Tag des offenen Denkmals
Baudenkmale zu besichtigen

Das Casino in Euskirchen leuchtet seit diesem Sommer wieder in der originalen Farbfassung in Grün und Ocker. Am Tag des offenen Denkmals ist es - wie viele andere Baudenkmale im Kreis Euskirchen - zu besichtigen.  | Foto: Kreisstadt Euskirchen
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  • Das Casino in Euskirchen leuchtet seit diesem Sommer wieder in der originalen Farbfassung in Grün und Ocker. Am Tag des offenen Denkmals ist es - wie viele andere Baudenkmale im Kreis Euskirchen - zu besichtigen. 
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Kreis Euskirchen - Zum 25. Mal findet am Sonntag, 9. September, von 11 Uhr bis 17 Uhr
der Tag des offenen Denkmals statt. „Entdecken, was uns verbindet“
lautet in diesem Jahr das Motto der bundesweiten Veranstaltung. Es
bezieht sich auf das Europäische Kulturerbejahr 2018, das unter dem
Motto „Sharing Heritage” steht.

Nach Angaben der Deutschen Stiftung Denkmalschutz werden beim
diesjährigen Denkmaltag mehr als 7500 historische Baudenkmale, Parks
oder archäologische Stätten ihre Pforten öffnen - darunter auch
etliche im Kreis Euskirchen. Hier ein Überblick:

Euskirchen - Ehemaliger Schlachthof (Erftstraße 68): An der
Erft wurde 1903 - weit vor den Toren der Stadt - der „Städtische
Schlachthof“ als großer Hallenkomplex erbaut. Der Backsteinbau mit
imposantem viergeschossigem Turm und dekorierten Fassaden prägt heute
den Straßenraum der Erftstraße. Der Schlachthof diente der
Versorgung der Bevölkerung und wurde bis 2017 als solcher von den
Euskirchenern Metzgern genutzt. Eigentümerin des Schlachthofes ist
nun die Euskirchener Baugesellschaft. Die historischen Pläne werden
im Rahmen einer Ausstellung gezeigt und während der Führungen (11
Uhr, 13 Uhr und 15 Uhr) wird die Baugeschichte und Architektur am
Objekt und mithilfe der Pläne erläutert. Besucher können zudem ihre
Ideen preisgeben und Vorstellungen formulieren, wie der Schlachthof
zukünftig genutzt werden kann.

Der Künstler Rolf A. Kluenter hat den Schlachthof kunstvoll
fotografiert und einen beeindruckenden Bildband als limitierte,
signierte Sonderausgabe mit dem Titel „Schlacht.Meister.“
aufgelegt. Dieser kann am Tag des Denkmals im Schlachthof gegen eine
Spende von mindestens 20 Euro erworben werden. Der Erlös ist für die
Beschilderung denkmalgeschützter Objekte in Euskirchen gedacht.

Euskirchen - Casino (Kaplan-Kellermann-Straße 1): Als
imposantes Eckgebäude wurde das Gesellschaftshaus der
Aktien-Gesellschaft 1927 als Casino umgebaut. Das Gebäude diente
gesellschaftlichen Veranstaltungen wie Bällen, Weinverkostungen oder
kleinen Aufführungen. Das Gebäude wurde als hochkarätiges
Baudenkmal eingestuft, da es für das Rheinland einzigartig ist und im
Inneren die vielen erhaltenen Details der Bauzeit zeigt. Das Casino
leuchtet seit diesem Sommer wieder in der originalen Farbfassung in
Grün und Ocker. Im Laufe der Zeit hat das Casino mehrere Anstriche
erfahren. Bei der jetzigen Reparatur der Fassade ist das
ursprüngliche Farbkonzept wieder aufgegriffen worden. Malermeister
Markus Breuer und sein Team erläutern am Objekt die denkmalgerechten
Arbeiten. Die Mitglieder des Casino-Fördervereins berichten außerdem
über die Instandsetzungsarbeiten, die anhand einer laufenden
PowerPoint-Präsentation im großen Saal gezeigt werden. Um 16 Uhr
findet im großen Saal ein Klavierkonzert mit Manfred Schümer statt.

Euskirchen - Preußischer Lokomotivschuppen (Oststraße 2a): In
der Oststraße 2a, links neben dem historischen Bahnhofsgebäude in
Euskirchen, wurde 1885 der Preußische Lokomotivschuppen erbaut, der
heute ein Technisches Baudenkmal ist. Verschiedene historische
Lokomotiven stehen mittlerweile wieder in der Halle und dürfen
besichtigt werden. Fragen zu den Loks beantworten die Mitglieder vom
Verein zur Erhaltung historischer Lokomotiven. In einer kleinen
Ausstellung werden die laufenden Erhaltungsmaßnahmen gezeigt, die die
Vereinsmitglieder ehrenamtlichen durchführen. Der Eisenbahnclub
Euskirchen zeigt eine Eisenbahn-Spielanlage, die auch bespielt werden
darf.

