Arbeitsmarktzahlen im Juni
Arbeitsmarkt bleibt weiter stark unter Druck
Kreis Euskirchen (gr). Die Arbeitslosenzahlen gingen im Juni nur
leicht zurück. Insgesamt waren 6.383 Menschen arbeitslos, das waren 8
oder 0,1 Prozent weniger als im Vormonat. Der Bestand der Arbeitslosen
lag mit einem Plus von 1.196 oder 23,1 Prozent über dem niedrigen
Niveau des Vorjahresmonats. Die aktuelle Arbeitslosenquote blieb
unverändert nd beträgt im Juni 6,0 Prozent.
„Die Arbeitslosenzahlen stagnierten im Juni nahezu. Damit ist die
Frühjahresbelebung in diesem Jahr gänzlich ausgeblieben, das hat
Folgen für den Arbeitsmarkt. Ich bin erleichtert, dass die Zahlen
nicht weiter gestiegen sind, denn der Arbeitsmarkt ist wegen der
Corona-Pandemie weiterhin stark unter Druck. Üblicherweise sinken die
Arbeitslosenzahlen in einem Juni nochmal etwas deutlicher, bevor im
Juli die Sommerpause beginnt. Die Arbeitslosigkeit steigt dann
saisonbedingt leicht an, unter anderem weil Azubis nach der Ausbildung
zum Teil nicht übernommen werden und Einstellungen erst nach den
Sommerferien erfolgen. Ich gehe also für die kommenden Monate eher
von weiteren Anstiegen aus“, kommentiert Rainer Imkamp, Vorsitzender
der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Brühl, die neuesten
Arbeitsmarktdaten aus dem Kreis Euskirchen.
Auch die Nachfrage nach neuen Arbeitskräften ist infolge der
Corona-Krise massiv zurückgegangen. Seit Jahresbeginn wurden 1.662
neue Arbeitsstellen bei der Agentur für Arbeit für den Kreis
Euskirchen gemeldet, 633 oder 27,6 Prozent weniger als vor einem Jahr.
„Auch, wenn mit den Lockerungen wieder mehr Bewegung in den
Arbeitsmarkt kommt, wird es eine Zeit dauern, bis die Arbeitslosigkeit
wieder auf dem niedrigen Stand von vor der Corona-Pandemie angekommen
ist“, so Imkamp weiter.
Positiv sieht der Chef der Brühler Arbeitsagentur die hohe Zahl an
Unternehmen, die in Kurzarbeit gegangen sind: „Schwerpunkt unserer
Arbeit in den letzten Monaten war die Bewilligung und Auszahlung des
Kurzarbeitergeldes. Wir haben die Zahl der Mitarbeitenden in der
Leistungsgewährung deutlich aufgestockt, um schnell und
unbürokratisch die in Vorleistung von den Betrieben erbrachte
Lohnersatzleistung erstatten zu können. Wir benötigen in der Regel
nur wenige Tage dafür.
Das war für die Unternehmen der Region teilweise von existentieller
Bedeutung. Ohne die Kurzarbeit und wenn sie nicht von so vielen
Unternehmen in Anspruch genommen worden wäre, hätte die
Arbeitslosigkeit viel mehr Menschen treffen können.“
Ab sofort öffnet die Arbeitsagentur in Brühl für dringende Anliegen
ihre Türe in Brühl und in der Geschäftsstelle in Euskirchen.
Hierbei steht der Gesundheitsschutz der Kunden und Mitarbeitenden an
erster Stelle der Planungen. Deshalb wird es zunächst keinen
ungesteuerten Kundenzugang in die Häuser geben, sondern müssen
terminiert erfolgen.
Für den Mai legte die Statistik nun die endgültigen
Kurzarbeits-Daten zu den Anzeigen und betroffenen Personen vor. Danach
zeigten im Mai 128 Unternehmen aus dem Kreis Euskirchen Kurzarbeit an.
Im Mai 2019 lagen keine Anzeigen vor. In den Anzeigen wurden der
Arbeitsagentur für Mai 2020 1.505 Personen genannt. Für den Juni
erfasste die Statistik vorläufige Zahlen für den Zeitraum 1. bis 25.
Juni. Demzufolge zeigten im Juni 29 Unternehmen Kurzarbeit für 385
Personen an. Seit April wurden von 1.718 Betrieben für 18.338
Personen Kurzarbeit angezeigt. Im gleichen Zeitraum des vorigen Jahres
wurde von drei Betrieben für 74 Personen angezeigt. Zur realisierten
Kurzarbeit liegen aus verfahrenstechnischen Gründen derzeit nur Daten
mit Stand Dezember 2019 vor, da eine fünfmonatige Wartezeit zur
statistischen Erhebung abgewartet wird.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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