Obstwiesen-Aktionstag
Engagement für die Natur
Eitorf - Naturnahen Unterricht auf der Obstwiese genossen zwei Tage lang rund
50 Schüler der Sekundarschule Eitorf. Nach der Grundschule Harmonie
ist die Sekundarschule bereits die zweite Eitorfer Schule, die von dem
Projekt „Eine runde Sache - Obstwiesen im Unterricht“ profitiert,
das in Trägerschaft der Biologischen Station im Rhein-Sieg-Kreis 2017
ins dritte Projektjahr gestartet ist. Das Projekt wird durch das
LVR-Netzwerk Landschaftliche Kulturpflege mit 300.000 Euro gefördert,
Kooperationspartner sind die Biologischen Station Bonn/Rhein-Erft und
die regionalen Naturparks.
In Eitorf war der Naturpark Bergisches Land durch Projektkoordinatorin
Inga Dohmann vor Ort vertreten, für die Biologische Station betreute
Xenia Scherz das Projekt, die Organisation seitens der Schule lag in
den Händen von Fachlehrerin Julia Mülhausen. Scherz hatte bereits im
letzten Jahr bei einem großangelegten Vogelschutzprojekt gute
Erfahrungen mit der Sekundarschule Eitorf gesammelt. Das Engagement
der Schule für Natur und Umwelt habe auch maßgeblich zur
Berücksichtigung beim Obstwiesenprojekt beigetragen, so Scherz.
Neben günstigen Rahmenbedingungen, wie einer geeigneten Wiese, sei
die Nachhaltigkeit der Maßnahme ein wichtiges Kriterium. Die beiden
Aktionstage kosteten rund 2.500 Euro, die sie in der Sekundarschule
gut angelegt sieht. Das umweltpädagogische Projekt soll die Relevanz
von Streuobstwiesen als wertvollem Lebensraum für zahlreiche Tiere
und Pflanzen in den Köpfen der Schüler verankern.
Eine Wiese mit idealen Bedingungen hatte Heiner Roggendorf am
Ortsausgang von Mierscheid zur Verfügung gestellt. Auch Roggendorf
liegen Naturschutz und vor allem Streuobstwiesen am Herzen. Auf der
Wiese, auf der normalerweise seine Kühe grasen, wachsen bereits
Obstbäume, die seine Großeltern dort vor 80 Jahren gepflanzt hatten.
Roggendorf pflegt sie nicht nur, er hat mit Unterstützung der
Biologischen Station den Bestand auch bereits erweitert.
Zunächst erwartete die Schüler eine gründliche theoretische
Einführung in die Thematik, danach konnten sie an drei Stationen
praktisch tätig werden. Drei Lämmer hatte Schäfer Peter Schmidt auf
die Wiese gebracht, denn zur Bewirtschaftung einer Obstwiese gehören
Tiere unverzichtbar dazu, so der Fachmann. Von ihm lernten die
Schüler Wissenswertes über die ökologische Funktion der Schafe,
über die Grundlagen ihrer Pflege und welche Pflanzen für sie giftig
sind. Im zweiten Modul beschäftigten sich die Schüler mit
Wildkräutern, die sie auch sammelten und zu einer wohlschmeckenden
Kräuterlimonade verarbeiteten. Der Bau eines Schlupfwinkels für
heimische Schlangen aus Steinen und Holz gehörte ebenfalls zu den
Aufgaben, bevor an der dritten Station junge Obstbäume gepflanzt und
mit Schutzzäunen versehen wurden.
Stolz, dass sie für das Projekt ausgewählt wurden und begeistert
über Interesse und Einsatz der Schüler, zeigte sich Schulleiterin
Marianne Engländer-Klein und auch Bürgermeister Dr. Rüdiger Storch
würdigte die Aktion mit einem Besuch. Das Projekt belege erneut
Vielfalt und Qualität der Angebote der Sekundarschule, freute sich
der Gemeindechef.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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