Bauern schlagen Alarm
Auflagenflut bedroht Existenz der Landwirte

Die Landwirtschaft sieht sich durch zunehmende Auflagenflut in ihrer Existenz bedroht. | Foto: pixabay
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Euskirchen/Bonn - Die Bauern schlagen Alarm. Die zunehmende Auflagenflut bedroht ihre
Existenz. „Es ist 5 vor 12! Die Flut der Vorschriften, die durch das
Agrarpaket auf uns einprasselt, gefährdet unsere landwirtschaftliche
Betriebe“, betont Hans Schorn, Vorsitzender der Kreisbauernschaft
Euskirchen.

(me). Am kommenden Montag, 14. Oktober, machen die Bauern ihrem Ärger
in einer Kundgebung vor dem Bundeslandwirtschaftsministerium in
Bonn-Duisdorf um 11.55 Uhr, fünf vor zwölf, Luft.

Dazu laden der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV), der
Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband (WLV), der Bauern- und
Winzerverband Rheinland-Nassau, der Bauern- und Winzerverband
Rheinland-Pfalz-Süd sowie der Provinzialverband Rheinischer Obst- und
Gemüsebauer ein.

Durch das Agrarpaket sowie weitere neue Verordnungen der
Bundesregierung drohen zahlreiche neue Auflagen, die auch die
rheinischen Landwirte hart treffen. Dazu gehören das Aktionsprogramm
Insektenschutz mit zusätzlichen Pflanzenschutzauflagen, das
Tierwohl-Label und die Mittelumschichtung der EU-Agrargelder von der
ersten in die zweite Säule sowie die neue Düngeverordnung. Der
Berufsstand befürchtet, dass die Bauern in ihrer Existenz gefährdet
werden. „Keine Zukunft ohne Bauern!“, fordert der Vorsitzende.
Nach Angaben des Deutschen Bauerverbandes drohen auf fast 2,4
Millionen Hektar landwirtschaftlicher Fläche in Deutschland
zusätzliche ordnungsrechtliche Eingriffe.

Die Auflagen reichen von einem faktischen Pflanzenschutzverbot bis hin
zu einem tiefen Eingriff in das Eigentum. „Die geplanten Verbote
verhindern die Gestaltung von sinnvollen Agrarumweltprogrammen und
erhöhen gleichzeitig das Sanktionsrisiko für unsere
landwirtschaftliche Betriebe“, so die Kritik des Vorsitzenden.

„Wir wenden uns konsequent gegen eine Ausdehnung des Ordnungsrechtes
und setzen uns für das mit der Politik in Nordrhein-Westfalen über
viele Jahre hinweg erfolgreich entwickelte Prinzip der Kooperation
ein“, fordert der Vorsitzende. Die Bauern im Rheinland seien bereit,
den längst begonnenen Veränderungsprozess konsequent im Sinne von
Klima-, Umwelt und Naturschutz weiter voranzubringen. Voraussetzung
dafür sei allerdings Respekt und Anerkennung für das, was die
Landwirte Tag für Tag für die Gesellschaft leisten.

Mit der Demo am Montag wolle man ein Zeichen setzen. Ein Zeichen, das
sagt: „Stopp! So nicht!“.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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