Prozession und Jahrmarkt
„Gymnicher Ritt“ an Christi Himmelfahrt
Erftstadt-Gymnich (vd). Die Tradition des Gymnicher Ritts beruht auf Ereignissen aus dem 13. Jahrhundert. Ritter Arnold von Gymnich nahm in den Jahren 1217 bis 1221, so ist es urkundlich belegt, am 5. Kreuzzug teil. In dieser Zeit blieb er mit seinem Pferd in einem Sumpf stecken. In der Not bat er Gott um Hilfe und schwor, ihm zur Ehr jedes Jahr einen Ritt mit der Dorfgemeinschaft zu unternehmen, um seine Rettung in Erinnerung zu halten. Ein aufgeschrecktes Sumpfhuhn habe, so die Überlieferung, dann das Pferd erschreckt, so dass es einen Satz auf festen Grund machte - die Tradition war geboren.
Und so zieht dieses Jahr zum mittlerweile 799. Mal an Christi Himmelfahrt der Gymnicher Ritt durch den Ort und die Felder. Die Kirchengemeinde wie auch die St. Sebastianus- und die St. Kunibertus-Schützen wurden für die Ausrichtung des Gymnicher Ritts von der Stadt Erftstadt im vergangenen Jahr mit der Carl-Schurz-Medaille geehrt, der höchsten Auszeichnung, die die Stadt zu bieten hat. Abgerundet wird die kirchliche Fuß- und Reiterprozession wieder von einem großen Jahrmarkt.
Zum Ablauf der Prozession
Zur Prozession erwartet die katholische Kirchengemeinde St. Kunibert rund 150 Berittene und mehrere hundert Fußpilgerinnen und -pilger. Zum Auftakt versammeln sich um 8 Uhr die Gymnicher Schützenvereine und übernehmen im Schlosspark Gymnich die Schlossstandarte und das Kreuzpartikel. Für diese Zeremonie ist der Schlosspark nur den Schützen zugänglich, betonen die Organisatoren. Auf dem Rittplatz an der Pfarrkirche beginnt dann um 9 Uhr die Reitermesse. Im Anschluss setzt sich die Reiterprozession in Bewegung und zieht über die Gymnicher Hauptstraße, die Dirmerzheimer Straße, die Landstraße 495 und den Siedlerweg in die Felder rund um Gymnich. Nach rund zweieinhalb Stunden kehrt die Prozession zurück zum Rittplatz, wo zum Abschluss ein sakramentaler Segen gespendet wird. Die Fußpilger starten übrigens schon gegen 8.50 Uhr auf die gleiche Strecke.
Jahrmarkt bis 19 Uhr
Parallel zur Prozession beginnt am Vormittag der Jahrmarkt entlang der Gymnicher Hauptstraße, auf dem Parkplatz vor der AWO, auf dem Pater-Kentenich-Platz sowie dem Kunibertusplatz. Wenn die Pilger mit der Prozession durch den Ort zum Rittplatz ziehen, werden die Geschäfte unterbrochen. Enden wird der Jahrmarkt um 19 Uhr.
Stadt betont Einschränkungen
Die Stadt Erftstadt betont, dass bereits am Vorabend, 8. Mai, die Ortsdurchfahrt Gymnich gesperrt wird. Die Umleitung des Verkehrs ist ausgeschildert und erfolgt über die A 61. Besuchern aus dem näheren Umland wird geraten, mit dem Fahrrad anzureisen. Man kann aber auch mit dem Fahrzeug in den Ort fahren. Parkplätze sind, allerdings nur in begrenztem Umfang, im Bereich Heinrichstraße (Parkplatz der St. Sebastianus Bruderschaft), im Bereich des Sportplatzes und des Schulhofes sowie an der Schützenstraße vorhanden. Darüber hinaus kann man, soweit das Halten und Parken nicht durch Verbotszeichen eingeschränkt ist, an den Fahrbahnrändern der Straßen, vorzugsweise im östlichen Bereich, parken. Im Ortskern gilt weitgehend ein Halteverbot.
Für Schwerbehinderte mit gültigem Parkausweis werden an der Kohlstraße und im Bereich der Straße „Vorpforte“ Parkplätze eingerichtet.
Der Linienbusverkehr wird Gymnich am 9. Mai gar nicht anfahren. Ersatzhaltestellen werden im Süden am Kreuzungsbereich L 495/L162 eingerichtet.
Die Stadt bittet die Anwohner um Verständnis.
Für den reibungslosen Ablauf der Veranstaltung sind die Polizei, die Feuerwehr, der Malteser Hilfsdienst, die Kirchengemeinde St. Kunibert und der Jahrmarktveranstalter (Bonner Veranstaltungsarge) in enger Abstimmung mit dem Ortsbürgermeister, dem Kreisveterinäramt und der Stadtverwaltung bereits im Vorfeld im Einsatz.
Auskünfte rund um die Prozessionen erteilt das Gymnicher Pfarrbüro St. Kunibert unter Telefon 02235 / 5328. Fragen, insbesondere verkehrsrechtlicher Art, beantwortet das Ordnungsamt unter Telefon 02235 / 409-601 oder per Mail an ordnungsamt@erftstadt.de
Redakteur/in:Düster Volker aus Erftstadt |
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