1010 Wohnungen im Kreis Euskirchen
„Bauleute können kein Home-Office machen“

Schwer zu tragen: Bauarbeiter haben auch in der Corona-Krise viel zu tun. Für sie fordert die Gewerkschaft IG BAU jetzt höhere Löhne und die Bezahlung von Fahrzeiten. | Foto: IG BAU
  • Schwer zu tragen: Bauarbeiter haben auch in der Corona-Krise viel zu tun. Für sie fordert die Gewerkschaft IG BAU jetzt höhere Löhne und die Bezahlung von Fahrzeiten.
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Kreis Euskirchen - (lk) „Bau bleibt krisenfest“, beruhigt die Industriegewerkschaft
Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU). Während die Corona-Pandemie ganze
Wirtschaftszweige lahmlege, sei auf Baustellen weiter viel zu tun.
Dies zeige auch die Bilanz der Baugenehmigungen im Kreis Euskirchen.

Nach Auskunft der IG BAU wurden im Kreis im vergangenen Jahr der Bau
von 1.010 Wohnungen genehmigt. Die Gewerkschaft beruft sich dabei auf
Zahlen des Statistischen Bundesamts und Erfahrungen in der
Baustoffindustrie. „Klar ist: Trotz Corona sind die Auftragsbücher
voll. Die Firmen arbeiten jetzt die Wohnungsbauprojekte vom Ein- bis
zum Mehrfamilienhaus ab“, sagt Michael Napetschnig,
Bezirksvorsitzender der IG BAU Aachen.

Nun müssten allerdings auch die Beschäftigten davon profitieren.
„Bauarbeiter sind nicht nur Garanten dafür, dass wir genug Wohnraum
haben. Sie leisten in der Krise seit Wochen einen entscheidenden
Beitrag dafür, dass die heimische Wirtschaft nicht völlig
abstürzt“, betont Napetschnig. Der Bau sei eine wichtige Lokomotive
für die Konjunktur – auch im Kreis Euskirchen. Die IG BAU fordert
deshalb in den anstehenden Tarifverhandlungen ein „kräftiges
Lohn-Plus“.

Außerdem sollen die Fahrzeiten zur Baustelle entschädigt werden:
„Heute hier, morgen da – 70, 80, 90 und mehr Kilometer am Tag sind
für Bauarbeiter keine Seltenheit, sondern eher die Regel. Das sind
Zeit und Nerven, die sie auf der Straße lassen“, so Napetschnig.
Bauleute könnten kein Home-Office machen. Viele säßen täglich zwei
oder mehr Stunden im Auto, um auf die Baustelle zu kommen.

Für die vielen gefahrenen Baukilometer und die dabei verlorene
Lebenszeit müsse es endlich eine Entschädigung geben.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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