Veedelklima verbessern und lernen
Minis pflanzten Mini-Urwald
Mit den Fingern im Dreck wühlen, Setzlinge einpflanzen und schließlich das eigene Werk wachsen sehen – ein Erlebnis, das wohl nicht viele Kölner Kinder genießen dürfen. Darum wurde nun ein Rasenstück an der Hadersleber Straße in Neu-Ehrenfeld umgewandelt. Dort entstand durch Kinderhand Kölns erster Mini-Urwald – und die Pänz sind stolz wie Bolle.
von Dieter Brühl
Ehrenfeld. Realisiert wurde das Projekt durch die Waldschule der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Köln e.V. Die städtische Grünfläche, auf der der Urwald angelegt wurde, befindet sich in direkter Nachbarschaft zur Gemeinschaftshauptschule Baadenberger Straße. Gemeinsam mit dieser und der Waldschule wurde das Projekt über lange Zeit intensiv vorbereitet. Die Hauptschüler der Klassen 5 A/B und 6 A/B durften es denn auch in die Tat umsetzen.
Mit der Aktion sollte aber nicht nur das Naturbewusstsein der Schülerinnen und Schüler gefördert, sondern auch eine ökologische Aufwertung erreicht werden. Der Mini-Urwald besteht aus über 25 verschiedenen heimischen Baum- und Straucharten – unter anderen Wildapfel und Wildbirnen und verschiedenen Beerensträucher. Das erhöht die Artenvielfalt und verbessert das Klima im Veedel.
Ehrenfelds Bezirksbürgermeister Volker Spelthann, Jochen Ott und Jürgen Holstein von der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Köln, die Waldpädagogin Anna-Katharina Coker von der Waldschule Köln und die Leiterin der Gemeinschaftshauptschule Baadenberger Straße, Katja Bouzols, waren vor Ort, als es für die Pänz ans Pflanzen ging.
„Hier lernen die Schülerinnen und Schüler auch Dinge, die sie in fast jedem Beruf später gebrauchen können wie Teamarbeit, vorausschauendes Planen und Geduld zu haben. Außerdem sind sie an der frischen Luft und können sich auch mal die Hände schmutzig machen“, freute sich Bouzols. Auch Bezirksbürgermeister Spelthann lobte die Aktion vor Ort: „Der Mini-Urwald ist ein wichtiger Trittstein für die Ökologie im Bezirk und als außerschulischer Lernort auch eine gute Ergänzung zum klassischen Schulunterricht.“
Der Mini-Urwald soll zukünftig in vielerlei Hinsicht für die Schule nutzbar sein: So kann der praktische Bio-Unterricht hier erfolgen. Künftig wird sich eine Arbeitsgruppe aus 15 bis 20 Schülern der 5. bis 7. Klassen unter Anleitung einer Biologielehrerin mit dem Neuehrenfelder-Wäldchen beschäftigen. „Der Mini-Wald bietet eine Menge Potenzial für den Unterricht von der Naturbeobachtung bis hin zum Beeren einkochen oder Weiden flechten“, erläutert Waldpädagogin Anna-Katharina Coker.
Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Köln plant zudem viele weitere kleine Wälder an und in Schulen. Der Neuehrenfelder Mini-Urwald solle nach erfolgreicher Fertigstellung als Pilotprojekt für andere urbane Urwälder im Stadtgebiet dienen, so Stiftungs-Vorsitzender Jochen Ott.
Redakteur/in:EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln |
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