Geschichte und Geschichten
Jubiläumsausgabe der Heimatblätter erschienen
Eitorf. Im 40. Jubiläumsjahr erschien pünktlich zum herbstlichen Feierabendmarkt die neueste Ausgabe der beliebten „Heimatblätter“. Dabei handelt es sich tatsächlich auch um die 40. Auflage, denn die ersten Heimatblätter wurden schon im Gründungsjahr des Heimatvereins herausgegeben. Die Jubiläumsausgabe wie auch den inzwischen ebenso heiß begehrten Kalender ziert ein goldenes Cover. Der Kalender stellt unter dem Motto „Eitorf gestern und heute“ wieder alte und neue Fotos gegenüber. Die alten Aufnahmen entstammen dem Archiv des Heimatvereins und sind oft mit Texten zur Geschichte der abgebildeten Häuser oder Straßenzüge unterlegt. Die neuen Ansichten wurden von Sven und Mirja Renout fotografiert. Für das Layout von Kalender und Blättern zeichnet wieder Redaktionsmitglied Manfred Zaude verantwortlich.
Die „Heimatblätter“ sind auf 98 Seiten wieder randvoll mit Geschichte und Geschichten. Die Ausgabe enthält 13 reich bebilderte Artikel von neun Autoren. Darunter ein Rückblick auf die Jubiläumsmatinee im Theater am Park und den detaillierten Geschäftsbericht für 2022 aus der Feder des Vorsitzenden Alwin Müller. Durch das „Redaktionswort“ von Chefin Mirja Renout zieht sich wie ein roter Faden der Begriff „Erinnerung“ als Motto der aktuellen Ausgabe. Ganz nebenbei erfährt der Leser hier von einer 2018 entdeckten Urkunde aus dem Jahr 823 in der „Hombech an der Sig“ erwähnt wird, womit Eitorf sich auf ein Alter von 1.200 Jahren berufen kann.
Vom Vorsitzenden und der Redaktions-Chefin gemeinsam verfasst wurde ein ausführlicher Rückblick auf 40 Jahre Vereinsleben. Traditionsstatus haben inzwischen bereits die Kinderseiten, die jetzt zum vierten Mal von Redaktionsmitglied Georg Ahr erstellt wurden. Diesmal beschäftigt er sich mit der Jugendabteilung des SV 09 Eitorf.
Ganz in der Tradition früherer Heimatblätter stehen hingegen die Aufzeichnung von Dr. h.c. Hans-Burckhard Kuhn über den Spätheimkehrer Josef Wielpütz so wie Kindheitserinnerungen von Hans Deutsch. Deutsch, Gründungs- und Ehrenmitglied des Heimatvereins und Autor vieler historisch bedeutsamer Publikationen über Eitorf, ist im letzten Jahr verstorben und hat sein gesamtes Archiv in die Hände des Vereins gelegt. So konnte neben einem Nachruf des Vorsitzenden auch nochmals ein Artikel aus der Feder des Heimatkundlers selbst veröffentlicht werden.
Deutlich spätere Zeiten zum Inhalt haben die Artikel von zwei Neuzugängen in Verein und Redaktionsteam. So beleuchtet Inga Sprünken, als Journalistin und Buchautorin erfahrene Schreiberin, die Rückkehr des Wolfes in seine Heimat. Sie stellt Pro und Contra gegenüber und weiß auch anschaulich von eigener Spurensuche zu berichten. Ihr Lebensgefährte Karl Heinz Sterzenbach, geborener Eitorfer und Erster Beigeordneter der Gemeinde im Ruhestand, beschäftigt sich mit der Bändigung des Eipbachs. Sterzenbach, beruflich immer wieder mit Siedlungswasser- und Gewässerwirtschaft befasst, spannt einen Bogen von eigenen Jugenderinnerungen an die Begradigung in den 1970er-Jahren bis zum Hochwasserschutz durch Verengung des Brückendurchlasses im Mühleiper Tal während seiner Amtszeit. Ein weiterer Artikel stammt von Neumitglied Dirk Hebborn, der vor knapp 30 Jahren ein altes Fachwerkhaus in Alzenbach kaufte und renovierte. Zahlreiche während der Sanierung entdeckte Fundstücke, von Zeitungen über Werbezettel bis zu einem regionalen Fahrplan von 1901 wanderten zunächst in einen Karton. Während der Pandemie nahm sich Hebborn dann endlich der Sammlung an und recherchierte mit sehr interessanten Ergebnissen die Herkunft der Relikte. Reinhard Stiel ist im Gegensatz zu den Vorgenannten schon seit der Vereinsgründung Mitglied, hat 40 Jahre lang intensiv die Heimatblätter gelesen und über Jahre selbst Bilder und Anekdoten gesammelt. Inzwischen im Ruhestand, möchte er dem seines Erachtens bisher zu kurz gekommenen Eitorfer Süden zu mehr Aufmerksamkeit verhelfen. Gemeinsam mit Mirja Renoult hat er sich intensiv mit einer untergegangenen und lange vergessenen Mühle im Mühleiper Tal beschäftigt. Das Schlusswort der aktuellen Blätter hat erneut die Redaktionschefin mit einem launigen Artikel über Streiche Anno Dazumal.
Das prall mit alten und neuen Themen gefüllte Heft wird den rund 340 Mitgliedern des Heimatvereins kostensparend durch die Mitglieder des Vorstands zugestellt. Alle anderen Interessierten können es für zehn Euro erwerben bei Kreissparkasse und Volksbank, in der Buchhandlung Windrose (Brückenstraße 23), bei der LVM Agentur (Asbacher Straße 22), bei „Zorlu Feine Kost“ (Schoellerstraße 33) und natürlich beim Heimatverein. Überall ist zum Preis von sieben Euro auch der Kalender für 2024 zu erhalten.
Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:Renate Deitenbach aus Eitorf |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.