Vandalismus in Elsdorf
Kirche will Gebäude per Video überwachen
Elsdorf - (mf) Steinschläge an den Fenstern des Kirchenladens, beschmierter
Sandstein und zerstörte Lampen an der Kirche: Mitarbeiter des
Seelsorgebereichs sprechen von einem Brennpunkt an der
Liebfrauenstraße. Deshalb will die Kirchengemeinde ab sofort den
Platz vor dem Pfarrheim und der Kirche St. Mariä Geburt per
Videokamera überwachen lassen.
„Wir sehen keine andere Möglichkeit mehr“, sagt Marie-Louise
Leufgen, Verwaltungsleiterin des Seelsorgebereichs. Die Investition
ist zwar teuer, aber deutlich günstiger als die Schäden zu
reparieren. Die Kirchengemeinde beklagt vor allem, dass der
Vandalismus stetig zunimmt. Zwar beschädigten Kinder bereits in den
vergangenen Jahren die Gebäude an der Liebfrauenstraße. Doch in den
vergangenen Tagen nahm die Zahl der Angriffe auf das Kirchengebäude
stark zu.
So gab es seit Ferienbeginn bereits vier Vorfälle allein in Elsdorf.
Die Schäden reichen von rassistischen und obszönen Schmierereien bis
hin zu eingeschlagenen Fenstern und Lampen. Sogar die Bleiglasfenster
an der Kirche haben die Jugendlichen angegriffen. „Das Schlimme ist,
dass die Großeltern der Kinder das Gebäude nach dem Krieg aufgebaut
haben. Es ist einfach kein Wertgefühl mehr da“, beklagt
Marie-Louise Leufgen.
Ähnliche Kirchenfenster seien nicht mehr zu kriegen. Selbst ein
Ersatz kostet rund 10.000 Euro. Kreideschmierereien auf dem Sandstein
der Kirche sind ein ähnliches Problem. Der Stein muss abgeschliffen
werden, um die Bilder zu entfernen. Das ist nicht nur teuer, sondern
könnte auch den Turm der Kirche beschädigen, der zum Teil bereits im
zwölften Jahrhundert errichtet wurde. Auch die Schmierereien häufen
sich – und das nicht nur in Elsdorf, sondern auch in Berrendorf.
„Wir könnten einen Anstreicher beschäftigten, wenn wir das
wollten“, sagt Leufgen.
Leufgen versuchte mehrmals, auf die Kinder und Jugendlichen zuzugehen.
Doch die zeigten sich nicht gesprächsbereit, liefen weg oder
zerstörten im Anschluss Lampen. Die Kinder zu Tätern machen möchte
Leufgen aber auch nicht. Zudem bemängelt die Verwaltungsleiterin,
dass die Polizei bisher nichts unternommen hat.
Von der Videoüberwachung verspricht sich die Kirchengemeinde Beweise
für die Versicherung. So könnte diese sich das Geld für die
Schäden direkt von den Jugendlichen zurückholen. Falls sie noch
minderjährig sind, müssten die Eltern für die entstandenen Schäden
aufkommen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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