Der Arbeitsmarkt im Januar
Betriebe versuchen, ihre Mitarbeiter zu halten
Kreis Euskirchen (gr). Im Januar stiegen die Arbeitslosenzahlen
saisonbedingt und aufgrund der verschärften Corona-bedingten
Einschränkungen spürbar an. Insgesamt waren 6.422 Menschen
arbeitslos, das waren 169 oder 2,7 Prozent mehr als im Vormonat. Der
Bestand der Arbeitslosen lag mit einem Plus von 1.026 oder 19,0
Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die aktuelle
Arbeitslosenquote stieg um 0,2 Prozentpunkte und betrug im Januar 6
Prozent.
„Die Arbeitslosenzahlen steigen im Januar regelmäßig deutlich an.
Die Zunahme in diesem Januar ist also nicht hauptsächlich auf die
verschärften Corona-bedingten Einschränkungen zurückzuführen. Im
Januar 2020 sind die Arbeitslosenzahlen sogar noch etwas deutlicher
gestiegen. Hier hatten wir ein Plus von 4,8 Prozent“, so Rainer
Imkamp, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit
Brühl.
Regelmäßig führten laut Aussage des Arbeitsmarktexperten im Januar
das Auslaufen befristeter Arbeitsverträge zum Jahresende, die
Beendigung von dreieinhalbjährigen Berufsausbildungen sowie die in
den Wintermonaten übliche Freisetzung in witterungsabhängigen
Außenberufen, zu einem Anstieg der Arbeitslosenzahlen. „Natürlich
setzt der aktuell anhaltende harte Lockdown die Unternehmen der Region
stark unter Druck. Aber viele Betriebe haben im letzten Frühjahr
hinreichende Erfahrungen gesammelt und kennen nun die alternativen
Strategien. Anzeige und Antragsverfahren zur Kurzarbeit laufen
reibungslos, und die schnelle Bewilligung des Kurzarbeitergeldes dient
so als Stützungsmaßnahme“, so Imkamp weiter.
Imkamp sieht mit dem Beginn der Impfungen die Perspektive auf ein Ende
der harten Einschränkungen. Viele Betriebe würden deshalb auch
versuchen, ihre Beschäftigten zu halten. Denn mittelfristig, da ist
sich der Leiter der Arbeitsagentur Brühl sicher, würden die vor der
Krise dominierenden Themen – Fachkräftesicherung, Transformation
und Demografie – nach der Krise wieder in den Vordergrund rücken.
Für Dezember 2020 legte die Statistik nun die Anzeigen und
betroffenen Personen vor. Im Dezember meldeten insgesamt 142
Unternehmen aus dem Kreis Euskirchen Kurzarbeit an. Im November 2019
waren es weniger als drei. In den Anzeigen wurden der Arbeitsagentur
für Dezember 2020 insgesamt 1.062 Personen genannt.
Für den Januar 2021 erfasste die Statistik vorläufige Zahlen für
den Zeitraum vom 1. Januar bis zum 25. Januar 2021. Demzufolge zeigten
im Januar insgesamt 123 Unternehmen Kurzarbeit an. In den Anzeigen
wurden für Januar voraussichtlich insgesamt 1.110 Personen genannt.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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