktionswoche als dritte
Projektstufe. „Das gemeinsame Arbeiten und Erschaffen des neuen
Natur- und Erlebnisraums aus eigener Kraft stärkt den Zusammenhalt
der Kinder und Jugendlichen. Zudem erweitert es ihren Horizont und ihr
Selbstwertgefühl. Und natürlich erleben sie die Welt vor ihrer
Haustür hautnah fernab von Fernseher und Computer.“
Dr. Angelika Beyer, Gründerin der MoBEYER-Stiftung für Kölner
Kinder in Not, freute sich über das aktive Engagement der
Heranwachsenden. „Es ist schön, zu sehen, wie die Kinder gemeinsam
etwas schaffen. Wir fördern das Projekt daher sehr gerne.“ Nach der
Fertigstellung des Weidentunnels werden die Kinder und Jugendlichen in
die Verantwortung genommen. „Der Erhalt der Anlage durch jährliche
Pflege und dem regelmäßigen Zuschnitt der Weidenstecklinge wird eine
Gemeinschaftsaufgabe von Mitarbeitern und Besuchern unserer
Einrichtung sein“, versprach Rotscheroth.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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