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KGS Elsdorf empfängt die Elisabeth und Bernhard Weik-Stiftung
Ein „ganz normaler Tag“…

Blindenparkour | Foto: Heinz Könen
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Ein ganz normaler Tag war der 19. Juni 2019 nicht, als die Weik-Stiftung morgens in der Kath. Grundschule (KGS) Elsdorf eintraf.

Welche Möglichkeiten hat meine sehbehinderte oder blinde Nachbarin, die Umwelt wahrzunehmen? Wie und was empfindet mein hörgeschädigter oder gehörloser Freund? Welche Probleme hat meine Klassenkameradin mit ihrem Übergewicht? – Diesen und vielen weiteren Fragen stellten sich Schülerinnen und Schüler aus insgesamt acht Klassen der KGS Elsdorf.

Im Rahmen des Projektes Ein „ganz normaler Tag“ stellt die Elisabeth und Bernhard Weik-Stiftung, Langenfeld, unter der Leitung von Christoph Schäl das erforderliche, kindgerechte Equipment leihweise zur Verfügung. Acht Stationen sind in der KGS zu absolvieren, um allen Fragen auf den Grund zu gehen und hautnah zu erleben, wie sich der Alltag von Menschen mit Handikap gestaltet, welche Probleme zu bewältigen sind, welchen Sorgen, Nöten und Barrieren sie sich täglich stellen müssen.

Mit Unterstützung vieler Elternhelferinnen und -helfer und dem gesamten Lehrerkollegium, führen selbst betroffene haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter*innen der Weik-Stiftung hoch motivierte, interessierte Mädchen und Jungen in kleinen Gruppen behutsam in die Thematik ein.

Eine Unmenge einprägsamer Motto-T-Shirts, das jedes Kind als Spende der Stiftung als Erinnerung behalten darf, sorgt für ein wunderbares, einheitliches Bild.

Der Einblick in die Gebärdensprache und ein „kleiner Knigge“ im Umgang mit hörgeschädigten und gehörlosen Personen, in kindgerechter Form gefühlvoll und spannend präsentiert, wird von den Kids ebenso gern angenommen wie der korrekte Umgang mit einem Blindenbegleithund und die Grundlagen der Brailleschrift.
Eine weitere Übung ist das Gehen mit Augenmaske und Blindenstock. „Erblindet“ (mit Augenmaske) auf dem Tandem gefahren zu werden, ist für beide Beteiligten eine besondere Herausforderung. Wie schwer es fällt, sich mit Unterarmstützen fortbewegen zu müssen, wird am Hindernis einer weiteren Station deutlich. Gewichtswesten, zusätzlich Manschetten für Handgelenke und Knöchel, symbolisieren eindrucksvoll nicht vorhandenes Übergewicht. Selbst einfache, kurze Turnübungen bei sommerlichen Außentemperaturen, bringen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf dem Schulhof blitzartig ins Schwitzen. In Rollstühlen sitzend, erahnen die Schülerinnen und Schüler, wie es sein muss, vorhandene Alltagsbarrieren zu meistern.
Eine Stufenmatte symbolisiert vorhandene Hindernisse, wie beispielsweise Stufen oder nicht abgesenkte Bürgersteige. Wie schwierig es ist, Barrieren dieser Art mit dem Rollstuhl zu meistern, sind am praktischen Beispiel erlebbar.

Unkenntnis und Unachtsamkeit sind ursächlich, dass Personen mit Handikap im Alltag immer noch Mobbing und Ausgrenzung erfahren. Häufig betroffen sind Kinder. Sie werden gehänselt, gemobbt, ausgegrenzt. „Ziel der Veranstaltung ist, unsere Schülerinnen und Schüler für die Bedürfnisse und Belange von Personen mit Handikap zu sensibilisieren“, informiert Schulleiterin Christa Sommer. „Kinder haben deutlich weniger Berührungsängste als Erwachsene und stellen erheblich mehr Fragen, vorzugsweise an Betroffene“, stellt Projektleiter Christoph Schäl klar. „Künftig mit dem erforderlichen Quantum Einfühlungsvermögen sehenden Auges ihr Umfeld wahrnehmen und erleben, wäre das gelungene Ziel unserer Aktion.“

Menschen mit Handikap sind Teil der Gesellschaft. Sie haben das Recht, jeden Tag als „ganz normalen Tag“ zu leben und zu erleben. Inklusion statt Isolation.
Unterstützen wir sie dabei.

Die Weik-Stiftung berücksichtigt für eine gleiche Aktion ggfs. auch Ihre Schule. Kontakt für interessierte Grundschulen: c.schael@gemeinsam-csc.de

LeserReporter/in:

Renate Könen aus Elsdorf

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