Furioses Neujahrskonzert als Auftakt im Jubiläumsjahr begeisterte das Publikum in der Kulturkirche Elsdorf-Angelsdorf
Man konnte bereits deutlich beim Einsingen der musikalischen Herren des Köngshovener Quartettverein gemeinsam mit Chefin Daniela Bosenius am vergangenen Sonntag, 12. Januar 2020, spüren, dass sich der MGV auf das erste Konzert im Jubiläumsjahr nach den doch eher ruhigen Feiertagen freute. So hatte die musikalische Leiterin mit ihrem Chor ein schwungvolles und abwechslungsreiches Programm für das Elsdorfer Publikum auf die Beine gestellt, das nicht besser hätte passen können.
Das Team um Günter Röhrig vom Arbeitskreis Kulturkirche Angelsdorf hatte als Veranstalter gemeinsam mit der Stadt Elsdorf alles bestens bis ins kleinste Detail organisiert. Die „muckelige Pfarrkirche“, wie sich Chorleiterin Bosenius zu Beginn über etwa alle 130 besetzten Plätze in der sehr schönen Kirche freute, hat in Sachen Ambiente und Akustik ihr Bestes dazu beigetragen, ideale Konzertbedingungen anzutreffen und sorgte so für einen fantastischen Klang aller Stimmen bis in den letzten Winkel.
Nach der Begrüßung des Publikums durch Röhrig und Vorstellung des Königshovener MGV sowie Daniela Bosenius (Moderation & Gesang) und Julia Diedrich (Klavier) erfüllte der „Colonel Bogey-Marsch“ als „Willkommensgruß“ zum Auftakt des Neujahrskonzertes seinen Zweck – das Publikum zeigte seine Begeisterung sofort mit rhythmischem Klatschen, das auch die Protagonisten erfreute. Dass an den Feiertagen und zum neuen Jahr viel gefeiert wird und auch der ein oder andere alkoholische Tropfen der Geselligkeit keinen Abbruch tut, zeigte der Quartettverein musikalisch mit dem „Chianti-Lied“.
Die sehr unterhaltsamen musikalischen Einlagen von Daniela Bosenius und Julia Diedrich aus ihren Kleinkunst- und Kabarettprogrammen sorgten für noch mehr begeisterte Augen, Ohren und applaudierende Hände beim Publikum. Ob „Ach, lege deine Wange“ als humoristischer Beitrag oder auch kurz vor Schluss das durch Ute Lemper weltberühmte „Cabaret“ versetzte das Kultukirchenpublikum kurzerhand in den Friedrichshain Palast Berlin, wo Größen des Musikbusiness diese Liedbeiträge nicht hätten besser auf die Bühne bringen können. Auch vor Überraschungen machte Bosenius nicht halt: Mit eigens für Angelsdorf adaptierte Liedzeilen begeisterte sie das Publikum. Selbst als Vorsitzender des Arbeitskreises konnte Röhrig sich an diesem Abend nicht sicher sein, plötzlich mitten auf der Bühne sitzend mit einem Triangel als Hauptakteur des Liedes, vorgetragen durch Bosenius zu sein – ebenfalls so geschehen während des Neujahrskonzertes.
Die Solisten Willi Bremer und Helmut Kothe schlugen eher ruhige Töne an, sodass man eine Nadel auf dem Kirchenboden hätte fallen hören können. Auch diese musikalische Seite kam ausgezeichnet beim Publikum an, das die gesangliche Leistung der Solisten zu würdigen wusste. Deshalb war es am Konzertende eigentlich schon zu erwarten, dass die Kulturkirche zum Beben gebracht wurde und langanhaltender Applaus mit Standing Ovations sowie laute „Zugabe“- und „Bravo“-Rufe immer mehr von den Akteuren forderten. „Ohne eine Zugabe kommt ihr uns heute hier nicht von der Bühne!“, ließ Röhrig wissen, der ebenfalls begeistert zum Mikrofon griff. Mit „Aus der Traube in die Tonne“ verabschiedete der Chor das grandiose Publikum. Am Ende hat das ausgezeichnete Kulturmanagement der Stadt Elsdorf gemeinsam mit dem Arbeitskreis der Kulturkirche Angelsdorf das richtige Fingerspitzengefühl bewiesen, bei freiem Eintritt eine echte Symbiose zwischen dieser unterhaltsamen und kurzweiligen Musikauswahl für alle Altersgruppen erzielt und in einer solch grandiosen Kulisse zu organisieren. Das hat allen, die dieses Neujahrskonzert vor Ort live miterleben konnten gezeigt, dass ein Männerchor, auch wenn er in diesem Jahr sein 90-jähriges Chorjubiläum feiert, schon längst in den 20er Jahren angekommen ist: Nicht nur die Liedauswahl und Zusammenstellung des Programms, sondern auch die Bühnenpräsenz sowie Chorklang begeisterten die Zuhörer, die von dieser Professionalität sehr angetan waren. „Ich verfolge alles, was in den Zeitungen steht. – Die machen ja total viel und sind echt klasse!“, wusste eine Konzertbesucherin zu berichten. „Die Chorleiterin, die Pianistin und wirklich alle Männer haben etwas ausgezeichnetes auf die Bühne gebracht. – Wo bekommt man so etwas bei freiem Eintritt schon geboten?“, freute sich ein anderer Konzertbesucher.
Egal ob im Elsdorfer Kino oder wie jetzt in der Kulturkirche Angelsdorf:Derartige musikalische Projekte, die gleich mehrere kulturelle Elemente verbinden, sind gelebte Heimat. Und wenn es einem grandiosen Publikum dann auch noch von den Veranstaltern ermöglicht wird, kostenlos diesem kulturellen Leckerbissen beizuwohnen, ruft das nach einer Fortsetzung dieser Kooperation!
Für alle, die jetzt immer noch nicht genug vom Quartettverein bekommen können, bietet sich in den nächsten Tagen bereits die nächste Gelegenheit: Am Freitag, 17. Januar 2020, 18:00 Uhr, lädt der MGV in die Bürgerhalle Bedburg-Königshoven zur feierlichen Eröffnung der Fotoausstellung anlässlich des 90-jährigen Jubiläums ein. Gemeinsam mit dem Chor können sie so in die heimatverbundene Geschichte mit all ihren Höhen und Tiefen bei kühlen Getränken eintauchen. Am Samstag, 18. Januar 2020, 17:00 Uhr, lädt der Quartettverein zum Auftakt in die Pfarrkirche St. Peter nach Bedburg-Königshoven zur Jubiläumsmesse ein, um danach in der Bürgerhalle gemeinsam beim Festkommers den 90. Geburtstag des Quartettverein zu feiern. Ein abwechslungsreiches musikalische Programm mit Unterstützung des Bundestambourkorps Königshoven erwartet Sie, bis bei der After-Show-Party dann ausgiebig zu aktueller Partymusik, erfrischenden Getränken sowie einem leckeren Imbiss gefeiert werden kann. – Der Eintritt ist zu allen Jubiläumsveranstaltungen frei!
Weitere Informationen rund um den Chor und seine Aktivitäten finden Interessierte unter www.quartettverein-koenigshoven.deoder auch in den sozialen Medien.
LeserReporter/in:Bastian Schlößer aus Bedburg |
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