Verkehrsversuch Venloer Straße
Erste Daten liegen vor - Entscheidung soll 2025 fallen
Auch wenn es gehörig Nerven gekostet hat: Mehr Verkehrssicherheit ist nach wie vor das Ziel des Verkehrsversuchs auf der Venloer Straße. Nach einjähriger Testphase trägt die Verwaltung nun die Ergebnisse zusammen. Die Erkenntnisse fließen in eine Beschlussvorlage ein, die der Bezirksvertretung Ehrenfeld im ersten Quartal 2025 vorgelegt werden soll, inklusive Empfehlung, wie es auf der Venloer Straße weitergehen soll.
Ehrenfeld. Die Unfallanalyse eines unabhängigen Fachbüros zeigt eine positive Entwicklung. Die Zahl der Unfälle war bis Mitte 2024 insgesamt gesunken, vor allem aber hat die Zahl der schweren Unfälle abgenommen. Für eine aussagekräftige Auswertung sollen vom Büro alle Zahlen bis Anfang 2025 analysiert werden.
Für den Einzelhandel liegen ebenfalls nur vorläufige Zahlen vor. Die Stadtverwaltung hat in den Jahren 2017, 2022 und 2023 die Leerstände im Bezirkszentrum Ehrenfeld analysiert. Sie kommt zu dem Ergebnis, dass die Nachfrage nach Ladenlokalen auch nach der Covid-19-Pandemie stabil ist. Die Ausstattung der Verkaufsflächen und die Anzahl der Betriebe liegen zudem „deutlich oberhalb des Orientierungswerts für ein Bezirkszentrum“, so die Einschätzung der Stadt. Eine erneute Erhebung zum Einzelhandel erfolgt derzeit, die Ergebnisse sollen Anfang 2025 vorliegen.
Zu dem Projekt sollten auch Bürger und Anwohner Stellung nehmen. Die meisten Rückmeldungen erfolgten zur Neuaufteilung des öffentlichen Straßenraumes. Dazu gab es drei Varianten: alle fahren im Mischverkehr zusammen, oder ein breiter Radstreifen in Gegenrichtung oder zwei breitere Radschutzstreifen. Online erhielt die Verwaltung mehr als 4200 Rückmeldungen, allerdings waren nicht alle Bevölkerungsgruppen gleich vertreten. 61 Prozent sprachen sich demnach für die dritte Variante der breiteren Radschutzstreifen auf beiden Seiten aus. 68 Prozent gaben an, dass ihnen die Fahrradinfrastruktur besonders wichtig ist. Dem gegenüber stehen 15 Prozent, die einen schnelleren Radverkehr und demzufolge eine schwierigere Überquerung der Straße für Fußgänger befürchten. Teilnehmer der Spaziergänge vor Ort legten ihren Fokus auf Barrierefreiheit und Fußverkehr. Die Mehrheit sprach sich dabei für die erste Variante mit dem Mischverkehr aus, die viel gegenseitige Rücksichtnahme erfordert. Gerade die älteren Teilnehmer sahen dies als die einzig mögliche Variante.
Ein generell positives Feedback gab es für die Ideen der Verweiloasen und für das Aufräumen der Straßenkreuzung Venloer Straße/Sömmeringstraße/Hansemannstraße, die durch Verschieben von Fahrradständern und -nadeln übersichtlicher gestaltet wurde. Die wenigsten Rückmeldungen gab es zur Wirtschaftszone, die Ende August 2024 eingerichtet wurde. Zur Wirtschaftszone gab es insgesamt 57 Rückmeldungen aus verschiedenen Bevölkerungsgruppen. (bn.)
Eine umfangreiche Dokumentation der Auswertung der Öffentlichkeitsbeteiligung befindet sich hier.
Weitere Informationen zum Verkehrsversuch und Antworten auf häufig gestellte Fragen gibt es online unter www.venloerstrasse.koeln.
Der Link zur Beteiligung auf dem Beteiligungsportal lautet https://meinungfuer.koeln/verkehrsversuch-venloer-strasse.
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Redakteur/in:EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln |
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