Schüler machen Theater
Waldorfschüler spielem Fantasy-Roman „Tintenherz“
Chorweiler - (as). Fast wie aus Cornelia Funkes Fantasy-Roman „Tintenherz“
direkt auf die Bühne der Freien Waldorfschule Köln gepurzelt sah
Meggie (Navssika Paulekas) aus, als sie in ihrem Bett saß, während
ihr Vater Mortimor ihr aus einem Buch vorlas. Und auch die anderen
Buchfiguren wie Staubfinger, Elionor, Meggie, Capricorn und Fegnolio
schienen ihr aus den Seiten des überdimensionalen Buches, das als
Kulisse für das Theaterstück diente, herausgerutscht zu sein.
Buchbinder Mo besitzt eine seltene Gabe. Er kann mit seiner Stimme
Gegenstände und Personen aus Büchern herauslesen. Als in einer
stürmischen Nacht ein geheimnisvoller Besucher namens Staubfinger bei
Mo und seiner Tochter Meggie auftaucht, geschehen für sie
unvorhersehbare Dinge.
Zwei Stunden entführten die 34 Darsteller ihr Publikum mit wenig
Kulisse, dafür aber um so fantasievolleren Bühnenbildern und
rollenstarken Akteuren in die Geschichte des Fantasy-Romans
„Tintenherz“ von Cornelia Funke. „Als Gemeinschaftsprojekt
gehört eine Theateraufführung zum Konzept der Waldorfschule. Darum
findet das Achtklassenspiel zu einem Zeitpunkt statt, zu dem die
Jugendlichen an der Schwelle zum Erwachsensein stehen“, erläutert
Klassenbetreuerin Stefanie von Willmann. „Mit dem Stück setzten sie
sich in dieser Entwicklungsphase direkt und indirekt auseinander. Ich
denke, wenn ein Schüler seine Rolle in einem Theaterstück gut
spielen soll, dann muss er sich auch damit identifizieren können.
Darum habe ich ihnen auch die Rollenverteilung selbst überlassen. Sie
kamen auch auf die Idee, die Band als Erzähler und Geräuschmacher
einzusetzen“, erklärte von Willmann.
Um das Theaterstück zu realisieren, standen für die
Nachwuchsschauspieler drei Monate lang acht Stunden täglich statt
Mathematik und Französisch „Rollenproben“ auf dem Stundenplan.
Die fachmännische Anleitung dazu übernahm Regisseurin Lena
Hillebrand.
Für die 14-jährige Navssika Paulekas lautet das erste Resümee zum
Theaterprojekt nach der Premiere: „Die Titelheldin Meggie ist vom
Charakter her anders als ich es bin. Sie will immer mit dem Kopf durch
die Wand, aber dabei ist sie sehr mutig. Aus der Rolle habe ich für
mich gelernt, dass es immer eine Lösung für ein Problem gibt, auch
wenn man erst einmal danach suchen muss und daher nie aufgeben
darf.“
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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