Euskirchen - Ehemalige Trauerhalle (Frauenberger Straße): Auf
dem historischen Teil des Friedhofes befindet sich seit 1887 das
ehemalige kleine, schlichte Leichenhaus mit Aufbewahrungshalle und
niedrigen Seitenflügeln aus Backstein. Durch eine Kooperation mit der
TH-Köln (Fakultät für Architektur, Institut für Baugeschichte und
Denkmalpflege) sind für die Umnutzung der historischen Trauerhalle in
einem Wettbewerb interessante Entwürfe entwickelt worden, die die
Studenten vor Ort präsentieren und erläutern werden. Um 15 Uhr
erfolgt die Auszeichnung der vier Preisträger.

Euskirchen - Historischer Friedhof (Frauenberger Straße): Eine
Ausstellung in der neuen Trauerhalle (1950er Jahre), an der so
genannten Prachtallee auf dem historischen Friedhof, zeigt die
Geschichte der Euskirchener Bestattungsstätten und die
Friedhofskultur von den Kelten bis zur Neuzeit. In zwei Führungen
(12 Uhr und 15.30 Uhr) wird die Geschichte des Friedhofes, der
Trauerhalle und der restaurierten, denkmalgeschützten Grabanlagen mit
ihren Familiengeschichten erläutert.

Euskirchen - Grabanlage Familie Herder (Feld 1, Grab Nr. 10-11):
Das große Grabmal der Familien Herder und von Schlick wurde um
1900 erbaut und besteht aus Werksteinen im quadratischen Grundriss.
Der obere Stein verjüngt sich obeliskförmig und schließt mit einer
Kugelform ab. In Anlehnung an die ägyptische Grabkultur wurden zu
dieser Zeit gerne exotische Elemente bei der Gestaltung gewählt. Als
Kontrast zu den geometrischen Formen befinden sich darunter florale
Ornamente. Die komplette, denkmalgerechte Instandsetzung der
Grabanlage ist ein Förderprojekt des Landes Nordrhein-Westfalen.

Euskirchen-Kuchenheim - Fachwerkhaus (Nikolausstraße 23): Die
katholische Pfarrkirche St. Nikolaus in Kuchenheim ist von
historischer Bebauung umgeben. Das benachbarte, zweigeschossige
Fachwerkhaus mit vorkragendem Obergeschoss entstammt unterschiedlichen
Bauphasen, die anhand der freigelegten Fachwerkkonstruktionen jetzt
sichtbar sind. In einer Ausstellung wird die wissenschaftliche
Dokumentation anhand von Plänen vorgestellt. Dabei ist zu sehen, aus
welchen Bauzeiten die unterschiedlichen Holzkonstruktionen und die
verschachtelten Gebäudeabschnitte stammen. In stündlich
stattfindenden Führungen durch das Erdgeschoss und den Garten
berichtet der Eigentümer von seinen Erfahrungen bei den
Freilegungsarbeiten und zeigt auch seine ungewöhnlichen Fundstücke -
die nicht nur aus Holz sind.

Euskirchen-Kreuzweingarten - Gasthaus „Zum Alten Brauhaus“
(Weingartenstraße 4):
Am Ortseingang von Kreuzweingarten befindet
sich die große Bruchsteinhofanlage, die aus dem 18./19. Jahrhundert
stammt. In den vergangenen Jahren wurde die Anlage komplett
restauriert und instandgesetzt - nun wird das Gasthaus „Zum alten
Brauhaus“ wieder in seinem ursprünglichen Sinne betrieben. Eine
große Tordurchfahrt führt in den Innenhof, um den sich der Tanzsaal,
Stallungen und Fachwerkscheunen gruppieren. Inmitten der
Gebäudegruppe befindet sich heute ein schöner Biergarten. Das
Gasthaus betreibt auch eine kleine Privatbrauerei. Neu ist auch die
E-Bike-Ladestation im Innenhof, die kostenlos genutzt werden darf.
Führungen finden nach Bedarf statt.

Bad Münstereifel: Das Programm am Tag des offenen Denkmals
beginnt um 11 Uhr an der Pfarrkirche St. Helena in Mutscheid,
wo Gisela Schmitten den Besuchern die Kirche vorstellt. Eine weitere
Führung findet um 15 Uhr statt. Außerhalb dieser Zeit ist die
Kerzenkapelle unter dem Turm bis 18 Uhr geöffnet. 

