"Museum Jolmnack"
„Kunstvolles“ Ballett und der Blick fürs Wesentliche

Lea Köllejan, Klara Stein, Madita Kaumanns, Lisa Zarbock, Mia Langer, Mirella Weis und Mette Kuhl ­erfüllten hier das „Museum Jolmnack“ tänzerisch mit Leben. | Foto: Erik Bohnenstengel Fotografie
  • Lea Köllejan, Klara Stein, Madita Kaumanns, Lisa Zarbock, Mia Langer, Mirella Weis und Mette Kuhl ­erfüllten hier das „Museum Jolmnack“ tänzerisch mit Leben.
  • Foto: Erik Bohnenstengel Fotografie

Erftstadt (vd). Diese Aufführung war wahrlich „kunstvoll“, und das gleich in mehr­facher Hinsicht. Das, was das Ensemble der Ballettschule des VfB Erftstadt als ureigene Geschichte tänzerisch auf die Bühne „zauberte“, zog das Publikum bei zwei Aufführungen in den Bann. Im selbstgeschriebenen Stück „Museum Jolmnack – zurück in die Zeit der verschwundenen Bilder“ hatten insgesamt 55 Schülerinnen im Alter von 3 Jahren bis hin ins Erwachsenenalter aus Erftstadt, Brühl, Kerpen und der weiteren Umgebung ihren Platz.

Die „Kunst“ dieser Aufführung spannte dabei den Bogen von Werken alter Meister bis hin zu deren tänzerischer Interpretation: Während eigentlich eine große Sonderausstellung mit Kunstwerken wie Degas‘ „Der Tanzunterricht“, Monets „See­rosenteich“ oder „Frau mit Sonnenschirm“, Picassos „Dora Maar“, Simpsons „Chinesische Mauer“, Van Goghs „Sternennacht“, Turners „Die Seufzerbrücke“ oder Munchs „Der Schrei“ die Besucher in ihren Bann ziehen soll, verschwinden die Werke im Beisein der Museumsbesucher. Und die bemerken es gar nicht, weil sie nur mit sich selbst und ihren Smartphones beschäftigt sind. Letztlich ist ein Experten-Team gefragt, durch einen magischen Bilderrahmen hindurch den Weg in die Vergangenheit anzutreten, um die Kunstwerke zurückzuholen. Der Clou: Die Ballettschülerinnen tanzen die Bestandteile der jeweiligen Kunstwerke und werden vom Experten-Team samt magischem Bilderrahmen sukzessive „eingefangen“ und in das ursprüngliche Gemälde in die Gegenwart zurück gebracht. Das Stück, die Tänze und die gesamte Aufführung glänzten mit viel Kreativität und hoher Qualität. Dementsprechend wurde das „Kreativ-Team“ sowie Ballett-Lehrerin Silke Meisel am Ende mit „standing ovations“ belohnt. Das Kreativ-Team bestand aus neun Schülerinnen unterschiedlichen Alters. Gemeinsam entwickelten sie die Geschichte, Tänze und Rollen sowie die Kostümentwürfe. „Verewigt“ waren die Beteilgten im Museumsnamen „Jolmnack“, der sich aus den Vornamen der Mitglieder zusammensetzte.

Die Erzählerin des Stücks, Sabine Stein, und Silke Meisel betonten am Ende, „dass diese wunderschöne und besondere Ballett-Aufführung nur möglich war, dank der tatkräftigen Unterstützung der Eltern, die alle Kostüme selbst nähten, das Bühnenbild bauten und sogar ganze Lieder selbst texteten und einsangen.“ Ebenso betonten sie das Engagement der Crew ehemaliger Schülerinnen, die die Kinder hinter der Bühne schminkten und für einen reibungslosen Ablauf sorgten. So stand am Ende einer zweijährigen Vorbereitung und jeder Menge Herzblut ein überwältigendes Ergebnis – und die Botschaft, des Öfteren mal „das Handy wegzulegen und den Blick wieder auf das Wesentliche zu lenken.“

Redakteur/in:

Düster Volker aus Erftstadt

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