Klima-Aktion
Mit Plakaten voller Sorgen und Wünsche zog der Klima-Treff durch Eitorf
Eitorf - „Klima schützen - Zukunft gestalten“ war das Motto des ersten
Eitorfer Klima-Aktionstages. Der Klima-Treff präsentierte auf dem
Marktplatz hunderte Plakate, auf denen Schulkinder ihre Gedanken zur
Klimakrise festgehalten haben. Lokalpolitiker mehrerer Parteien kamen
zum Markt, um sich die Zukunftssorgen der Jugend anzuschauen. Rund 60
Menschen zogen anschließend mit den Klima-Plakaten, wie in einer
Perlenkette aufgereiht, durch die von der Polizei kurzzeitig
gesperrten Straßen des Ortszentrums. Die junge Generation wird in der
zweiten Jahrhunderthälfte besonders von der Klimaerhitzung betroffen
sein, kann aber wegen der Corona-Schutzmaßnahmen derzeit nicht selbst
in großen Gruppen auftreten, um sich für die eigene Zukunft
einzusetzen. Stellvertretend für die Jugend wollte deshalb der
Klima-Treff den Blick der Eitorfer auf die Sorgen und Wünsche der
jungen Generation lenken.
Während der vorherigen Kundgebung erklärten drei Eitorfer
Klima-Botschafter der internationalen Schülerinitiative „Plant for
the Planet“ den Erwachsenen in einer kleinen Physikstunde
anschaulich, wie der Treibhauseffekt die Erde aufheizt. Damit nicht
genug: Sie führten den Zuschauern auch vor, wie Bäume Kohlendioxid
aus der Luft aufnehmen, in ihrer Biomasse speichern und damit die
Erwärmung der Erde abmildern. Ein Schüler der 4. Klasse der
MosaikSchule bot dazu mehrere Dutzend Baum-Setzlinge zum Mitnehmen an,
die seine Klasse in einem Klimaschutzprojekt gepflanzt hatte.
Auf dem Programm standen zudem bewegende kurze und lange Gedichte,
vorgetragen von kleinen und großen Poetry-Fans. Zum Ohrwurm
entwickelte sich für alle Beteiligten der Klima-Song, den Sandra
Krist-Rösgen von „Young Hope“ auf Englisch und Deutsch live mit
den Teilnehmenden einübte. Auf dem Markt konnten Passanten sich zudem
von den Vorteilen einer Photovoltaik-Anlage zur Solarstrom-Erzeugung
und eines Solarkochers, auf dem mit der Kraft der Sonne kostenlos und
klimaneutral Wasser kochte, überzeugen.
„Wenn wir unseren Kindern und Enkeln einen gesunden und lebenswerten
Planeten mit stabilem Klima hinterlassen wollen, müssen wir unser
Leben umgestalten - in der Familie, im Verein, in der Schule, im Job
und in der Gemeinde“, sagte Carmen Ulmen vom Klima-Treff. „Aber
mal ganz ehrlich: Ich stelle mir ein Leben ohne Benzin und Diesel im
Tank, ohne Öl oder Erdgas in der Heizung und ohne klimaschädlichen
Kohlestrom in meiner Steckdose auch viel schöner vor“.
Im Mai hatte der Klima-Treff bereits in einer überparteilichen
Bürgeranregung dem Rat der Gemeinde vorgeschlagen, sich ein Zieljahr
zu setzen, bis zu dem der Ort klimaneutral werden will. Dazu solle
unter Beteiligung der Bürger ein Klimaschutzkonzept erstellt und ein
Klimaschutzmanager eingestellt werden. Die Bürgeranregung wird nach
der Sommerpause in den Ausschüssen behandelt werden.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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