Um 11.30 Uhr und 15 Uhr wird Bernhard Ohlert den Gästen die
Jesuitenkirche St. Donatus in Bad Münstereifel erklären, die
vor 350 Jahren erbaut worden ist. Außerhalb dieser Zeit ist sie bis
18 Uhr geöffnet.

Von 12 Uhr bis 17 Uhr zeigt das Ehepaar Erja Uusitalo und Wolfgang
Schonert im Orchheimer Tor, wie man ein mittelalterliches
Gebäude heutzutage zu Wohnzwecken nutzen kann und erläutert zudem
das Verbindende, was solch ein Stadttor auch haben kann.

Erstmals steht an diesem Tag auch das Matronenheiligtum in Nöthen
im Programm. Um 13 Uhr und 16 Uhr stellt Bohdan Stachiw die
Tempelanlage vor. Ergänzt wird die Führung mit einer Einführung
durch Miriam Stachiw über die Religionen in Germania Inferior. Almut
Stachiw wird Moretum, eine Art Pesto aus der antiken römischen
Küche, mit Fladenbrot und einem römischen Getränk anbieten.

Von 11 Uhr bis 16 Uhr wird die Römische Kalkbrennerei in Iversheim
geöffnet sein. Führungen erfolgen nach Bedarf durch
ehrenamtliche Mitglieder des Dorfverschönerungsvereins Iversheim. Es
wird der Film „Der Kalkbrenner“ gezeigt und vorgeführt wie Kalk
gefahrlos gelöscht werden kann. Bei gutem Wetter erfolgt ein
Spaziergang zum nahegelegen Dolomit-Steinbruch.

Von 11 Uhr bis 17 Uhr wird das Romanische Haus / Hürtenmuseum
seine Türen öffnen. In diesem Museum mit seiner Geschichte und
der Vielfalt seiner Exponate sind Bezüge zum diesjährigen Motto
gegeben. Außerdem wird am Tag des offenen Denkmals eine neue
Dauerausstellung zum Thema „1000 Jahre Esskultur“ eröffnet.
Führungen werden nach Bedarf stattfinden.

Das Schwanen-Apothekenmuseum wird von 11 Uhr bis 18 Uhr
geöffnet sein. Dort lautet das Thema „200 Jahre verbinden.
Pharmazie, Heilpflanzen, Arzneibücher von Napoleon über Preußen zu
Europa“. Auch dort werden Führungen nach Bedarf angeboten.

Nettersheim-Tondorf - Pfarrkirche St. Lambertus: Von 14 Uhr bis
18 Uhr ist die Pfarrkirche St. Lambertus am Tag des offenen Denkmals
geöffnet. Die Kirche als Mittelpunkt des Ortes ist für seine
Bewohner ein Ort der Zusammenkunft, der die Menschen miteinander
verbindet. Ihre Vorgängerbauten bildeten schon seit dem 9.
Jahrhundert den Mittelpunkt des Dorf- und Pfarrlebens. Berichte über
einen dort gefundenen Stein mit Reliefdarstellungen römischer Götter
lassen sogar vermuten, dass der Platz bereits in der Antike von
Bedeutung gewesen ist. Es gibt eine Ausstellung zur Geschichte und
Entwicklung der Pfarrkirche, um 14 Uhr und 16 Uhr finden außerdem
Führungen statt, an die sich jeweils ein Orgelkonzert anschließt. Im
nahe gelegenen Pfarrheim wird mit Kaffee und Kuchen sowie
Kaltgetränken fürs leibliche Wohl gesorgt.

Weilerswist-Metternich - Pfarrkirche St. Johannes der Täufer:
Nach der Renovierung im Jahr 2009 ist die Kirche wieder in ihrer
ursprünglichen Gestalt aus der Erbauungszeit um 1660 zu bewundern.
Bei archäologischen Grabungen wurden Bestattungsstätten mit
Grabbeigaben aus der Merowingerzeit sowie Vorgängerbauten aus
romanischer und gotischer Zeit nachgewiesen. Die Kirche ist von 14 Uhr
bis 17 Uhr geöffnet. Führungen und Demonstration werden bei Bedarf
halbstündlich angeboten.

Nideggen-Embken – Wassermühle: Die denkmalgeschützte
Wasserkraftanlage aus dem 16. Jahrhundert verfügt über das größte,
noch funktionstüchtige Wasserrad der Eifel-Region. Die Anlage wurde
zuletzt aufwendig saniert und wird weiterhin betrieben. Sie ist von 11
Uhr bis 17 Uhr geöffnet.

www.tag-des-offenen-denkmals.de

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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