Traktoren und Holder faszinierten
Treckerfest lockte wieder viele Besucher an

Klein, aber oho: Die Holder zählten zu den Stars beim Treckerfest. | Foto: Heike Fries
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Eitorf. Sie waren beim Betreten des Geländes nicht zu übersehen: Knapp 150 Traktoren und etwa 90 Holder und Einachser standen aufgereiht auf der Wiese in Bach und lockten bei sommerlichen Temperaturen über tausend kleine und große Fans an. Die Dorfgemeinschafft Merten/Sieg mit der Vorsitzenden Anke Eifel und die Holderfreunde Eitorf konnten mit der Resonanz beim traditionellen Treckerfest rundum zufrieden sein.
Es entwickelte sich eine volksfestähnliche Atmosphäre. Für die kleinen Gäste standen zwei Hüpfburgen bereit und die Jugend-Rot-Kreuz-Gruppe Eitorf lud zum Malen und ans Spielmobil ein. Die Initiatoren hatten im Vorfeld jede Menge Arbeit: Während die Holderfreunde die Wiese vorbereitet hatten, die vom Team des Besitzers Clemens Dohrmann frisch gemäht worden war, sorgte die Dorfgemeinschaft für die Verpflegung.
Da landeten 110 Liter Teig in den Waffeleisen und rund 1000 Würstchen brutzelten auf dem Grill. Aber auch eine kleine Auswahl an Verkaufsständen gesellte sich zu den Essens- und Getränkeständen auf dem Gelände von Patrick de Schrevel vom Happacher Hof.

Mit von der Partie auch die Mitglieder von Greg’s Einachser Forum, die ihre Maschinen beim Pflügen auf dem Acker in Aktion zeigten. Sie kamen von überall aus Deutschland an die Sieg – unter anderem aus Bad Säckingen, Dortmund, Paderborn und Hamburg. Das zeigt, wie groß die Leidenschaft für Trecker und Holder ist. Viele der Holderfans sind mit den kleinen Treckern aufgewachsen, die früher in der Region vor allem in der Nebenerwerbslandwirtschaft zum Einsatz kamen. Ausgestattet mit vier gleich großen Reifen und einem Vorderantrieb waren sie eigentlich für die Arbeit in steilen Weinbergen gedacht. Aber ihre Vorzüge im Garten oder auf dem Kartoffelfeld oder beim Holzmachen sprachen sich schnell herum. Diese Vorzüge schätzt auch Anna Brombach aus Lindlar, die mit ihren Jungs jedes Jahr zum Treckerfest kommt. Sie nutzt ihren Holder für den heimischen Garten und schwört auf die rückenschonende Arbeit damit. Ralph Busenbach, der Vorsitzende der Holderfreunde Eitorf erzählte, dass sein Onkel schon früh einen Holder hatte und er damit aufgewachsen ist. Damals machte die Familie damit unter anderem Heu für die Kaninchen und die anderen Tiere auf dem Hof.

Ralph Busenbach kennt auch die Geschichte der Firma Holder, die 1888 mit einem Staubsauger begann. Für diese Apparatur waren damals drei Leute vonnöten – denn zwei mussten pumpen, damit sich damit saugen ließ. Das klingt umständlich und es verwundert nicht, dass sich die Firma bald den kleinen Traktoren zuwandte. Die kamen auch im Straßenbau zum Einsatz – unter anderem zum Planieren. Denn sie waren wendig, vielseitig und der Zweitakter war leistungsstrak und mit drei Litern Verbrauch sparsam. Da die Firma Holder in den Siebzigern verkauft und die Produktion eingestellt wurde, sind die gezeigten Maschinen alle mehrere Jahrzehnte alt. Das älteste Exemplar, eine sogenannte Spritze, stammt aus dem Jahr 1938 – damals noch mit einem Holzvergaser als Antrieb, da es in Kriegszeiten kein Benzin gab. Nach dem Krieg wurde das Gerät jedoch wieder umgerüstet. Ein weiteres altes Schätzchen stammt aus dem Jahr 1944 und gehört heute Klaus Schimmelpfennig, der es von einer Gärtnerei übernahm. Beim Betrachten der Holder fällt auf, dass die Designs klar den Trends der jeweiligen Jahrzehnte folgen.

Die schön geschwungenen Motorhauben der 50er finden sich ebenso, wie eckigere Formen aus den Siebzigern. Auch bei den größeren Traktoren gab es Highlights. Der junge David Pees stand zum Beispiel vor einem Exemplar, dass durch seine blaue Farbe und die vier gleichgroßen Reifen auffiel. Er erzählte, dass der Traktor seinem Onkel gehört und es sich um einen Ford County handelt, der aus einem Ford 5000 entstand, als die Firma County aus England die Modelle umbaute und mit Allrad ausrüstete. Überall auf dem Gelände ließen sich solche außergewöhnlichen Traktoren und Holder entdecken. Und im Gespräch merkte man schnell, dass die Leidenschaft für die großen und keinen Trecker, oft schon in jungen Jahren begann.
Das steckt an und die Besucher kommen wohl auch deshalb jedes Jahr gerne wieder zum Treckerfest im Siegtal. Die Dorfgemeinschaft und die Holderfreunde danken allen Helferinnen und Helfern, die zum Erfolg des unvergesslichen Tages beigetragen haben.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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