Haus Giersberg
Neues Leben im alten Haus
Erftstadt-Bliesheim - Tatendurstig und voller Motivation stehen vier Vorstandsmitglieder des
Vereins „Em Dörp“ und der neue Besitzer von Haus Giersberg
Wolfgang Haehn an diesem Oktobersamstag in der ehemaligen
Traditionsgaststätte. Es juckt ihnen in den Fingern, die
Renovierungsarbeiten in dem 200 Jahre Gemäuer anzugehen. Allein - sie
dürfen es nicht.
„Wir haben bei der Bezirksregierung Fördermittel beantragt. Solange
darüber nicht entschieden ist, muss die Arbeit ruhen. Wir dürfen nur
das tun, was der Bestandserhaltung des Hauses dient“, erklärt
Haehn. Wann über den Antrag des Vereins, der sich Ende August
gegründet hat, entschieden wird, ist völlig unklar. Aber Kassiererin
Anita Bäumerich hat ein klares Ziel vor Augen: „Am 31.12.2019 soll
Haus Giersberg fertig sein.“
Fast 200 Kubikmeter Hausrat, Sperr- und Baumüll haben fleißige
Hände - Vereinsmitglieder und engagierte Bürger - bereits entsorgt.
„Als wir entrümpelt haben, kamen hier Leute rein und haben einfach
mitgeholfen“, erinnert sich der 1. Vorsitzende Meinhard Tappert.
Auf große Resonanz sei das Projekt Haus Giersberg bei den Bliesheimer
gestoßen, zur Gründungsversammlung des Vereins kamen 120 Leute in
den Saal, der als einziger Raum im Haus derzeit nutzbar ist. 66
Mitglieder verzeichnet „Em Dörp“, Tendenz steigend.
„Es gibt wohl niemanden hier im Ort, der mit Haus Giersberg keine
eigene Geschichte verbindet. Für die meisten ist das Haus ein Stück
eigenes Leben“, sagt der 2. Vorsitzende Markus Kappelmaier.
Genau diese Tradition mit neuem Leben zu erfüllen hat der Verein sich
auf die Fahne geschrieben. Altes und Neues zusammenführen, einen
Treffpunkt für Bürger jeden Alters zu schaffen, Kultur, Geselligkeit
anbieten, Neubürger integrieren - das ist das Ziel des rührigen
Vereins. Ein Bernd Alois Zimmermann-Klangraum schwebt Haehn vor, ein
Raum, in dem sich die Rohmedräjer darstellen können, Karneval,
Konzerte, Kunstausstellungen, ein Jugendtreff mit Billard, Kicker und
Dart und der Erhalt einer Kegelbahn sollen das Haus mit Leben
erfüllen. Ob die Gastronomie in Eigenregie betrieben oder verpachtet
werden soll, wird sich noch weisen. „Da sind mehrere Wege möglich,
die wir uns offenhalten“, sagt Kappelmaier.
Wenn die Entscheidung über die Fördermittel gefallen ist, legen die
Vereinsmitglieder los. „Viel Hilfe kommt auch aus den anderen
Ortsvereinen und von Ortsbürgermeister Frank Jüssen“, freut sich
der Seniorenbeauftragte Walter Cremer. Die Liste der Gewerke ist lang:
Bausanierung, Brandschutz, Heizung, Strom, Wasser, Küche, Renovierung
der Gaststätte. „Zwölf Wasserschäden hatten wir allein in den
zwei Jahren des Leerstands“, berichtet Haehn, ein Kölner, der seit
viereinhalb Jahren in Bliesheim lebt. Ihm liegt Haus Giersberg am
Herzen, auch wenn noch viel Arbeit vor den Vereinsmitgliedern liegt.
„Em Dörp“ freut sich über jedes neue Vereins- oder
Fördermitglied. Wer Interesse hat, meldet sich bei Meinhard Tappert
oder schaut auf die Internetseite www.em-doerp.de
Redakteur/in:REDAKTEURIN Gabriele Rupprecht aus Erftstadt |
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