Klassenfahrt und Apfelsinenschalen
Ehemalige Grundschüler und Lehrerin treffen sich
Ehrenfeld - (as). „Ich hatte immer Klassen, die etwas lebhafter waren und
heute freue ich mich total, meine Schüler nach 39 Jahren
wiederzusehen!“, strahlte Gudrun Godo. Besonders in Erinnerung
geblieben ist der ehemaligen Grundschullehrerin dabei die Klassenfahrt
ins Landschulheim nach Bremerhaven vor vielen Jahren. „Gleich am
ersten Tag hatte einer der Schüler beim Balancieren das Gleichgewicht
verloren und sich zwei Schneidezähne ausgeschlagen. Auf der Fahrt zum
Arzt war ich den Tränen nahe, weil mir der Junge so leid tat, und da
hat mich dann das Kind getröstet. Das war eine ganz wunderbare
Erfahrung.“ Vier Jahre lang, von 1979 bis 1983, war die 77-Jährige
an der Grundschule Baadenberger Straße die Klassenlehrerin von Marco
Drouvé und seinen Mitschülerinnen und Mitschülern gewesen. Zum
Klassentreffen nach fast vierzig Jahren war sie extra aus der Eifel
angereist.
„Wir waren circa 25 Schüler in der Klasse und gelegentlich kamen
auch Kinder vom Kirmesplatz „Takufeld“ dazu“, erinnert sich
Marco Drouvé, der das Ehemaligentreffen mitorganisiert hatte. „Nach
der Schule und in den Pausen haben wir oft Fußball gespielt. Da kam
es auch schon einmal vor, dass man für Hausaufgaben keine Zeit
hatte“, lacht Drouvé. „Damals haben wir mit einem Tennisball
Fußball gespielt und die Tore mussten nach der Frühstückspause
wieder abgebaut werden. Wir sind sogar Schulmeister geworden, wobei
das entscheidende Tor zum Sieg Michael geschossen hat, der eigentlich
nicht einer der sportlichsten war. Heute haben wir auf unserem
Rundgang durchs Viertel gesehen, dass die Grundschüler einen
Fußball- und einen Basketballplatz mit fest installierten Toren und
Basketballkörben haben.“ Zum Probesitzen nach fast vier Jahrzehnten
in ihrem ehemaligen Klassenzimmer kamen die Schüler zwar nicht, da
die Schule geschlossen war. Stattdessen gab es ein Foto mit allen
Ehemaligen vor dem Schultor. Das obligatorische „allgemein in
Erinnerungen schwelgen“ genossen Schüler und Lehrerin dann nach
einem Rundgang durchs Viertel in einer Pizzeria.Dabei erinnerten sich
besonders einige Mitschülerinnen gerne an die Vorweihnachtszeit
zurück. „Damals haben Susanne, Christina und ich in den Pausen
immer unsere Apfelsinenschalen auf die Luftabdeckung der Heizungen in
den Toiletten gelegt. Dann roch es immer so schön nach Weihnachten.
Später im Unterricht bekamen wir dann Panik, weil wir dachten, es
könnte dadurch anfangen, zu brennen. Deshalb mussten wir dann immer
ganz dringend zur Toilette“, lacht Andrea Homberg. „Damals waren
wir ganz schön naiv, aber auch verantwortungsbewusst und aus uns
allen ist etwas geworden.“
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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