Besondere Impfaktion
Ärzteteam war vor Ort
Euskirchen - Um gerade Personen mit psychischen Beeinträchtigungen in vertrauter
Umgebung impfen zu können, ist ein sechsköpfiges Ärzteteam zu den
einzelnen Werkstattstandorten der Nordeifelwerkstätten angereist.
(me). „Es ist bislang alles gut gelaufen“, sagt Georg
Richerzhagen, Geschäftsführer der Nordeifelwerkstätten (NEW) über
eine besondere Impfaktion.
Denn jetzt konnten sich Beschäftigte und Mitarbeiter des
Dienstleisters rund um die Belange von Menschen mit Behinderung an den
einzelnen, über den Kreis Euskirchen verteilten Werkstattstandorten
direkt in den Betriebsstätten gegen das Corona-Virus impfen lassen.
Da es bei den NEW auch viele Menschen mit psychischen
Beeinträchtigungen und Angststörungen gibt, sei das Impfen in einer
vertrauten Umgebung besonders wichtig, wie Ute Bugnagel,
Betriebsratsvorsitzende und examinierte Fachkraft für Arbeits- und
Berufsförderung, betont: „Wir beantworten seit Wochen Fragen zur
Impfung und haben an den Standorten jeweils eine Werkhalle zur
Impfstation umgewandelt – das bedeutet sehr viel Arbeit und
Organisation, ich ziehe meinen Hut vor dem großen Engagement aller
Beteiligten, die das möglich gemacht haben.“
Das bestätigt auch Thorsten Schönrath, Produktionsleiter der
Werkstatt in Euskirchen-Kuchenheim: „Auch die Beschäftigten haben
sofort kräftig mit angepackt und geholfen, dass heute hier fast 300
Menschen geimpft werden können.“
Hier und da habe es schon mal Ängste und auch mal Tränen gegeben, so
Richerzhagen, eine Injektions-Nadel würde eben bei vielen Menschen,
ob mit oder ohne Behinderung, ungute Gefühle auslösen: „Aber
grundsätzlich verlief alles prima.“
Christoph Danes, Leiter Soziale Dienste in Kuchenheim, berichtete:
„Wir sind mit einem Team hier, um sowohl organisatorisch wie
psychologisch zu betreuen.“
Konkret werden gerade Menschen mit Ängsten nicht nur vom angereisten
sechsköpfigen Ärzteteam versorgt, sondern eben auch mit einer 1:1
Betreuung von NEW-Fachkräften, selbstverständlich unter Wahrung von
Privatsphäre und Freiwilligkeit.
Georg Richerzhagen: „Wir sind nicht bei 100 Prozent Durchimpfung,
manche Menschen wollen oder können sich etwa aus medizinischen
Gründen nicht impfen lassen. Aber unsere Quote ist sehr hoch.“ So
sind bislang am Standort Zingsheim und Ülpenich jeweils ebenfalls
rund 300 Personen geimpft worden, am kleineren Standort Kall sollen es
noch 125 werden. Zusätzlich wurden NEW-Beschäftigte, die in
Wohnheimen leben, dort bereits geimpft.
„Wir sind sehr froh, dass wir vor Ort an unseren Standorten impfen
können“, so der NEW-Geschäftsführer, der allerdings nicht
verhehlt, dass dafür einige Telefonate, viel Organisation und einiger
zeitlicher Vorlauf von Nöten waren.
Sein Team hat derweil viele Informationen weitergegeben, etwa, dass
man auch nach der Impfung weiter eine Maske tragen und Mindestabstand
halten müsse, denn die Impfung könne das Virus nicht komplett
aussperren, sondern solle vor einem schweren Verlauf schützen.
Geimpft wurde das Vakzin Moderna.
Die zweite Impfung soll im Mai erfolgen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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