Ehrenamtliche Hilfe
Zusammen leben
Engelskirche - (ae) Kurz zu beschreiben, was die Flüchtlingshilfe in Engelskirchen
tut, geht gar nicht. Dafür muss schon weiter ausgeholt werden.
2015 rief Hans Willi Rudloff, Standortlotse von der
Ehrenamtsinitiative Weitblick, die Flüchtlingshilfe ins Leben. Nach
und nach kamen immer mehr Engelskirchener dazu die gerne bereit sind,
etwas für die Flüchtlinge in der Gemeinde zu tun. So ist auch ZIEL-
„Zusammen in Engelskirchen leben“, eine Initiative des Vereins
Flüchtlingshilfe, entstanden. Sabine Plötz, Elke Eichen-Witte,
Andrea, Anja und Maleen Lukas haben es sich zur Aufgabe gemacht,
verschiedenen Kulturen in Engelskirchen zusammen zu führen. Etwa
dreimal im Jahr bieten sie besondere Aktionen an, wie etwa einen Stand
auf dem Engelskirchener Christkindmarkt gemeinsam mit Flüchtlingen.
Hierfür wurden vorher Weihnachtsschmuck, Tonsterne und
Weihnachtskarten gebastelt. Ebenso nahmen rund 50 Flüchtlinge mit
ihren Betreuern am Rosenmontagszug in Engelskirchen teil und es wurde
ein Reisebus gemietet und mit etwa 40 Flüchtlingen ging es nach Bonn
ins Haus der Geschichte.
Am Aggerstrand, im Mehrgenerationenpark in Ründeroth, findet an jedem
dritten Sonntag im Monat von 15 bis 18 Uhr ein offenes Treffen für
Flüchtlinge und Engelskirchener Bürger statt. Hier kann in lockerer
Atmosphäre zusammen geklönt und Kaffee getrunken werden und alle
können sich besser kennen und verstehen lernen. Rund 30 Personen
kommen zu den Treffen, viele Kinder sind dabei. Sie können sich hier
so richtig auf dem Gelände vom Aggerstrand austoben und das
Spieleangebot, unter anderem den Billardtisch nutzen. Mit Kuchen und
Waffeln sind diese Nachmittage perfekt abgerundet. Vor einiger Zeit
haben Flüchtlingsfrauen für die Bewohner im St. Josef Altenheim in
Engelskirchen gekocht und gemeinsam mit ihnen gegessen.
Viele ehrenamtliche Helfer stehen den Flüchtlingen seit der Ankunft
in der Gemeinde Engelskirchen zur Seite. Franca Massa ist für die
Einteilung der Betreuer zuständig. Die Betreuer helfen ihnen beim
Ausfüllen von Anträgen, behördlichen Gängen und allen anderen
Dingen, die anstehen und wo Hilfe nötig ist.
Da über einen längeren Zeitraum betreut wird entstehen auch
Freundschaften und so passiert es auch, dass Betreuer zu Taufen und
mehr eingeladen werden. Da die meisten Flüchtlinge mit sehr wenig
Kleidung hier ankommen, schauen die Betreuer was sie benötigen. Das
geht von Kleidung, Bettwäsche und Haushaltsgegenständen über
Spielsachen bis hin zu Möbeln. Das gibt es alles im Depot der
Flüchtlingshilfe, in der Oststraße 26, in Engelskirchen-Ründeroth.
Hier können sich die Flüchtlinge in Begleitung ihres Betreuers, auf
rund 600 Quadratmetern, umschauen und das was sie benötigen
mitnehmen. Es sieht fast aus wie in einem Kaufhaus mit verschiedenen
Abteilungen. Alles ist ordentlich nach Größen und Geschlecht
sortiert und auch die Spielsachen sind alle auf Funktionsfähigkeit
und Vollständigkeit überprüft.
Ebenso werden Fahrräder repariert und weitergegeben. Hier im Depot
sind sieben Frauen tätig, einige Männer helfen beim Möbel abholen.
Margit Schäfer und Daniela Yücebas sind Frauen der ersten Stunde,
weitere kamen dazu und sind geblieben. Mittwochs können hier vor Ort
von 9 bis 12 Uhr und nach Vereinbarung Sachspenden abgegeben werden.
„Und es wäre toll, wenn Sachspenden weiter fließen würden“,
sagte der Vorsitzende Christian Stiefelhagen, „im Moment leben etwa
400 Flüchtlinge in der Gemeinde und niemand merkt etwas davon.“
Rund 50 werden noch erwartet.
Ein wichtiger Punkt ist auch der Deutschunterricht für Flüchtlinge,
den Jutta Rieckmann mit weiteren Lehrern anbietet. Hier übernahm die
Flüchtlingshilfe die Betreuung der Kinder, so dass auch Mütter die
Möglichkeit hatten am Unterricht teilzunehmen. Es wird gerade daran
gearbeitet, dass die Kinderbetreuung wieder möglich wird. 20
Flüchtlingskinder werden durch gespendetes Geld der Engelskirchener
Bürger mit neuen Schulsachen zum Schulanfang ausgestattet. Ab und zu
organisiert die Flüchtlingshilfe einen Trödelmarkt an der
Vorratskammer in Ründeroth. „Gegenstände und Bekleidung, die bei
der Flüchtlingshilfe nicht gebraucht werden, gehen weiter an die
Caritas, AWO, Lichtbrücke und nach Tschernobyl“, berichtet Margit
Schäfer.
Die Flüchtlingshilfe sucht händeringend ehrenamtliche Helfer und
Wohnungen für Familien und Zimmer für Einzelflüchtlinge, wobei die
Mietzahlungen gesichert sind. www.fluechtlingshilfe-engelskirchen.de.
Am 16. September lädt ZIEL, von 13 bis 18 Uhr zum Sommerfest unter
dem Motto „Engelskirchen lernt sich kennen“ ins evangelische
Gemeindehaus in Engelskirchen ein.
Die Gäste erwartet ein Büffet internationaler Speisen, eine
Trommelgruppe, Musik der Band Red Martini und die kleinen Besucher
dürfen sich auf den ZirkusBus, Kinderschminken und Bewegungsspiele
freuen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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